Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Fallen Angels 02 - Der Dämon

Titel: Fallen Angels 02 - Der Dämon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.R. Ward
Vom Netzwerk:
treten, bückte lsaac sich und knöpfte rasch den Ärmel des Toten auf. Nicht die geringste Spur in Form eines chirurgischen Eingriffs, kein Anzeichen dafür, dass Haut oder Knochen je verletzt worden waren.
    Zwillinge. Etwas anderes kam nicht in Frage.
    Mit einem Ruck riss er das schwarze Hemd auf, sodass die Knöpfe absprangen und über den Boden hüpften. Die kugelsichere Weste, die zum Vorschein kam, war merkwürdig. Klar, das gehörte zur Grundausstattung, aber warum sollte man extra eine anziehen, wenn man hinterher seinen eigenen Schädel in eine Pinata verwandelte?
    Ohne genau zu wissen, wonach er eigentlich suchte, zupfte er die Klettbänder von der Weste ab ...
    »Ach du ... große Scheiße ...« Er beugte sich vor, weil er seinen Augen nicht traute.
    Auf dem gesamten Bauch des Mannes prangten tiefe Narben, die ein Muster formten, und während Jim ebenfalls einen Blick riskierte und die nächste Runde Kraftausdrücke losließ, tastete lsaac rasch den restlichen Körper ab. Handy - das legte er beiseite. Brieftasche mit einhundert Dollar in bar, kein Ausweis. Munition. In den Stiefeln nichts außer Socken und Sohlen.
    Er stieg über die Leiche und ging in die Küche, um einen Abfalleimer zu holen. Als er das Ding gerade aus dem Schrank zog und gleichzeitig überlegte, wie viele Arme und Beine wohl da hineinpassen würden, hörte er Schritte hinter sich. Offenbar waren die beiden Herrschaften ihm gefolgt, aber kommt schon, Leute. Kein Rumgelabere mehr, jetzt waren Taten angesagt. Grier hockte in diesem verdammten Kabuff da oben, und er musste die Bescherung hier beseitigen, ehe sie ...
    »Du hast mich angelogen.«
    lsaac erstarrte und riss den Kopf herum. Auf der anderen Seite der Kücheninsel stand Grier, hinter ihr fiel gerade die Kellertür ins Schloss. Wie zum Teufel hatte sie ... Mist, es musste eine Geheimtreppe geben, die in den Keller führte. Er hätte wissen müssen, dass es mehrere Fluchtwege gab.
    Weiß wie die Wand und wackelig auf den Beinen, starrte sie ihn an. »Du hattest nie vor, auszupacken, stimmt's?«
    Er wusste im ersten Moment nicht, was er sagen sollte, und war sich nur zu bewusst, was da draußen im Flur lag. Die Situation geriet völlig außer Kontrolle. »Grier ...«
    »Du Scheißkerl. Du Lügner ...« Unvermittelt fokussierte sie etwas hinter Isaacs Schulter. »Sie ...« Damit zeigte sie auf Jim, der im Durchgang stand. »Sie waren neulich Nacht in meinem Zimmer. Das waren doch Sie?«
    Ein seltsamer Ausdruck huschte über Jims Züge, eine Art Was-soll-das, aber dann zuckte er nur die Achseln und wandte sich an lsaac. »Ich werde nicht zulassen, dass du dich stellst.«
    »Deine neue Titelmelodie geht mir auf die Nerven«, stieß lsaac hervor, während er sich entschloss, das mit dem Abfalleimer sein zu lassen und stattdessen einfach ein paar Müllsäcke zu benutzen.
    Gequatsche, lauter Gequatsche von so ungefähr allen Beteiligten - und alles an seine Adresse gerichtet. Aber egal. Selektive Taubheit hatte er schon als Kind hervorragend beherrscht, und es war ganz offenbar wie Fahrradfahren, man verlernte es nie.
    lsaac bückte sich unter die Spüle und betete, dass der einleuchtendste Platz für Müllsäcke - bingo. Er nahm sich zwei, dazu eine Kehrschaufel und einen Besen, die leider diese spezielle Aufgabe nicht überleben würden.
    Gott, er wünschte, er hätte eine Metallsäge. Aber vielleicht könnten sie den Kadaver mit einem Stück Kordel fest zusammenschnüren und hinaustragen wie einen schlaffen Koffer.
    »Bleiben Sie bei ihr«, sagte er jetzt zu Griers Vater. »Und passen Sie auf, dass sie hier drinnen ...«
    »Ich habe es beobachtet.« lsaac blieb wie angewurzelt stehen, und Grier sah ihn wütend an. »Ich habe gesehen, wie er es getan hat.«
    Es folgte eine lange Pause, keiner der Männer machte einen Mucks.
    »Warum hast du überhaupt so getan, als wolltest du mitmachen, lsaac?«, fragte Grier schließlich.
    Er sah in ihren Augen, dass sie das Vertrauen in ihn verloren hatte. Und an dessen Stelle war eine kalte Aufmerksamkeit getreten, die Leute in Labors vermutlich aufwiesen, wenn sie die Vorgänge in Petrischalenkulturen untersuchten.
    Es hätte keinen Zweck, mit ihr zu reden, seinen Sinneswandel abzustreiten. Und vielleicht war das auch besser so. Sie gehörten sowieso nicht zusammen - und das auch ohne seine beeindruckende Profikarriere als Superkiller.
    Also widmete lsaac sich seinen Hausfrauenpflichten und machte sich auf den Weg in den Flur. »Ich muss die Leiche

Weitere Kostenlose Bücher