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Fallen Angels 01 - Die Ankunft

Titel: Fallen Angels 01 - Die Ankunft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.R. Ward
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zurückfa…«
    »Entschuldige.«
    Mitten in der Bewegung hielt Jim inne. Adrian stand direkt vor ihm, die Miene zerknirscht, den Blick auf den Himmel über der Tankstelle gerichtet. Der Typ meinte das todernst.
    »Was? Was soll ich entschuldigen?«, fragte Jim mit gerunzelter Stirn.
    »Dass ich sie dir extra gezeigt habe. Ich dachte, das wäre alles eine Art Spiel, aber das ist es nicht. Ich hätte dich in der Richtung nicht anstacheln sollen. Das war nicht in Ordnung.«
    Dass Adrian dieser eigentlich stinknormale Jungskram so viel ausmachte, kam überraschend, aber vielleicht steckte ja doch ein Marshmallow unter der knusprigen Oberfläche.
    Jim streckte die Hand aus. »Ist schon okay. Kein Stress.«
    Adrian nahm an, was ihm angeboten wurde. »Ich werde mir ab jetzt Mühe geben, nicht ununterbrochen ein Arschloch zu sein.«
    »Nimm dir mal nicht zu viel vor.«
    Adrian lächelte. »Genau, vielleicht wechsle ich fürs Erste einfach immer mal zwischen Arschloch und Volltrottel ab.«
    »Das hättest du locker drauf.« Jim startete seinen Bock und pumpte mit einer Drehung des Handgelenks den frischen Brennstoff direkt in die großen, hungrigen Kolben. »Können wir dann, Gentlemen?«
    »Unbedingt.« Adrian sprang auf seine eigene Maschine. »Du fährst dieses Mal voraus.«
    »Geht’s Hund noch gut, Eddie?«, fragte Jim mit einem Seitenblick auf das Tier - das völlig begeistert von dem Abenteuer wirkte.
    »Alles im grünen Bereich.«
    Auf dem Rückweg genoss Jim das Gelb der Sonne und das helle Weiß der Wolken und das Blau des Himmels und das Grau der Straße. Links von ihnen verlief der Fluss parallel zur Straße und dazwischen der Fahrrad- und Fußgängerweg, der am Ufer gebaut worden war. Hier und da zwangen junge Bäume, die aussahen wie in die Erde gesteckte Bleistifte, oder Blumenbeete, in denen schon in wenigen Wochen Tulpen und Narzissen sprießen würden, den Asphalt zu einem kleinen Umweg.
    Das Riverside Diner lag ebenfalls direkt am Wasser, eine altehrwürdige Dame von einem Lokal, genau die Art von Laden, in der Jim sich wohlfühlen könnte. Er hatte schon länger vorgehabt, es mal abzuchecken. Angeblich waren die Pancakes dort ein Gedicht …
    Als er an dem Parkplatz vorbeikam, drosselte Jim die Geschwindigkeit. Ein BMW M6, der verdammt viel Ähnlichkeit mit Vins hatte, parkte neben einem dunkelroten Toyota Camry.
    Und zwischen den Autos ragten zwei Beine hervor, als läge dort ein Mann auf dem Boden.
    Rasantes Wendemanöver. Viel Gas geben.
    Denn Jim hatte keinen Zweifel, wem diese blankgeputzten Lederschuhe gehörten.
    Mit quietschenden Reifen jagte er über den Parkplatz auf die Frau zu, die dort kauerte, und … haargenau, es war Vin diPietro, der da seinen Bauch gen Himmel reckte. Er rührte sich nicht und sah aus, als hätte jemand einen Wachsabdruck seines lädierten Gesichts auf das freie Ende seiner Wirbelsäule gesteckt.
    »Was ist passiert?« Jim klappte den Ständer des Motorrads aus und stieg ab.
    Die Frau aus dem Club sah zu ihm hoch. »Er ist einfach umgekippt. Genau wie letzte Nacht.«
    »Scheiße.« Jim ging gerade in die Hocke, als Adrian und Eddie eintrafen. Bevor sie noch von ihren Harleys klettern konnten, bedeutete er ihnen, sitzen zu bleiben. Je weniger Leute beteiligt waren, desto besser, dachte er bei sich.
    »Wie lange ist er schon weggetreten?«
    »Nur ungefähr fünf Minuten oder so - oh mein Gott … hallo.«
    Sie beugte sich nach unten, als Vin langsam die Augen aufschlug. Zuerst richtete er sie auf Marie-Terese, dann auf Jim.
    »Hallihallo«, murmelte Jim, während er überprüfte, ob die Pupillen normal auf Licht reagierten. Obwohl sie das taten, war er nur mäßig erleichtert. »Wie wär’s, wenn wir Sie zu einem Arzt bringen?«
    Grunzend machte Vin Anstalten, sich aufzusetzen, aber Marie-Terese versuchte, ihn daran zu hindern. »Mit mir ist alles in Ordnung«, wehrte er ab, »und nein, ich habe keine Gehirnerschütterung.«
    Jim runzelte die Stirn. Selbst dickköpfige Arschlöcher wurden normalerweise stutzig, wenn sie in aller Öffentlichkeit zu Boden gingen, aber Vin wirkte weder überrascht noch besorgt. Eher … resigniert.
    Er hatte schon einige Erfahrung damit, so viel war klar.
    Als hätte er gerade einen gemeinen Hautausschlag hinter sich und nun entdeckt, dass die roten Flecken wieder da waren.
    Nun sah er sich um, woraufhin Jim Adrian und Eddie unauffällig ein Zeichen gab, sich zu verkrümeln. Die beiden verstanden den Wink, rollten ihre Motorräder zurück

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