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Fallen Angels 01 - Die Ankunft

Titel: Fallen Angels 01 - Die Ankunft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.R. Ward
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sich eine kalte Hand darauf niedergelassen.
    Keiner von ihnen warf einen Schatten. Im hellen Tageslicht standen sie inmitten der krakeligen Muster, die die nackten Zweige der Bäume auf den Boden des Garagenvorplatzes zeichneten, als wären sie fotomontiert worden - sie waren auf der Landschaft, nicht darin.
    »Kennt ihr zufällig … einen Engländer namens Nigel?« Sobald die Worte Jims Mund verlassen hatten, kannte er die Antwort bereits.
    Adrian verzog den Mund zu einem Lächeln. »Sehe ich aus wie jemand, der sich mit Engländern rumtreibt?«
    Jim zog die Augenbrauen zusammen. »Woher wisst ihr, wo ich wohne?«
    »Hat Chuck uns erzählt.«
    »Hat er euch auch erzählt, dass ich am Donnerstag Geburtstag hatte?« Bedächtig stand Jim auf. »Habt ihr das auch von ihm? Von mir nämlich nicht, und gestern wusstest du es, als du mich gefragt hast, ob ich ein Geburtstagsgeschenk bekommen hätte.«
    »Hab ich das.« Adrians breite Schultern zuckten. »War nur gut geraten. Und du hast die Frage nicht beantwortet.«
    Als die beiden Nase an Nase standen, schüttelte Adrian seltsam traurig den Kopf. »Du hast sie gehabt. Du hast sie genagelt. In dem Club.«
    »Du klingst irgendwie enttäuscht von mir«, meinte Jim gedehnt. »Bisschen merkwürdig, wenn man bedenkt, dass du sie mir überhaupt erst gezeigt hast.«
    Jetzt trat Eddie zwischen die beiden. »Immer schön locker, Jungs. Wir spielen immerhin alle im selben Team.«
    »Team?« Jim starrte den Kerl an. »Ich wusste überhaupt nicht, dass wir in einem Team spielen.«
    Adrian lachte verkrampft, die Ringe in Augenbraue und Unterlippe reflektierten das Licht. »Tun wir nicht, aber Eddie ist von Natur aus ein Friedensstifter. Er würde alles sagen, um die Wogen zu glätten. Stimmt doch?«
    Eddie erwiderte nichts darauf und blieb einfach stehen, wo er war. So als wäre er bereit, jederzeit physisch einzugreifen, wenn es nötig wurde.
    Jim sah Adrian fest in die Augen. »Engländer. Nigel. Hängt mit drei anderen Lackaffen und einem Hund in der Größe eines Esels rum. Die kennst du doch.«
    »Hab die Frage schon beantwortet.«
    »Wo ist dein Schatten? Du stehst mitten in der Sonne und wirfst überhaupt nichts.«
    Adrian zeigte auf den Boden. »Ist das eine Fangfrage?«
    Jim senkte den Kopf und runzelte die Stirn. Da auf dem Betonboden der Garage war der schwarze Umriss von Adrians breiten Schultern und schmalen Hüften zu sehen. Genau wie Eddies hünenhafter Körper. Und der zottige Kopf des Hundes.
    Jim fluchte unterdrückt und murmelte: »Ich brauche was zu trinken, verdammt.«
    »Soll ich dir ein Bier spendieren, Jim?«, fragte Adrian. »Irgendwo auf der Welt ist es fünf Uhr.«
    »Zum Beispiel in England«, schaltete sich Eddie ein. Als Adrian ihm einen bösen Blick zuwarf, zuckte er die Schultern. »Und Schottland. Wales. Irland …«
    »Bier, Jim?«
    Jim schüttelte den Kopf und parkte seinen Hintern wieder auf dem Boden. Wenn sein Kopf schon nicht anständig funktionierte, dann wollte er sich lieber nicht zu sehr auf seine Knie verlassen, falls sie ihm auch noch den Gehorsam verweigerten. Mit Blick auf die beiden Harleys in der Einfahrt stellte er fest, dass er absolut beschissene Laune hatte und eindeutig paranoid war. Was beides nicht gerade neu war.
    Leider war Bier nur eine kurzfristige Lösung. Und Hirntransplantationen wurden bisher noch nicht von der Kasse übernommen.
    »Also, weißt du, wie man mit einem Steckschlüssel umgeht?«, fragte er Adrian.
    »Klar doch.« Der Kerl zog seine Lederjacke aus und ließ die Knöchel knacken. »Und ich hab zufällig gerade nichts Besseres vor, als dieses Stück Schrott wieder startklar zu machen.«
    Als Vin Marie-Terese über den Tisch hinweg ansah, verwandelte das durchs Fenster strömende Tageslicht sie in eine Vision, deren Widerhall irgendwo in seinem Kopf eine Erinnerung auslöste.
    Woher kannte er sie?, dachte er zum x-ten Mal. Wo hatte er sie schon einmal gesehen?
    Mein Gott, er wollte so gern ihr Haar berühren.
    Vin spießte das letzte Stückchen Pancake auf und grübelte, warum sie ihn gefragt hatte, ob er rote Haare mochte. Dann fiel es ihm wieder ein. »Allerdings mag ich sie nicht genug, um was mit Gina anzufangen, falls Sie darauf angespielt haben.«
    »Nein? Sie ist aber sehr hübsch.« »Für manche … wahrscheinlich. Hören Sie mal, ich bin nicht die Sorte Mann, die …«
    Die Kellnerin kam an den Tisch. »Noch Kaffee? Oder möchten Sie die …«
    »… mit anderen Frauen rumvögelt.«
    Marie-Terese riss

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