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Fallen Angels 02 - Der Dämon

Titel: Fallen Angels 02 - Der Dämon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.R. Ward
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Plattenspielers hängen.
    Matthias hatte Jim als Zeugen in diese verlassene, staubige Hütte gelockt, weil sein Wort mehr Gewicht und Glaubwürdigkeit bei den X-Ops besaß als das jedes anderen. Der Gedanke dahinter war gewesen, dass der Soldat die Körperteile im Sand liegen ließe und den anderen zu Hause mitteilte, es habe einen furchtbaren Unfall gegeben: Denn wenn irgendein anderer einen solchen Bericht eingereicht hätte, dann wäre man davon ausgegangen, dass er Matthias getötet hatte. Für Jim jedoch galt das nicht - er war eine ehrliche Haut in einer Welt voller Unehrlichkeit, und er hatte nie ein Problem damit gehabt, zuzugeben, was er getan hatte, ob richtig oder falsch.
    Was ein Beweis dafür war, dass in Matthias trotz allem etwas Gutes steckte - immerhin lud er seinen Selbstmord nicht irgendeinem anderen Kerl auf.
    Und ja, klar hätte er sich einfach in irgendeinem Klo die Birne wegpusten können, aber obwohl er lebensmüde war, hatte er doch seinen Stolz. Eine selbst verabreichte Bleiinjektion war einfach zu schwach - besser, man jagte ein paar Steinmauern in die Luft und wurde als der starke Fighter betrauert, der er immer gewesen war.
    Der Stolz hatte allerdings seinen Preis gehabt: Statt ihn im Sand liegen zu lassen, hatte dieser Schwanzlutscher Heron ihn gerettet - und sein kleines Geheimnis gelüftet. Der entscheidende Tipp war dabei der Sprengkörper gewesen. Als Matthias blutend wie ein abgestochenes Schwein im Dreck lag, hatte Jim die Überreste der Bombe gefunden und als das erkannt, was sie war. Nämlich eine ihrer eigenen.
    Also hatte der Drecksack die Stücke aufgesammelt, in die Tasche gesteckt und dann seinen Gürtel ausgezogen. Er hatte Matthias' Bein abgebunden, ihn hochgehoben und war losgerannt. Er war stinksauer gewesen, und die Retternummer war eindeutig halb Strafe, halb Druckmittel - und erschöpfend. Der Kerl war gelaufen und gelaufen und gelaufen ... bis irgendwann schließlich lsaac Rothe mit einem Land Rover zwischen den Dünen aufgetaucht war.
    Jims Forderung war eine Woche später eingetrudelt, in einem Krankenhaus in Deutschland. Zu dem Zeitpunkt war Matthias' Kopf ein einziger gigantischer Heißluftballon des Schmerzes gewesen, und er musste sich daran gewöhnen, mit nur einem funktionierenden Auge klarzukommen. Heron hatte neben dem Bett gesessen und seine Bedingungen aufgezählt: Ausstieg. Frei und bedingungslos. Sonst würde er das, was von der Bombe übrig war, und die ganze Story dazu dem einzigen Menschen vorlegen, der etwas unternehmen konnte.
    Hello, Mr President.
    Das Absurde daran war, dass Matthias sich bei jedem anderen Soldaten, bei jedem anderen Menschen mit schlagendem Herzen und einem Finger am Abzug keine Sorgen über die Drohung gemacht hätte. Aber Jim Heron - der gute alte Zacharias - war eben einer dieser Blödmänner, denen die Leute glaubten. Bombensplitter konnten nachgebastelt werden, aber die Glaubwürdigkeit eines achtbaren Menschen? Mehr oder weniger unanfechtbar.
    Und als Boss konnte man nicht überleben, wenn die Leute glaubten, man hätte nicht mehr die Eier für den Job.
    Also hatte Matthias zu diesem Zeitpunkt das Gefühl beschlichen, keine andere Wahl zu haben, als den Burschen fröhlich seiner Wege ziehen zu lassen.
    Hinterher war seine Lebensmüdigkeit zurückgekehrt, und er hatte noch einmal mit dem Gedanken an Selbstmord gespielt. Aber dann war genau zur rechten Zeit sein Stellvertreter aufgetaucht - so als hätte der Kerl gesehen, worauf Matthias zusteuerte.
    Ein Mann von großer Überzeugungskraft. Und wie sich zeigte, hatte Jim Matthias' Körper gerettet, aber seine rechte Hand hatte ihn irgendwie zurück ins Leben geholt.
    Wobei diese Wiederherstellung auch Folgen gehabt hatte; beinahe unmittelbar waren Matthias die Augen - besser gesagt ein Auge - aufgegangen: Es war ein Fehler gewesen, Heron gehen zu lassen. Dieser Soldat besaß zu viele Informationen, die Gefahr einer Enthüllung war nicht hinnehmbar.
    Sein Vize hatte ihm zugestimmt, und sie waren schon dabei gewesen, die Hebel in Bewegung zu setzen, um einen »Unfall« zu arrangieren, als Jim auf der Suche nach Auskünften über eine gewisse Marie-Terese Boudreau angerufen hatte. Perfektes Timing. Der Plan war, Jim als Gegenleistung für die gewünschte Info lsaac aus dem Weg räumen zu lassen - und dann Jim umzunieten.
    Nur dass ihnen bei Heron jemand zuvorgekommen war.
    Tot. Jim war tot. Matthias hatte die Leiche mit eigenen Augen gesehen. Und doch ... konnte er das Gefühl

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