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Fallen Angels 01 - Die Ankunft

Titel: Fallen Angels 01 - Die Ankunft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.R. Ward
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diese wie ein perfekter Gentleman auf und trat beiseite.
    »Einfach abladen, wo ihr wollt, Freunde«, sagte der Clubbesitzer.
    Jim suchte sich die Backsteinmauer zur Linken aus, wohingegen Vin die rechte Seite vorzog. Gerade als er den kleinen Trottel auf dem Asphalt abgeladen hatte und zurücktrat, erstarrte er.
    Die Sicherheitsbeleuchtung um die Tür herum strahlte auf die beiden Jungs herab, so dass sie von Kopf bis Fuß angeleuchtet wurden. Eigentlich hätten also ihre Schatten auf dem Boden liegen müssen. Taten sie aber nicht. Dafür zeichneten sich auf dem Backstein hinter den Köpfen der beiden dunkle, kreisförmige Höfe ab, wie zwei rauchgraue Heiligenscheine, die kaum wahrnehmbar waberten.
    »Ach du großer Gott«, flüsterte Vin.
    Derjenige, den er verprügelt hatte, sah ihn mit eher müdem als feindseligem Blick an. »Warum machst du so ein Gesicht?«
    Weil du heute Nacht sterben wirst , dachte Vin.
    Aus weiter Ferne drang Jims Stimme zu ihm durch. »Vin? Was ist los?«
    Vin schüttelte sich und betete, dass diese verdammten Schatten verschwinden mochten. Keine Chance. Er versuchte, sich die Augen zu reiben, in der Hoffnung, den Anblick dadurch wegzuwischen - stellte aber fest, dass sein Gesicht von den Schlägen zu wehtat, um sich so intensiv damit zu befassen.
    Und die dunklen Kreise blieben.
    Jetzt runzelte Trez die Stirn und deutete mit dem Kopf über die Schulter auf den Club. »Ihr beiden könnt jetzt reingehen, ich will noch ein Wörtchen mit diesen beiden Hohlköpfen reden. Nur damit sie ganz genau wissen, woran sie sind.«
    »Alles klar.« Mit Gewalt setzte Vin sich in Bewegung. Aber in der Tür drehte er sich noch einmal zu den Jungs um. »Seid vorsichtig … passt auf euch auf.«
    »Leck mich«, war die Reaktion. Was bedeutete, dass sie das nicht als Ratschlag, sondern als Drohung verstanden hatten.
    »Nein, ich meinte …«
    »Komm schon«, sagte Jim hinter ihm. »Hauen wir ab.«
    Mein Gott, vielleicht irrte er sich. Vielleicht musste er einfach nur zum Augenarzt. Vielleicht bekäme er in zwanzig Minuten eine Migräne. Aber egal, welche Erklärung es für die Schatten gab, er konnte nicht wieder mit diesem Scheiß anfangen. Das würde er nicht aushalten.
    Drinnen im Flur fasste Jim ihn am Arm. »Hast du einen auf die Birne gekriegt?«
    »Nein.« Obwohl das nicht ganz stimmte, so wie sein Gesicht brannte. »Mir geht’s gut.«
    »Wie du meinst. Warten wir noch kurz, bis dieser Trez wieder reinkommt, dann bringe ich Sie zu meinem Pick-up.«
    »Ich gehe nicht, bevor ich diese …«
    Frau. Da stand sie, neben der Tür zur Umkleide.
    Vin steuerte auf sie zu, schob seine ganzen paranoiden, geistesgestörten Hirngespinste beiseite und konzentrierte sich auf sie. »Alles in Ordnung?«
    Sie hatte sich eine warme Jacke über ihr freizügiges Outfit gezogen, die ihr bis zu den Oberschenkeln reichte, wodurch sie aussah wie die Sorte Frau, die man in den Arm nehmen und die ganze Nacht festhalten will.
    »Alles in Ordnung?«, wiederholte er, da sie keine Antwort gab. Ihre Augen, diese umwerfend blauen Augen, richteten sich endlich auf sein Gesicht … und er spürte es wieder, das intensive, elektrisierende Prickeln im ganzen Körper.
    Ihre Lippen verzogen sich zu einem zarten Lächeln. »Die Frage lautet eher … ist bei Ihnen alles in Ordnung?« Auf Vins fragende Miene hin machte sie eine Geste um sein Gesicht herum. »Sie bluten.«
    »Tut nicht weh.«
    »Ich glaube, es wird sich …«
    Ohne weitere Vorwarnung hopsten die beiden anderen Frauen aus dem Umkleideraum heraus wie zwei überdrehte Welpen, schnatternd wie Maschinengewehre, mit wild gestikulierenden Händen. Goldene Ketten hüpften und klirrten um ihre Taillen wie Hundemarken. Zum Glück stürzten sie sich auf Jim, aber sie hätten sich auch die Röcke bis zum Kinn ziehen und Vin den nackten Hintern zeigen können - er hätte es gar nicht bemerkt.
    »Das mit diesen beiden Jungs tut mir leid«, sagte er zu der Dunkelhaarigen.
    »Ist schon okay.«
    Was für eine schöne Stimme sie hatte. »Wie heißen Sie?«
    Die Hintertür öffnete sich, und Trez stellte sich zu ihnen. »Danke noch mal für euren Einsatz.«
    Ein Gespräch entspann sich, aber Vin interessierte sich ausschließlich für die Frau vor sich. Er wartete immer noch auf ihre Antwort. Hoffte darauf.
    »Bitte«, sagte er sanft, »sagen Sie mir Ihren Namen.«
    Nach kurzem Schweigen wandte sie sich an den Clubbesitzer. »Hast du was dagegen, wenn ich ihn in der Umkleide verarzte?«
    »Nein,

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