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Fallen Angels 02 - Der Dämon

Titel: Fallen Angels 02 - Der Dämon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.R. Ward
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seinen Körper strömen fühlte. Das Gefühl, dass der Bursche vor ihm irgendwelche Kräfte besaß, überraschte ihn nicht - als würde sich Jim mit einem anderen Kaliber herumtreiben? Aber der Typ hatte etwas Irres an sich, und das lag nicht an den dunkelgrauen Metallringen in Unterlippe, Augenbraue und den Ohren.
    Sein Lächeln war geradezu uralt, und seine Stimme suggerierte, dass es zwischen den Silben vor Geheimnissen nur so wimmelte, als er sprach: »Warum gehst du nicht rein?«
    »Warum erzählst du mir nicht, was zum Henker hier los ist?«
    Der Bursche wirkte nicht begeistert über das Kontra, aber das juckte lsaac gerade mal gar nicht. Ihm war scheißegal, ob Jims Kollege Kätzchen kotzte - er brauchte eine Klärung, damit das alles einen Sinn ergab.
    Ein bisschen Sinn.
    Irgendeinen Sinn.
    Verdammt, genauso musste Grier sich fühlen.
    »Ich hab dir eine Nacht verschafft - mehr kann ich nicht verraten. Ich empfehle dir dringend, ins Haus zu gehen und den Kopf einzuziehen, bis Jim zurückkommt, aber natürlich kann ich dich nicht zwingen, dir ein Gehirn wachsen zu lassen.«
    »Wer zum Teufel bist du?«
    Mr Nadelkissen beugte sich vor. »Wir sind die Guten.«
    Damit hob er die gepiercte Augenbraue, grinste wie Cary Grant ...
    ... und war weg. Als wäre er ein Licht, das jemand ausgeknipst hatte. Nur, jetzt mal im Ernst, er musste doch zu Fuß verschwunden sein?
    Eine Sekunde lang schaute lsaac sich um, denn - hallo! - die meisten Arschgeigen, sogar die Topspione und Auftragsmörder, mit denen er gearbeitet hatte, konnten sich nicht einfach in Luft auflösen.
    Egal. Hier auf den Stufen vor der Haustür stand er wie auf dem Präsentierteller.
    Also verschwand er eilends im Haus, schloss die Tür ab und ging in die Küche. Da er Grier dort nicht fand, steckte er den Kopf die hintere Treppe hinauf.
    »Grier?«
    Aus weiter Ferne hörte er eine Antwort und nahm die Stufen immer zwei auf einmal. Im Türrahmen zu ihrem Schlafzimmer hielt er inne. Beziehungsweise kam schlitternd zum Stehen.
    »Nein.« Beim Anblick ihrer Luxusversion von Koffer schüttelte er den Kopf: Dieses Gepäck mit persönlichem Monogramm ging nirgendwohin. »Kommt nicht in Frage.«
    Sie hob den Blick von ihrem fast vollen Koffer. »Ich bleibe nicht hier.«
    »Doch, du bleibst.«
    Sie richtete den Zeigefinger auf ihn wie eine Pistole. »Ich kann Leute nicht leiden, die mich herumkommandieren wollen.«
    »Was ich will, ist dein Leben retten. Und hierzubleiben, wo viele Leute dich sehen und zur Kenntnis nehmen, wo du einen Job hast, auf dem man dich vermissen würde, wo du Termine und eine Alarmanlage wie diese hier hast, ist der beste Weg, um am Leben zu bleiben. Wegzugehen macht es nur einfacher für sie.«
    Grier wandte ihm den Rücken zu und drückte die gepackten Kleider zusammen, ihr schlanker Körper beugte sich über den Koffer, um darin mehr Platz zu schaffen. Dann hob sie einen Pulli auf und faltete ihn erst auf die Hälfte, anschließend auf ein Viertel zusammen.
    Als er bemerkte, dass ihre Hände zitterten, wusste er, er würde alles tun, um sie zu retten. Selbst wenn er sich dafür selbst verdammen müsste.
    »Was hast du zu meinem Vater gesagt?«, wollte sie jetzt wissen.
    »Nicht viel. Ich traue ihm nicht. Nimm's mir bitte nicht übel.«
    »Ich traue ihm auch nicht.«
    »Solltest du aber.«
    »Wie kannst du das sagen? Mein Gott, was er mir alles verheimlicht hat, was er getan hat ... Ich kann nicht ...«
    Ihre Augen wurden feucht, aber es war unübersehbar, dass sie nicht in seinen starken Männerarmen Zuflucht suchen wollte: Sie fluchte und marschierte ins Bad.
    Gedämpft hörte er, wie sie sich die Nase putzte und den Wasserhahn anstellte. Währenddessen steckte er die Hand in die Jackentasche und legte sie um den Notrufsender. Eigentlich eher ein Tod rufsender: Hilfe, ich bin nicht gestürzt, ich stehe immer noch aufrecht - könnten Sie bitte kommen und das Problem beheben?
    Grier kam zurück. »Ich fahre weg, ob mit oder ohne dich. Such es dir aus.«
    »Dann wird es wohl ohne mich sein, fürchte ich.« Er zog seine Hand aus der Tasche.
    Beim Anblick des Gerätes erstarrte sie. »Was hast du damit vor?«
    »Ich beende es. Für dich. Jetzt sofort.«
    »Nein!«
    Doch noch während sie auf ihn zustürmte, drückte er den Knopf, besiegelte sein Schicksal - und rettete sie - mit einer winzigen Bewegung seines Fingers.
    Ein rotes Lämpchen an dem Sender begann zu blinken.
    »Oh mein Gott ... was hast du getan?«, flüsterte sie. »Was

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