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Fallen Angels 02 - Der Dämon

Titel: Fallen Angels 02 - Der Dämon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.R. Ward
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zurückgebracht, weil du es musstest - und du hättest dir das von niemandem ausreden lassen. Das hier ist genau das Gleiche. Komm an Bord oder geh mir aus dem Weg.«
    Ein Fluch. Noch einer. Schließlich zog Jim ein letztes Mal an seiner Zigarette und trat sie mit seinem Stiefelabsatz aus. »Also gut. Aber ich werde eingreifen - ist das klar? Wenn du mit dem falschen Wichser in den Ring steigst, brech' ich den Fight ab.«
    »Warum zum Teufel machst du das?«, fragte Isaac heiser.
    »Warum zum Teufel bist du damals losgezogen und hast mich und Matthias gesucht?«
    Erinnerungen an jene Nacht vor zwei Jahren wurden wach, und lsaac ging zurück in die Wüste, zu dem Augenblick, in dem das Funkgerät losgekrächzt, er es in die Hand genommen und Jims dünne Stimme gehört hatte.
    Zehn Minuten hatte es gedauert, alles zu organisieren, mehr nicht: Sanitäter in ihr Zelt, Helikopter in Wartestellung, Notaufnahmepersonal jenseits der Grenze in Bereitschaft, zack, zack, zack. Und dann hatte er sich hingesetzt und ungefähr eineinhalb Minuten abgewartet.
    Bei dem Land Rover, den er fand, hatte der Schlüssel gesteckt, und lsaac war eingestiegen und war aufs Gas getreten. Was Jim nicht wusste, war, dass lsaac, als Jim und Matthias sich auf den Weg gemacht hatten, beobachtet hatte, welche Richtung sie einschlugen.
    Irgendetwas war ihm einfach komisch vorgekommen an diesem Trip hinaus in die Dünen: Niemand ging irgendwohin allein mit Matthias. Das war, wie einen Ebolapatienten zu bitten, einen anzuhusten.
    In großen Bögen fuhr er damals die Gegend hinter dem Camp ab und fand die zwei eine Stunde später circa acht Kilometer von seinem Startpunkt entfernt: Durch seine Nachtsichtbrille hatte er ein sich langsam über eine Anhöhe bewegendes Objekt ausgemacht, und da es Trolle in Wirklichkeit gar nicht gab, konnte er nur davon ausgehen, dass es ein Mann war, der einen anderen Mann durch den Sand schleppte.
    Noch während er auf sie zufuhr, hatte er sich gedacht, wie komisch Wüsten doch waren: Wie ihr Gegenstück, das Meer, verschmolzen sie nachts am Horizont mit dem Himmel, und erst wenn man einen Bezugspunkt hatte, zum Beispiel einen Strauch oder ein Schiff - oder eine saublöde Idee wie Jims Retternummer -, hatte man die visuelle Bestätigung, dass die Erde tatsächlich rund war und nicht eckig.
    Und dass der Himmel nicht dort war, wo man selbst sich befand.
    Er war ohne Licht gefahren und machte es auch nicht an, als er sie entdeckt hatte. Stattdessen hängte er ein weißes Unterhemd aus dem Fenster, weil er wusste, dass Jim es sehen und ihn hoffentlich nicht für den Feind halten würde. Der Typ war bewaffnet gewesen wie ein Panzerbataillon, als er das Lager verließ.
    Nachdem lsaac langsam den Jeep angehalten hatte, war er mit gut sichtbar erhobenen Händen ausgestiegen und hatte Jim näher kommen lassen. Der Kerl hatte erschöpft ausgesehen, aber er hatte ja auch den schwer verletzten Matthias Gott weiß wie weit auf dem Rücken durch den Sand getragen.
    Es hatte lsaac nicht überrascht, dass Jim sauer über seinen Auftritt als Ritter in schimmernder Rüstung gewesen war, obwohl der Zustand ihres Chefs eindeutig kritisch war.
    Ich kam gerade zufällig vorbei, hatte lsaac gesagt. Dachte, ich lad dich zum Essen ein.
    Mit einem Ruck kehrte er in die Gegenwart zurück, hier nach ... Wo war er noch? Maiden?
    Seine Stimme verriet jetzt die gleiche Erschöpfung wie Jim sie damals empfunden haben musste. »Lass dich meinetwegen nicht umbringen, okay?«
    Jim murmelte etwas, das wie »bisschen spät dafür« klang, aber das konnten ja nicht seine Worte gewesen sein.
    lsaac zwang sich, die Vergangenheit und seine Gefühle abzuschütteln und sich auf die vor ihm liegende Aufgabe zu konzentrieren. Er drehte sich um und marschierte auf den Hintereingang des Gebäudes zu.
    Jim und seine beiden Kumpel hielten sich dicht hinter ihm, und lsaac wunderte sich, dass Heron keinen Hut trug, um sein Gesicht zu verdecken, oder irgendeine andere Art Verkleidung. Dieser Blödmann. Haut ab ... nur um wieder zurückzukommen.
    Verrückt.
    Total gaga.
    Aber Isaac hatte seine eigenen Probleme, und Jim war ein großer Junge und durfte sich deshalb auch wie ein Schwachkopf aufführen, wenn es um sein eigenes Leben ging.
    Der rückwärtige Flur des leer stehenden Bürogebäudes war eher ein Hindernisparcours, dank zahlloser Gipseimer und tausend halb ausgetrunkener Cola- und Sprudelflaschen. Aber es war schon eine Weile her, dass hier jemand einen Finger

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