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Fallen Angels 02 - Der Dämon

Titel: Fallen Angels 02 - Der Dämon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.R. Ward
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Insider mit wunderschönem Lächeln und viel Klasse ... wurde aufgepasst.
    Und das wiederum bedeutete, dass der Gefängniswärter Shawn C. auf dem Flur Posten beziehen und die Nase an das drahtvergitterte Fenster drücken würde, solange dieser wegen illegalen Kämpfen verhaftete, gemeingefährliche Irre mit ihrem Mädchen allein in einem Raum war.
    Wenn also dieser Wichser in ihrer Gegenwart auch nur falsch atmete, dann ... Sagen wir es mal so, in Billys Laden war sich niemand zu gut, auch mal korrigierend einzugreifen: Alle Wärter und Angestellten kannten die dunkle Ecke im Keller, in der es keine Überwachungskameras gab und niemand einen Hurensohn schreien hören konnte, wenn die Abrechnung sich etwas unangenehm gestaltete.
    Billy lehnte sich in seinem Stuhl zurück und schüttelte den Kopf. Nettes Mädchen da drinnen, wirklich nett. Wenn man bedachte, was mit ihrem Bruder passiert war ... Aber ein hartes Leben brachte oft nette Menschen hervor, nicht wahr?
    Grier Childe saß an einem Edelstahltisch auf einem kalten Edelstahlstuhl, der einem anderen Edelstahlstuhl gegenüberstand. Alle Möbel waren am Boden festgeschraubt, und die einzigen weiteren Einrichtungsgegenstände waren die Überwachungskamera oben in der Ecke und eine von einem Gitter geschützte Birne an der Decke. Die Wände bestanden aus Beton, der schon so oft überstrichen worden war, dass er beinahe so glatt wie eine Tapete war, und es roch nach billigem Reinigungsmittel, dem Rasierwasser des letzten Anwalts, der hier gewesen war, und kaltem Zigarettenrauch.
    Der Kontrast zu ihrem üblichen Arbeitsplatz hätte größer nicht sein können. Das Bostoner Büro von Palmer, Lords, Childe, Stinston & Dodd sah aus wie ein Museum für Möbel und Kunst aus dem neunzehnten Jahrhundert. Bei PLCS&D gab es keine bewaffneten Wärter, keine Metalldetektoren, und nichts war festgeschraubt, damit man es weder klauen noch damit werfen konnte.
    Die Uniformen in ihrem Büro stammten von Brooks Brothers oder Burberry.
    Seit etwa zwei Jahren übernahm Grier kostenlose Pflichtverteidigungen, und sie hatte mindestens zwölf Monate gebraucht, um sich mit dem Kerl am Empfang, den Angestellten und Wärtern gut zu stellen. Aber wenn sie jetzt herkam, war es stets wie ein Besuch zu Hause, und sie hatte die Menschen aufrichtig ins Herz geschlossen.
    Viele gute Leute verrichteten in dem Laden hier harte Arbeit.
    Sie las sich kurz die Akte ihres neuesten Mandanten durch, Anklagepunkte, Aufnahmeformular und Angaben zur Person: lsaac Rothe, Alter sechsundzwanzig, wohnhaft in der Tremont Street. Arbeitslos. Keine Vorstrafen. Gestern Abend zusammen mit acht anderen im Rahmen einer Razzia in einem illegalen Kampfring verhaftet worden. Ein Haftbefehl war nicht erforderlich, weil die Kämpfer Hausfriedensbruch begangen hatten. Laut Polizeibericht befand sich ihr Mandant zu dem Zeitpunkt, als die Beamten in das Gebäude eindrangen, gerade im Ring. Der Mann, mit dem er gekämpft hatte, wurde laut Aktenlage im Mass General Hospital behandelt ...
    Es ist neun Uhr morgens an einem Samstag ... Weißt du, wo dein Leben hin ist?
    Grier hielt den Kopf weiterhin gesenkt und kniff die Augen zu. »Nicht jetzt, Daniel.«
    Ich mein ja nur. Die Stimme ihres toten Bruders trieb von hinten in ihren Kopf hinein und wieder heraus und dieser körperlose Klang gab ihr das Gefühl, vollkommen durchgeknallt zu sein. Du bist zweiunddreißig Jahre alt, und anstatt dich an einen heißen Toyboy zu kuscheln, sitzt du hier im Gefängnis bei miesem Kaffee ...
    »Ich habe keinen Kaffee.«
    Genau in diesem Moment schwang die Tür weit auf und Billy rollte herein. »Ich dachte, Sie könnten vielleicht einen Wachmacher gebrauchen.«
    Bingo, sagte ihr Bruder.
    Klappe, erwiderte sie im Geiste.
    »Billy, das ist aber wirklich nett von Ihnen.« Sie nahm den Pappbecher entgegen, die Wärme schmiegte sich in ihre Hand.
    »Naja, Sie wissen ja, dass es sich um Spülwasser handelt. Wir hassen ihn alle.« Billy lächelte. »Aber es ist Tradition.«
    »Da haben Sie Recht.« Da er keine Anstalten machte, wieder zu gehen, runzelte sie die Stirn. »Stimmt etwas nicht?«
    Billy klopfte auf den freien Stuhl neben sich. »Hätten Sie etwas dagegen, sich mir zuliebe hierhin zu setzen?«
    Grier ließ den Becher sinken. »Natürlich nicht, aber warum ...?«
    »Vielen Dank.«
    Eine kurze Pause entstand; ganz eindeutig wartete Billy darauf, dass sie sich umsetzte, und war nicht geneigt, sich zu erklären.
    Also schob sie den Aktenstapel

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