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Fallen Angels 01 - Die Ankunft

Titel: Fallen Angels 01 - Die Ankunft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.R. Ward
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sie.
    Als sie das Handy wieder weglegte, dachte sie an früher, daran, wie es gewesen war, bevor sie versucht hatte, Mark zu verlassen. Damals war der Name ihres Sohnes Sean gewesen. Ihr eigener hatte Gretchen gelautet. Und ihr Nachname Capricio.
    Und sie hatte tatsächlich echtes rotes Haar gehabt. Im Gegensatz zu Gina aus dem Club.
    Marie-Terese Boudreau war von oben bis unten eine Lüge. Das Einzige, was sie beibehalten hatte, war ihr katholischer Glaube. Mehr nicht. Na ja, das und ihre Schulden.
    Damals, als das alles passiert war, hatte man ihr angeboten, sie ins Zeugenschutzprogramm aufzunehmen. Doch Polizisten konnte man kaufen - das hatte sie von ihrem Ex und seinen Mafiakollegen gelernt. Also hatte sie ihren Teil der Abmachung mit dem Staatsanwalt eingehalten, und nachdem dieser mit Mark einen Vergleich geschlossen hatte, war sie offiziell frei gewesen, gen Osten zu fliehen, so weit weg von Las Vegas wie nur möglich.
    Es war schrecklich gewesen, ihrem Sohn zu erklären, dass sie ihre Namen ändern würden. Marie-Terese hatte befürchtet, er würde es nicht verstehen … doch er hatte sie sofort unterbrochen. Er wusste ganz genau, warum das nötig war, und sagte, das wäre, damit niemand sie finden könnte.
    Sein Wissen um diese Dinge hatte ihr das Herz gebrochen.
    Als ihr Handy erneut klingelte, ging sie sofort dran. Nur wenige hatten ihre Nummer: Trez wegen der Arbeit, die vier Babysitterinnen sowie das Zentrum für alleinerziehende Mütter.
    Es war Trez, und der schlechten Verbindung nach musste er unterwegs sein.
    »Alles okay?«, fragte sie.
    »Hast du die Nachrichten gesehen?«
    »Nein, ich hab HBO an.«
    Als Trez zu reden begann, schnappte sich Marie-Terese hastig die Fernbedienung und schaltete auf den lokalen NBC-Sender um. Nur die Today Show …
    Das Nachrichten-Update ließ ihr das Blut in den Adern gefrieren.
    »Okay«, sagte sie zu ihm. »Alles klar. Ja, natürlich. Wann? Okay, ich komme. Danke. Bis später.«
    »Was ist denn los, Mama?«
    Sie riss sich zusammen und setzte eine neutrale Miene auf, bevor sie sich ihrem Sohn zuwandte. In seinem Pyjama, die Kuscheldecke hinter sich herschleifend, sah er eher wie drei als wie sieben Jahre aus.
    »Nichts. Alles in Ordnung.«
    »Das sagst du immer.« Er schlurfte zur Couch herüber und krabbelte hoch. Als sie ihm die Fernbedienung aushändigte, schaltete er nicht auf Nickelodeon um. Er wandte nicht einmal seinen Kopf dem Gerät zu. »Warum machst du dann so ein Gesicht?«
    »Was denn für eins?«
    »Als wäre die schlimme Zeit wieder da.«
    Marie-Terese zog ihn an sich und küsste ihn auf den Scheitel. »Alles wird gut. Hör mal, ich werde Susie oder Rachel oder Quinesha bitten, ein bisschen hier bei dir zu bleiben. Ich muss mal kurz in die Arbeit, ja?«
    »Jetzt sofort?«
    »Ja, aber zuerst mach ich dir Frühstück. Tony der Tiger?«
    »Wann kommst du zurück?«
    »Vor dem Mittagessen. Oder allerspätestens gleich danach.«
    »Ist gut.«
    Auf dem Weg in die Küche rief sie den Babysitter-Service an und betete, während sie dem Freizeichen lauschte. Als der AB dranging, hinterließ sie eine Nachricht und bereitete dem Jungen eine Schüssel Frosties zu.
    Ihre Hände zitterten so heftig, dass die Flocken wie von allein aus der Schachtel rieselten.
    Diese beiden College-Jungs aus dem Club waren tot. In einer Seitenstraße hinter dem Parkplatz erschossen worden. Und die Polizei wollte mit ihr reden, weil der Discogast, der die Leichen gefunden hatte, ausgesagt hatte, dass die zwei sie vorher belästigt hatten.
    Während sie die Milch aus dem Kühlschrank holte, versuchte sie sich einzureden, dass das alles nur ein Zufall war. In der Innenstadt wurden ständig Leute überfallen, und die beiden waren eindeutig auf Drogen gewesen. Vielleicht hatten sie noch mehr kaufen wollen, und die Transaktion war schiefgelaufen.
    Bitte, bitte, lass es nichts mit mir zu tun haben. Bitte, lass mein altes Leben uns nicht hier einholen .
    Vins Stimme schallte durch ihren Kopf: Er kommt dich holen … Entschlossen schob sie die Panik beiseite, um nicht vor Angst durchzudrehen, und konzentrierte sich darauf, dass sie in weniger als einer halben Stunde vor der Polizei zu erscheinen hatte. Trez hatte sich zuversichtlich gegeben, dass ihre Tarnung nicht aufflöge, dass an ihrer »Ich bin nur eine Tänzerin«-Version nichts zu rütteln war. Aber du lieber Gott … was, wenn sie für das verhaftet wurde, was sie tat?
    Noch etwas hatte ihr ehemaliger Gatte sie nämlich gelehrt: Wenn

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