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Fallen Angels 01 - Die Ankunft

Titel: Fallen Angels 01 - Die Ankunft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.R. Ward
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die Augen auf, ebenso wie die Kellnerin.
    Mist. »Was ich damit meinte, ist …« Betont sah er die Frau mit der Kanne in der Hand an, die keine Anstalten machte, sich zu entfernen. »Schenken Sie ein? Oder was?«
    »Äh … ich könnte noch einen Schluck vertragen«, sagte Marie-Terese und hielt ihren Becher hoch. »Bitte.«
    Bedächtig goss die Kellnerin nach und sah zwischen den beiden hin und her, als hoffte sie, den Rest der Geschichte auch noch aufzuschnappen. Als Marie-Tereses Becher voll war, widmete sie sich Vins.
    »Noch Sirup?«, fragte sie ihn.
    Er deutete auf seinen leeren Teller. »Ich bin fertig.«
    »Ach. Klar.« Widerstrebend nahm sie den Teller und entfernte sich mit derselben Lebhaftigkeit, mit der sie ihre Kaffeekanne bedient hatte: Kaugummi bewegte sich schneller.
    »Ich gehe nicht fremd«, wiederholte er, als sie endlich wieder unter sich waren. »Das Beispiel meiner Eltern hat mir zur Genüge gezeigt, was man in Beziehungen vermeiden sollte, und das ist so ungefähr Regel Nummer eins.«
    Marie-Terese streckte ihm ein Päckchen Zucker hin. Ratlos betrachtete er den Gegenstand, als könnte er ihn nicht einordnen. »Sie wissen schon, für Ihren Kaffee«, sagte sie. »Sie trinken ihn mit Zucker.«
    »Genau … das stimmt.« Während er sein Getränk verarztete, fragte sie: »Dann war die Ehe Ihrer Eltern also nicht gut?«
    »Nein. Sie haben sich gegenseitig zerfleischt, und ich musste zusehen. Das werde ich nie vergessen.«
    »Haben sie sich scheiden lassen?«
    »Nein. Sie haben sich gegenseitig umgebracht.« Als Marie-Terese schockiert zurückschreckte, musste er einen Fluch unterdrücken. »Entschuldigung. Ich sollte wahrscheinlich nicht so unverblümt sein, aber genau das ist passiert. Einer ihrer vielen Streits geriet völlig außer Kontrolle, und dann sind sie die Treppe runtergefallen. Ging für beide nicht gut aus.«
    »Das tut mir so leid.«
    »Das ist nett von Ihnen, aber es ist schon sehr lange her.«
    Nach kurzem Zögern murmelte Marie-Terese: »Sie sehen erschöpft aus.«
    »Ich brauch nur noch ein bisschen Kaffee, bevor wir gehen.« Wenn es danach ging, müsste er das Zeug runterschütten, bis seine Nieren schwammen, damit sie mehr Zeit zusammen hätten.
    Denn die warme Anteilnahme in ihrem Blick machte sie … kostbar. Unendlich kostbar, was daher unvermittelt eine Verlustangst auslöste.
    »Passen Sie im Job auf sich auf?«, platzte er heraus. »Und ich meine jetzt nicht in Bezug auf Gewalt.« Da sie nicht gleich antwortete, schüttelte er den Kopf. »Entschuldigung, das geht mich nichts an …«
    »Meinen Sie damit, ob ich geschützten Sex praktiziere?«
    »Ja, und das frage ich nicht, weil ich mit Ihnen schlafen will.« Als sie schon wieder zurückzuckte, hätte er sich am liebsten mit dem Kaffeebecher auf den Kopf gehauen. »Nein, ich meine, ich wollte nur wissen, ob Sie auch gut auf sich achtgeben.«
    »Warum sollte Sie das interessieren?«
    Er sah ihr in die Augen. »Tut es eben.«
    Jetzt wandte Marie-Terese den Kopf ab und blickte wieder auf den Fluss. »Ich passe auf. Immer. Was mich stark von den ganzen sogenannten ›ehrbaren‹ Frauen unterscheidet, die durch alle Betten hüpfen, ohne ein Gummi zu benutzen. Und Sie könnten mal aufhören, mich so prüfend anzuschauen, als wollten Sie ein tiefes Geheimnis entschlüsseln. Am besten jetzt sofort.«
    Gehorsam senkte er den Blick auf seinen Kaffeebecher. »Wie viel kosten Sie?«
    »Sie haben doch gesagt, Sie wollen nicht mit mir schlafen?«
    »Wie viel?«
    »Warum, weil Sie hier einen auf Pretty Woman machen und mich für eine ganze Woche aus meinem grässlichen Leben herauskaufen wollen?« Sie lachte bitter auf. »Das Einzige, was ich mit Julia Roberts in dem Film gemein habe, ist, dass ich mir aussuchen darf, wen ich nehme. Was den Preis betrifft, der geht Sie nichts an.«
    Trotzdem wollte er es wissen. Vielleicht hoffte er ja einfach nur, dass die Qualität der Männer höher wäre, wenn sie richtig teuer wäre - obwohl das, wenn er mal ganz ehrlich zu sich war, großer Müll war. Er wollte tatsächlich Richard Gere spielen, allerdings wollte er nicht nur eine Woche kaufen. Eher Jahre.
    Auch wenn das niemals passieren würde.
    Als die Kellnerin mit ihrem Kaffee und gespitzten Ohren vorbeigeschlendert kam, sagte Marie-Terese: »Die Rechnung wäre jetzt super.«
    Die Angesprochene stellte die Kanne auf dem Tisch ab und fischte in ihrer Schürze nach ihrem Block. Dann riss sie einen Zettel ab und legte ihn mit der Schrift nach

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