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Fallen Angels 02 - Der Dämon

Titel: Fallen Angels 02 - Der Dämon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.R. Ward
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könnte - aber dann würde lsaac, falls er sich tatsächlich hier blicken ließ, entweder erneut verhaftet werden oder entwischen. Und in beiden Fällen würde sie möglicherweise keine Gelegenheit mehr bekommen, mit ihm zu sprechen. Ihr Ziel war es, ihm so lange zuzureden, bis er einsah, was er da tat. Weglaufen war nie eine Lösung, und wenn er diesen Weg einschlug, würden ein Haftbefehl auf ihn ausgestellt und neue Anklagepunkte gegen ihn erhoben werden, und er wäre aktenkundig.
    Vorausgesetzt, er war es nicht bereits: Dieser Mord in Mississippi beunruhigte sie. Andererseits hatte sich darum, wie auch um seinen ganzen anderen Kram, die zuständige Behörde zu kümmern. Als seine Anwältin musste sie lediglich dafür sorgen, dass er sich dem laufenden Verfahren stellte. Das war die richtige Prozedur für die Gesellschaft - und auch das Richtige für ihn.
    Und wenn er keine Vernunft annehmen wollte? Dann würde sie sein Mandat niederlegen und den Behörden alles mitteilen, was sie über ihn wusste. Einschließlich der Waffen und der Alarmanlage. Sie würde sich in ihren Bemühungen, das Richtige zu tun, nicht zur Helfershelferin eines Verbrechers ...
    Sie erstarrte, als sie ihren Mandanten entdeckte, ihre Hand tastete nach ihrem Hals. Isaac Rothe stand allein in der hintersten Ecke, und obwohl sich der Maschendraht des Käfigs zwischen ihnen befand, gab es keinen Zweifel ... und auch kein Schmälern seiner Ausstrahlung: Er wirkte bedrohlich, seine Größe und der harte Gesichtsausdruck ließen die anderen Männer wie kleine Jungen aussehen. Und während sie im Gefängnis von seiner Höflichkeit beeindruckt gewesen war, sah sie nun deutlich, wer er wirklich war.
    Der Mann war ein Killer.
    Ihr Herz schlug schnell, aber sie ließ sich nicht beirren. Sie war aus einem bestimmten Grund hier, und verdammt noch einmal, sie würde mit ihm reden.
    Gerade, als sie vortrat, kletterte ein schmieriger Kerl mit Goldzähnen an einer Seite des Käfigs hoch. »Also los ... worauf wartet ihr?«
    Isaac zog sein Sweatshirt und seine Stiefel aus und ließ diese auf dem Boden liegen, dann näherte er sich dem Käfig, das Kinn gesenkt, die Augen unter den Brauen hervorfunkelnd. Sein Shirt dehnte sich straff über seinen Brustmuskeln, und seine Arme waren wie gemeißelte Kraftpakete, selbst wenn sie nur locker an den Seiten hingen. Jetzt, bereit für den Kampf, bestand er nur aus Muskeln und Knochen und Adern; die Schultern waren so breit, dass er aussah, als könnte er das ganze bescheuerte Gebäude hochstemmen.
    Als er behände den Maschendraht erklomm und mit einem Satz auf bloßen Füßen im Inneren des Käfigs landete, dröhnte das Brüllen der Menge in Griers Kopf wie eine Kirchenglocke und verwandelte ihre Wirbelsäule in einen Adrenalinleiter. Im Schein der acht Campinglaternen, die an den Stützpfosten hingen, war ihr Mandant halb Gladiator, halb Tier - ein tödliches Muskelpaket, bereit, zu tun, wozu er ganz eindeutig ausgebildet worden war.
    Leider war der Gegner, der sich über das Gitter schwang und ihm gegenüber landete, praktisch ein Spiegelbild seiner selbst: Dieselbe brachiale Statur, dieselbe Größe, derselbe tödliche Blick - sogar die gleichen Klamotten, wobei sein Muskelshirt reichlich von dem Schlangentattoo entblößte, das sich um seine Schultern und den Hals wand. Zum Gejohle des Publikums umkreisten die beiden einander, suchten nach einer Gelegenheit, loszuschlagen, Arme, Brustkörper und Oberschenkel angespannt.
    lsaac griff zuerst an, sein Körper wirbelte herum, sein Fuß schnellte hoch und traf den anderen Mann so heftig in der Seite, dass Grier darauf gewettet hätte, dass es noch seine Ahnen in ihren Gräbern spürten.
    Alles ging so schnell. Die beiden fanden einen Rhythmus von Schlägen und Ausweichmanövern, die Shirts wurden feucht an Hals und Rücken, das buttrig gelbe Lampenlicht erweckte den Eindruck, als würden die zwei in einem Feuerring kämpfen. Die Treffer, wenn es sie denn gab, hörten sich an wie Pistolenschüsse; ihr harter, schallender Aufprall war über dem Stampfen der unruhigen Menge zu hören. Blut spritzte - aus dem Schnitt auf Isaacs Stirn, der rasch wieder aufgeplatzt war, und bald auch aus einer Wunde in der Oberlippe des Gegners. Keinem der Kämpfer schien das etwas auszumachen, aber die Zuschauer waren begeistert, als wären sie Vampire ...
    Eine Hand auf ihrem Hintern schreckte sie auf.
    Sie riss den Kopf herum und funkelte den Mann mit der verirrten Pranke böse an. »Ich

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