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Fallen Angels 01 - Die Ankunft

Titel: Fallen Angels 01 - Die Ankunft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.R. Ward
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unten hin. »Passt auf euch auf, ihr zwei.«
    Als sie weg war, berührte Vin Marie-Terese zaghaft am Arm. »Ich möchte nicht, dass wir so auseinandergehen. Danke, dass Sie der Polizei nichts von mir erzählt haben, aber wenn Sie Stress bekommen, packen Sie aus, okay?«
    Sie zog ihren Arm nicht weg, betrachtete nur die Stelle, an der sie miteinander verbunden waren. »Mir tut es auch leid. Ich bin keine so tolle Gesellschaft. Zumindest nicht … für die zivilisierte Sorte Mann.«
    In ihrer Stimme lag Schmerz - nur ein Hauch, aber er hörte ihn so deutlich wie eine Kirchenglocke, die in einer lautlosen Nacht schlägt.
    »Marie-Terese …« Es gab so vieles, was er sagen wollte, aber nichts davon stand ihm zu … und nichts davon würde vermutlich gut aufgenommen. »… ist so ein schöner Name.«
    »Finden Sie?« Auf sein Nicken hin murmelte sie etwas, was er nicht ganz mitbekam, aber es klang fast wie: »Deshalb habe ich ihn ausgesucht.«
    Jetzt entzog sie sich seiner Berührung, nahm die Rechnung und öffnete ihre Handtasche. »Freut mich, dass Ihnen die Pancakes geschmeckt haben.«
    »Was machen Sie denn da? Lassen Sie mich das doch …«
    »Wann hat Ihnen zum letzten Mal jemand ein Frühstück spendiert?« Lächelnd blickte sie kurz auf. »Oder sonst irgendetwas?«
    Vin zog die Stirn in Falten und dachte über die Frage nach, während sie einen Zehn- und einen Fünfdollarschein herausholte. Komisch … er konnte sich nicht erinnern, dass Devina jemals für irgendetwas bezahlt hätte. Zugegeben, er drängte sich immer vor mit dem Geld, aber trotzdem.
    »Normalerweise zahle ich«, sagte er.
    »Das überrascht mich nicht.« Sie rutschte auf der Bank nach vorn. »Und das meine ich nicht negativ.«
    »Müssen Sie nicht noch auf Wechselgeld warten?«, fragte er, um sie nur irgendwie noch länger bei sich zu behalten.
    »Ich gebe großzügige Trinkgelder. Ich weiß, wie ätzend es sein kann, im Dienstleistungsgewerbe zu arbeiten.«
    Auf dem Weg nach draußen steckte er die Hand in die Hemdtasche, um nach seinem Schlüssel zu tasten, und spürte etwas Kleines, was dort nicht hingehörte. Es war der goldene Ohrring, den er bei Jim eingesteckt hatte.
    »Wissen Sie was? Ich glaube, ich habe etwas von Ihnen«, sagte er, als sie vor ihrem Auto standen.
    Sie schloss die Tür auf. »Ach ja?«
    Er zeigte ihr die Creole. »Gehört der Ihnen?«
    »Mein Ohrring! Wo haben Sie den denn her?«
    »Mein Kumpel Jim hat ihn auf dem Parkplatz gefunden.«
    »Vielen Dank.« Sie schob sich das Haar zurück und steckte ihn sich ans Ohrläppchen. »Um dieses Paar täte es mir ehrlich leid, wenn ich es verlieren würde. Es ist zwar nicht viel wert, aber ich mag es.«
    »Also dann … Danke für das Frühstück.«
    »Gern geschehen.« Sie zögerte noch, bevor sie sich ans Steuer setzte. »Sie sollten sich den Tag freinehmen. Sie sehen wirklich müde aus.«
    »Liegt wahrscheinlich nur an dem blauen Auge.«
    »Nein, eher an den Verletzungen unter der Oberfläche.«
    In dem Moment, als sie den Wagen anließ, sah Vin aus dem linken Augenwinkel ein Aufblitzen und drehte sich zum Fluss um …
    Sobald die Sonne auf seine Netzhaut traf, verkrampfte sich sein gesamter Körper und kribbelte überall.
    Dieses Mal ergriff der Nebel nicht allmählich Besitz von ihm. Von einer Sekunde auf die andere überwältigte ihn die Trance, als wäre der Anfall in der vergangenen Nacht nur eine Generalprobe für den echten Auftritt gewesen.
    Er sackte auf Marie-Tereses Motorhaube und tastete nach seinen Jackenknöpfen, um mehr Luft …
    Die Vision war mehr ein Klanggebilde als ein Bild, und sie spulte sich wieder und wieder ab: Ein Pistolenschuss, der sich gellend löste und widerhallte. Jemand stürzte. Ein Körper schlug donnernd auf. Ein Pistolenschuss, der sich gellend löste und widerhallte. Jemand stürzte. Ein Körper schlug donnernd auf …
    Seine Knie gaben nach, er sank auf den Asphalt, versuchte verzweifelt, bei Bewusstsein zu bleiben, klammerte sich mental am Nächstbesten fest, das ihm einfiel … was zufällig die Erinnerung an seinen allerersten Anfall war. Damals war er elf Jahre alt gewesen, und der Auslöser war eine Uhr, eine Damenuhr, die er im Schaufenster eines Juweliers in der Innenstadt entdeckt hatte. Seine Schulklasse hatte einen Ausflug ins Kunstmuseum gemacht, und dabei war er an dem Laden vorbeigelaufen und hatte die Auslage betrachtet.
    Die Uhr war silbern gewesen, und als das Sonnenlicht darauf fiel, hatten sich seine Augen auf das Blitzen

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