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Fallen Angels 02 - Der Dämon

Titel: Fallen Angels 02 - Der Dämon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.R. Ward
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sie wollte.
    »Jetzt erzählen Sie mal, wie läuft es in der Arbeit? Ich weiß, dass die letzte Woche schlimm war.«
    Devinas Hand tastete nach der Handtasche und streichelte das weiche Leder. »Es wird sich bessern. Dafür werde ich sorgen.«
    »Ihr neuer Kollege. Wie läuft es mit ihm? Ich weiß, dass es anfangs Reibungen gab.«
    Reibungen? Ja, so könnte man das nennen.
    Sie dachte an sich und Jim Heron auf dem Parkplatz des Iron Mask, er tief in ihr steckend, sie ihn heftig reitend. Obwohl sie ihn leidenschaftlich hasste, hätte sie nichts gegen ein paar weitere intime Momente mit ihm.
    Devina drückte den Rücken durch. »Er wird nicht stellvertretender Direktor. Mir egal, was ich tun muss, aber ich habe zu lang und zu hart gearbeitet, um mir von irgendeinem dahergelaufenen Kerl wegnehmen zu lassen, was mir zusteht.«
    Sieben Seelen. Sieben Chancen für Gut oder Böse zu gewinnen. Und die erste war auf die andere Seite gewandert. Wenn noch drei zu Jim Heron überliefen, dann war Devina nicht nur ihren »Job« los, sondern die Engel übernahmen die Erde, und jede einzelne ihrer Seelen würde erlöst.
    Die ganze Plackerei für nichts und wieder nichts: Ihre Sammlungen? Weg. Ihre Armee? Weg. Sie selbst ... weg.
    Sie sah die Therapeutin an. »Ich werde ihn nicht gewinnen lassen.«
    Die Frau nickte. »Haben Sie einen Plan?«
    Devina klopfte auf ihre Handtasche. »Oh ja, den habe ich.«
    Nach der Sitzung wandte Devina sich nach Nordosten, warf sich als dunklen Schatten in die Luft und flog durch die Nacht. Auf der Boylston Street, gegenüber vom Boston Public Garden, wo die Trauerweiden am Teich gerade ergrünten, materialisierte sie sich wieder.
    Der nüchterne Backsteinbau des Hotels Four Seasons nahm mit seinem Eingangsbereich, der Toreinfahrt für Autos und den Restaurants im Erdgeschoss fast den gesamten Block ein. Obwohl äußerlich eher schlicht gehalten, war das Innere ganz mit warmem Holz und elegantem Brokat gestaltet, und es gab stets frische Blumen.
    Devina hätte einfach in ihr Zimmer huschen können, aber das wäre eine Verschwendung ihres Outfits gewesen: Die Escada-Hose und die Chanel-Bluse waren ein Hingucker, von ihrem Stella-McCartney-Trenchcoat mal ganz zu schweigen.
    Und sieh mal einer an, es war zwar erst ihr zweiter Tag hier, aber die Portiers und die Angestellten an der Rezeption grüßten sie bereits mit Namen, als sie auf ihren Louboutins klackernd in die Marmorlobby rauschte.
    Was wieder einmal bestätigte: Von all den Hüllen aus erdachtem Fleisch, die sie je getragen hatte, passte die jetzige - die einer brünetten Frau mit nicht enden wollenden Beinen und zwei Brüsten, bei denen menschliche Männer über ihre eigenen Zungen stolperten - am besten zu ihr. Zwar war sie streng genommen ein geschlechtsloses »Es«, doch die Erfahrung hatte gezeigt, dass ihr Waffenarsenal am wirksamsten von einer manikürten Hand geführt wurde.
    Außerdem gefielen ihr die Klamotten für Frauen besser.
    Das Ficken auch.
    Ihre Suite im obersten Stockwerk verfügte über einen fantastischen Ausblick auf den Garten und den Park, über diverse prachtvolle Räume - wie auch über exzellenten Zimmerservice. Das Rosenbukett als Geschenk des Hauses war eine nette Geste.
    So war das eben, wenn man Tausende und Abertausende von Dollar für eine Bude hinblätterte.
    Devina lief durch das Wohn- und das Schlafzimmer ins anschließende Marmorbad. Auf der Ablage zwischen den beiden Waschbecken stellte sie ihre Tasche ab und holte das Kapuzensweatshirt heraus, das sie von diesem Kampf-Käfig hatte mitgehen lassen. Es besaß die Farbe von Nebel und war Größe XXL. So etwas konnte man in jedem x-beliebigen Kaufhaus erstehen, eins dieser anonymen Kleidungsstücke, die jeder Mann hätte tragen können, überall erhältlich, billig. Nichts Besonderes.
    Nur, dass dieses hier einzigartig war. Vor allem wegen der Blutflecke.
    Gott sei Dank waren diese Bullen aufgetaucht. Sonst hätte sie den Termin bei ihrer Therapeutin überhaupt nicht mehr geschafft.
    Rasch zog sie ihre Sachen aus und versuchte, sie schlampig und zerknittert auf dem Boden liegen zu lassen ... was sie ungefähr eine halbe Minute lang durchhielt. Die Unordnung löste ein Summen in ihrem Kopf aus, sie musste alles aufheben und in den Schrank hängen, wo es hingehörte. Sie hatte einen BH getragen, also wurde der in die Kommode gelegt. Über eine Unterhose musste sie sich keine Sorgen machen.
    Als sie schließlich wieder zurück an die Arbeit im Badezimmer ging, war

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