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Fallen Angels 02 - Der Dämon

Titel: Fallen Angels 02 - Der Dämon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.R. Ward
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wegschaffen.«
    »Lass mich gefälligst nicht hier stehen«, bellte sie ihn an.
    Er hörte Grier hinter sich, und es klang, als hätte sie die Absicht, ihn noch ein bisschen weiter anzuschreien, also blieb er im Durchgang stehen und drehte sich um. Schlitternd hielt Grier ebenfalls an, um nicht mit ihm zusammenzustoßen.
    lsaac sah ihr fest in die Augen. »Bleib hier. Das musst du nicht zu sehen ...«
    »Leck mich.« Sie drängte sich an ihm vorbei und marschierte weiter, bis ...
    »Oh Gott ...« Das Wort blieb ihr im Hals stecken, ihre Hand wanderte zum Mund.
    Sag ich doch, dachte lsaac finster.
    Zum Glück kam ihr Vater hinzu und steuerte sie sanft außer Sichtweite.
    Sich selbst und sein gesamtes Leben innerlich verwünschend, stapfte lsaac weiter, entschlossener denn je, sich um das Problem zu kümmern ... nur, dass seine ach so energische Entschlossenheit sich eine kleine Auszeit nahm, als er den Toten erreichte.
    Ein Handy lag in der Hand der Leiche, und das Ding verschickte gerade eine SMS; auf dem kleinen Bildschirm leuchtete ein Umschlag auf, der immer wieder in einem Briefkasten verschwand.
    Okay. Jetzt noch einmal ganz langsam zum Mitschreiben: Menschen ohne Vorderhirn tippten nor-ma-ler-wei-se keine Nachrichten in Telefone.
    Ein kleiner Haken erschien auf dem Bildschirm, um die erfolgreiche Ausführung des Befehls zu melden.
    »lsaac, um das zu regeln, wirst du mehr als eine Kehrschaufel brauchen.«
    Beim Klang von Jims Stimme sah er sich über die Schulter. Und musste ein paarmal blinzeln. Der Mann stand im dunklen Teil des Flurs, ein gutes Stück entfernt vom Lichtkegel, der aus Arbeitszimmer und Bibliothek hereinfiel ... aber er schimmerte hell, ein Leuchten umgab ihn von Kopf bis Fuß.
    Isaacs Herz vollführte ein paar Hampelmänner in seiner Brusthöhle. Dann legte es offenbar eine kleine Verschnaufpause ein.
    Ein paarmal hatte er draußen im Feld mitten in einem Auftrag erlebt, dass alles krass in die Hose ging: Man glaubte, man würde die Gewohnheiten und Fähigkeiten, die Schwächen und Schutzmechanismen der Zielperson kennen, aber genau in dem Moment, in dem man losschlagen wollte, veränderte sich die Landschaft, als hätte jemand eine Bombe mitten auf den Marktplatz seines perfekten Plans geworfen. Die Waffe funktionierte nicht. Ein möglicher Zeuge vermasselte einem das Timing. Die Zielperson trat außer Schussweite.
    Was dann erforderlich war, war eine schnelle Neubewertung der Lage, und darin war lsaac immer hervorragend gewesen. Ja, dieses Videospiel damals, mit dem er sich als Jugendlicher unbewusst selbst trainiert hatte, hatte seinen Geist absolut zum Schnelldenken motiviert.
    Aber der Scheiß hier sprengte seine Möglichkeiten. Und zwar gewaltig.
    Und das war noch, bevor Jim einen langen Dolch zückte ... der aus Kristall war. »Du wirst mich das jetzt erledigen lassen. Geh von der Leiche weg, lsaac.«

Vierzig
    Matthias verbrachte viel zu viel Zeit in der steinernen Umarmung jener Kirche. Und als er sich endlich zu gehen zwang, war er der Meinung, vielleicht eine gute Stunde dort gesessen zu haben. Doch sobald er draußen den Sonnenstand am Himmel sah, wusste er, dass er den gesamten Vormittag und einen Großteil des Nachmittags vergeudet hatte.
    Trotzdem wäre er noch länger geblieben, wenn er gekonnt hätte.
    Er war kein religiöser Mensch, aber unter der Buntglasempore und vor dem prachtvollen Altar hatte er einen schockierenden und ziemlich seltenen Frieden empfunden. Selbst jetzt noch, als sein Verstand ihm sagte, dass das alles Blödsinn war, dass der Kasten ein Gebäude wie jedes andere und er so müde war, dass er in der Achterbahn eingeschlafen wäre, wusste sein Herz es besser.
    Der Schmerz hatte aufgehört. Kurz nachdem er sich auf die Bank gesetzt hatte, war der Schmerz in seinem linken Arm und der Brust verschwunden.
    »Ist ja auch egal«, sagte er laut, als er in den Wagen stieg. »Egal, egal ...«
    Jetzt wieder ins Spiel einzusteigen war etwas, das zu tun er sich gezwungen fühlte, und es hatte etwas angenehm und gleichzeitig quälend Stechendes, so als zupfte man an einem Schorf. Was Matthias in der Kirche gefunden hatte, faszinierte ihn in gewisser Hinsicht, aber sein Job, seine Taten, seine ganze I .cbensweise waren ein Strudel, der ihn einsaugte und unten festhielt, und ihm fehlte einfach die Energie, sich dagegen zu wehren.
    Trotzdem ... vielleicht gab es ja einen Mittelweg, dachte er, was lsaac Rothe betraf. Vielleicht konnte er den Kerl überreden, weiter für

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