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Fallen Angels 02 - Der Dämon

Titel: Fallen Angels 02 - Der Dämon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.R. Ward
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muss doch sehr bitten.«
    Er wirkte kurz überrascht, dann verengten sich seine Augen, in denen ein angeberischer Blick lag. »Was machst du denn hier?«
    Die Frage klang, als hätte er sie erkannt.
    Andererseits hätte er auch mit dem Weihnachtsmann sprechen und an ihn glauben können - sein Gesicht war schweißnass, und die eine Hälfte zuckte, als hätte er einen Kurzschluss in der Backe. Er war ganz offensichtlich auf Meth - für diese Diagnose war sie wahrlich Expertin.
    »Wenn Sie mich entschuldigen«, sagte sie und sah, dass sie von dem Kerl wegkam.
    Er folgte ihr. Ganz toll, sie musste ausgerechnet dem einen Idioten hier in die Arme laufen, der mehr an einer Frau als an dem Kampf interessiert war.
    Er zog sie am Arm. »Ich kenn dich doch ...«
    »Nehmen Sie Ihre Hände weg ...«
    »Wie heißt du?«
    Grier entwand sich seinem Griff. »Das geht Sie gar nichts an.«
    Ohne jede Vorwarnung machte er einen Satz auf sie zu: Der eine Meter zwischen ihnen schrumpfte plötzlich auf zehn Zentimeter zusammen. »Du bist verdammt empfindlich. Glaubst wohl, du wärst was Besseres, du Schlampe?«
    Grier wich nicht zurück, aber sie zog den Elektroschocker heraus und entsicherte ihn. Dann hielt sie die Waffe in Schussreichweite vor seinen Schritt und zischte: »Wenn Sie mich nicht sofort in Ruhe lassen, jage ich Ihnen sechshundertfünfundzwanzigtausend Volt in die Weichteile. Auf drei. Eins ... zwei ...«
    Bevor sie drei sagen konnte, stolperte er rückwärts und hielt zittrige Hände hoch. »Ich wollte ja nicht ... Ich dachte nur, ich kenne dich ...«
    Als er davontrottete, behielt sie die Waffe in der Hand und atmete tief durch. Vielleicht war sie ihm einmal begegnet, als sie nach Daniel suchte - aber er war eindeutig verrückt, und sie hatte schon genug Ärger am Hals.
    Also wandte sie sich wieder dem Ring zu ...
    Nur, um lsaac wie einen Sack Mehl umkippen zu sehen.
    Gegen Matthias' rechte Hand zu kämpfen war ein Vergnügen, lsaac hatte dem Kerl noch nie vertraut und ihn auch nie gemocht, und dem Arschloch mal die Fresse zu polieren, war ein unausgesprochenes Berufsziel gewesen.
    Ironie des Schicksals. Gerade, als er ausstieg, bekam er seine Chance ...
    Bong!
    Der rechte Haken traf ihn wie ein Bulldozer, und er erwischte lsaac volle Kante am Kinn, schleuderte seinen Kopf zurück und verursachte allen möglichen Ärger: Da das Gehirn ja nur eine Art weicher Schwamm in einer Schneekugel war, flogen seine grauen Zellen wild durch die Gegend, knallten in ihrem harten Knochengehäuse hin und her und raubten ihm Sinne und Gleichgewicht.
    An sich hatte er sich zwar mehr Sorgen um Waffen von der metallenen Sorte gemacht, aber Fingerknöchel funktionierten auch. Verfluchte Hölle, funktionierten die gut ...
    Das war sein letzter Gedanke, als der Boden des Achtecks ihm entgegensprang und ihn genauso unsanft begrüßte wie die Faust seines ehemaligen Kameraden.
    Gut, dass er der Duracell-Hase war.
    Eine Sekunde nach seinem Vollkörperbodenkontakt war lsaac wieder auf den Beinen, wenn sich Letztere auch taub und wacklig anfühlten und sein Sehvermögen Ähnlichkeit mit einem Fernseher hatte, dessen Kanäle mal richtig eingestellt werden müssten. Purer Instinkt und Wille trieben ihn an, der Beweis dafür, dass der Geist sich über die Schmerzrezeptoren des Körpers hinwegsetzen konnte - zumindest für eine Zeit lang. Er machte einen Satz, umschlang seinen Gegner an der Hüfte und riss ihn zu Boden; dann drehte er ihn blitzschnell auf den Bauch, bog ihm den Arm nach hinten und zerrte an dem Ding wie an einem Seil.
    Mit einem Knacken gab etwas nach, und lsaac wäre beinahe rückwärts hingefallen.
    Die Zuschauer drehten völlig durch, von allen Seiten hörte man »Hammer!« und »Der Wahnsinn!« durch die halbfertige Eingangshalle sausen, bis ein Pfiff durch das Gebrüll schrillte. Zuerst nahm lsaac an, das Geräusch wäre eine Ausdehnung des Chaos' in seinem Kopf, aber dann bemerkte er, dass jemand in den Ring gestiegen war. Es war der Promoter, und ausnahmsweise sah er etwas blass um die Nase aus.
    »Ich breche den Kampf ab«, rief er, packte Isaacs Handgelenk und riss es in die Luft. »Sieger!« Dann beugte er sich vor und zischte: »Lass ihn los.«
    lsaac hatte keine Ahnung, was für ein Problem der Typ hatte ...
    Endlich stellten seine Augen vernünftig scharf, und sieh mal einer an: Matthias' Nummer zwei brauchte einmal Röntgen, einen Gips und vielleicht auch noch eine Handvoll Schrauben. Sein Oberarmknochen hatte sich durch die

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