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Fallen Angels 02 - Der Dämon

Titel: Fallen Angels 02 - Der Dämon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.R. Ward
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Anstalten machte, zu gehen, aber von Jim am Arm festgehalten wurde. »Du weißt genau, dass du das nicht allein durchziehen kannst. Sei kein Blödmann.«
    Es folgte eine längere Pause.
    »Was geht in dir vor, Jim?« Isaacs helle Augen wirkten gehetzt. »Du warst draußen. Du warst frei. Du warst derjenige, der davongekommen ist. Warum solltest du zurück in das Drecksloch wollen?«
    Jim spielte eine Logik aus, an die der andere glauben konnte - und die sogar der Wahrheit entsprach; aber eben nur der halben Wahrheit. »Ich schulde dir etwas. Das weißt du. Ich schulde dir etwas für diese Nacht damals.«
    Jim Heron war noch genau, wie lsaac ihn in Erinnerung hatte: groß, breit wie ein Kleiderschrank und Vollprofi. Die blauen Augen waren unverändert, die blonden Haare immer noch zu einem Großteil abrasiert, das Gesicht wie üblich frisch rasiert. Sogar die Zigarette glimmte ruhig in seiner Hand.
    Aber irgendetwas war anders, etwas an seiner Ausstrahlung war einfach ... seltsam, wenn auch nicht im negativen Sinne.
    Vielleicht konnte der elende Glückspilz nachts tatsächlich schlafen, statt eine Knarre in der Hand zu halten und bei jedem Geräusch hochzufahren.
    Mein Gott, als er gehört hatte, dass Jim Heron aus den X-Ops ausgestiegen war, hatte er nicht erwartet, den Mann jemals wiederzusehen - entweder, weil Matthias sich das mit dem »Ciao, ciao Bambino« noch einmal überlegt hatte und ihm eine Kugel in die Denkfabrik gejagt hatte, oder weil Jim klug genug war, sich von allem und jedem fernzuhalten, was mit seinem früheren Leben zu tun hatte.
    Und trotzdem stand er hier.
    Jetzt, wo lsaac dem Kerl in die Augen sah, musste er feststellen, dass er tatsächlich - soweit ihm das überhaupt möglich war - glaubte, Heron wollte ihm wegen der alten Schuld aus dem Land von Sand und Sonne helfen. Außerdem hätte er lsaac sonst lange vor dieser Unterhaltung aus dem Weg geräumt.
    »Wenn ich hier wäre, um dich zu töten«, murmelte Jim, »dann lägst du schon längst flach auf dem Boden.«
    Bingo.
    »Also gut«, sagte lsaac. »Du hältst meinen Kram, solange ich kämpfe. Fangen wir damit an.«
    Auf Jims Miene erschien prompt ein klares »Vergiss es«. »Du kannst nicht in diesen Ring steigen. Nach dem Flyer, den ich gesehen habe, und deiner Verhaftung hättest du dir genauso gut einen GPS-Sender in den Arsch schieben können.«
    »Ich brauche das Geld.«
    »Geld hab ich genug.«
    lsaac warf einen Seitenblick zur Tür und bemerkte, dass dort zwei kräftige Männer standen. Als sie die Hand zum Gruß hoben, fragte er: »Gehören die zu dir?«
    Jim wirkte überrascht. »Äh, ja. So ist es.«
    »Baust du dir deine eigene Truppe auf? Als Freiberufler?«
    »So könnte man es ausdrücken. Aber wir sprachen von dir und dass du nicht kämpfst.«
    Scheiß drauf. Er würde dieser Anwältin die fünfundzwanzig Riesen zurückzahlen, und mit den zweitausend, die dann noch übrig wären, käme er nicht weit. Klar konnte Matthias jemanden in den Ring schicken, der ihn vor hundert Zeugen umbrachte und es trotzdem wie einen Unfall aussehen ließ, aber was hatte er schon für eine Wahl? Er war kein Sozialfall, das hatte er schon vor langer Zeit gelernt, und er würde sich auch nicht bei Jim in Schulden stürzen, nur um eine alte Rechnung zu begleichen.
    In zehn Minuten konnte er noch einmal einen oder zwei Tausender verdienen. Und wenn er von Matthias' rechter Hand umgelegt wurde, dem, der gestern Abend aufgetaucht war? Dann war es auch egal. In dem Moment, als er ausgerissen war, hatte er schon gewusst, dass eine Beerdigung auf ihn wartete, aber er war wie ein unheilbar Kranker: Die Therapie gegen unerlaubtes sich Entfernen von der Truppe war kein Spaß und würde ihn wahrscheinlich umbringen, aber wenigstens ergab er sich nicht kampflos und starb zu seinen eigenen Bedingungen.
    Bei den X-Ops bleiben? Shit, dann wäre er tot, obwohl sein Herz noch schlug.
    Inzwischen war er innerlich so ausgehöhlt, dass er ebenso gut im Grab liegen konnte.
    »Ich kämpfe«, sagte er jetzt. »Und du hältst meine Sachen für mich, solange ich im Käfig bin. Mehr Hilfe werde ich heute Nacht nicht annehmen.«
    Kein Grund, dem Burschen zu erzählen, wie viel Bares in der Windjacke steckte. Von den Waffen wusste Heron bereits - hatte aber offenbar keine Lust, sie zu benutzen.
    »Das ist ein großer Fehler.«
    Isaac runzelte die Stirn. »Eine Menge Leute hätten dir damals gesagt, du sollst Matthias da draußen in der Wüste sterben lassen, aber du hast ihn

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