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Fallen Angels 02 - Der Dämon

Titel: Fallen Angels 02 - Der Dämon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.R. Ward
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nicht abschütteln, mit dem Kerl gesprochen zu haben. Ja, er hatte geträumt, dass er mit Jim Heron geredet ...
    Matthias wachte mit entsicherter Pistole in der Hand auf, den Lauf auf einen Mann in marineblauer Uniform gerichtet - der, dem Brecheisen in seinen Händen nach zu urteilen, soeben die Wagentür aufgebrochen hatte.
    Erschrocken hob der Sanitäter die Hände. »Ich wollte Ihnen nur helfen, Mann.«
    Das stimmte wahrscheinlich sogar. Aber verfluchter Scheißdreck, sein Kollege war garantiert schon dabei, die Polizei zu rufen, und, P.S., direkter Kontakt mit einem Zivilisten war in Matthias' Welt nichts Positives.
    Er senkte die Waffe. »Ich bin Bundesbeamter.« Er steckte die Hand in die Manteltasche und entschloss sich, seinen FBI-Ausweis zu zeigen - der zu einem gewissen Grad sauber war.
    Der Sanitäter beugte sich ins Auto und blinzelte das laminierte Foto und den ausgedachten Namen sowie das sehr echte Wappen an. »Oh, tut mir leid, Sir. Wir haben einen Anruf bekommen ...«
    »Schon okay. Ich hab nur gerade drei Tage am Stück an der kanadischen Grenze durchgezogen und bin auf dem Weg nach Manhattan. Um vier Uhr morgens bin ich von der Autobahn abgefahren, um mir etwas zu beißen zu besorgen, aber es hatte nichts offen, und ich brauchte eine Mütze voll Schlaf. Sie wissen ja, wie das ist.«
    »Das kann ich so was von nachvollziehen.«
    Plauder, plauder, plauder ... bla, bla, bla ...
    Als die Polizei auftauchte, ließen sie den Ausweis durch ihr System laufen, und wer hätte das gedacht - er ging glatt durch. Und seine Story, in vertraulicher Mission unterwegs zu sein und wegen Erschöpfung eine Pause eingelegt zu haben, wurde geschluckt wie eine Weihnachtsgans: Er wurde vom Kriminellen zum Star.
    Dämliche Trottel.
    Nachdem er die Bande losgeworden war, fuhr er weiter und zückte sein Handy. Da waren einige Nachrichten auf der Mailbox ... und eine Nachricht vom Notrufsender.
    Na so etwas ... sah aus, als hätte lsaac Rothe sich gestellt, und sein Standort war das Haus dieser hübschen und talentierten Anwältin. Wie absolut perfekt: Natürlich hätten sie ihn auch im allergrößten Notfall in Grier Childes Küche abknallen können, aber so war es doch weit weniger kompliziert.
    Matthias rief seine Nummer zwei an, und während es tutete, dachte er daran, wie oft er dieses Gespräch schon geführt hatte: Los. Schnapp dir den Arsch. Mach ihn kalt. Schaff die Leiche weg.
    So oft hatte er das gesagt.
    Als der Schmerz in der linken Brust wieder aufflammte, kümmerte er sich einfach nicht darum ...
    »Ja?«, hörte er seinen Stellvertreter.
    »lsaac Rothe ist für dich bereit.«
    Es folgte nicht die geringste Pause. »Die Adresse in Beacon Hill?«
    »Ja. Fahr los und schnapp ihn dir. So schnell wie möglich.«
    »Verstanden. Wohin willst du ihn haben?«
    Gute Frage. lsaac war nicht für spektakuläre Fluchtmanöver bekannt; seine Spezialität waren schnelle, saubere Mordanschläge unter außergewöhnlichen Umständen. Aber solche Aufträge zog man nicht ab, ohne äußerst erfindungsreich zu sein.
    »Halt ihn für mich in dem Haus fest«, sagte Matthias.
    Angesichts der Lage sagte ihm sein Instinkt, dass ein Strategiewechsel angebracht war. Grier Childe und ihr Vater konnten einen kleinen Schuss vor den Bug ganz gut brauchen - und nichts rüttelte einen Zivilisten so nachhaltig auf, wie Zeuge eines Mordes zu werden. Dafür war der gute Albie der beste Beweis ...
    Aus unerfindlichem Grund hörte Matthias plötzlich Jim Herons Stimme in seinem Kopf. Es waren keine bestimmten Worte, nur ein anhaltender Tonfall, ein ernster, beschwörender Tonfall, der Matthias das Gefühl gab, sofort alles stoppen zu müssen ... und was genau zu tun?
    »Hallo?«, fragte sein Vize, als hätte er entweder etwas gesagt, auf das er keine Antwort bekommen hatte, oder es wäre generell zu lange geschwiegen worden.
    »Ich will nicht, dass du ihn tötest«, hörte Matthias sich sagen.
    »Ah, verstehe. Du willst es selbst erledigen.« Genugtuung. Eine Genugtuung, als wäre das von Anfang an der Plan gewesen.
    Plötzlich begann Matthias' Zentralrechner, Funken zu sprühen und zu qualmen, Bilder flimmerten in einem wilden Durcheinander, das ihn an über einen Filztisch rollende Würfel erinnerte, vor ihm ab. Und dann formte sich aus dem Chaos heraus das Bild von Alistair Childe, der von zwei Agenten in Schwarz auf einem verdreckten Teppich festgehalten wurde, während seinem Sohn genug Heroin gespritzt wurde, um einen Elefanten ins Dauerkoma

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