Fallen Angels 02 - Der Dämon
dass Isaacs Arsch zu retten einem höheren Zweck diente.
Er wandte sich Eddie zu. »Wie komm ich zu den vier alten Knaben ins Jenseits? Muss ich dazu wieder sterben?«
Falls ja, hatte er eine Beretta zur Hand; er wusste ja inzwischen, wie es war, erschossen zu werden. Schnarch.
»Gib dir keine Mühe.« Adrian ließ die Fingerknöchel knacken. »Die sagen dir nichts. Können sie nicht.«
Wie bitte? »Ich dachte, ich arbeite für die.«
»Du arbeitest für beide Seiten, und die da oben haben dir schon alles an Hilfestellung gegeben, was sie dürfen.«
Jim sah zwischen den beiden Engeln hin und her: Jeder von ihnen hatte den verkrampften Gesichtsausdruck eines Mannes, dem man mit einem Schnürsenkel die Eier abklemmt.
»Hilfe?«, fragte er. »Was für Hilfe?«
»Du hast uns zur Seite gestellt bekommen, Arschloch«, fauchte Adrian. »Und mehr können sie nicht tun. Ich war schon drüben und hab sie gefragt, wer als Nächster an der Reihe ist. Dachte mir, das würde dir helfen, du undankbarer Pisser.«
Ooooh, wie lieb von dir, sagte Jims Miene. Bei ihrem ersten Arbeitseinsatz hatte Adrian Jim auf einem Silbertablett dem Feind serviert - was so weit gegangen war, dass Jim Devina auf dem Parkplatz einer Disco gevögelt hatte. In seinem Pick-up. Ohne zu ahnen, dass sie ein Dämon war.
»Die Zeiten haben sich seitdem geändert«, sagte Adrian schroff. »Das weißt du genau.«
Vor Jims geistigem Auge blitzte die Erinnerung an Adrian vor gerade einmal ein oder zwei Tagen auf, nachdem Devina mit ihm fertig gewesen war. Er hatte sich ihr ausgeliefert, um Jim wenigstens den Hauch einer Chance zu geben, die erste Runde zu gewinnen.
»Ja, stimmt.« Jim hielt die Fingerknöchel hoch, was in Jungssprache bedeutete: Sorry, dass ich gerade angedeutet habe, du wärst ein Scheißhaufen.
Als Ad mit seiner Faust dagegenschlug, meinte Eddie: »Streng genommen verstoßen wir gerade gegen die Regeln.«
Jim zuckte die Schultern. »Wenn mir das hilft, zu gewinnen, soll's mir recht sein. Regeln sind relativ.«
Was wohl genau der Grund war, warum man ihn ausgewählt hatte. Er war ja nicht gerade der Pfadfindertyp ...
Ein Quietschen von Metall auf Metall schreckte ihn auf. Das tragbare Achteck war abgebaut worden und wurde nun von vier Männern durch die Tür geschoben und anschließend in einen Umzugswagen gehievt. Bei der nächsten Tour trugen sie die acht Ecksteine aus Beton und die Pfosten heraus, und dann waren nur noch er, Eddie und Adrian übrig.
Was eine treffende Metapher für seine aktuelle Lage war.
Na schön. So wurde das Spiel also gespielt? Von ihm aus. Er war daran gewöhnt, sich auf sich selbst und seine Instinkte zu verlassen ... Und absolut alles zog ihn zu lsaac hin.
Die Frage lautete: Wo war Devina? Falls sie tatsächlich ebenfalls hinter lsaac her war, dann wäre sie auf der Suche nach einem Zugang zu ihm, damit ihr parasitäres Wesen ihn übernehmen und sie seine Seele letztlich auf ewig in der Hölle festsetzen könnte, nachdem sie ihn getötet hatte.
Jim wandte sich wieder seinen Engeln zu. »Wenn jemand von Devina besessen ist, kann man das irgendwie feststellen? Gibt es Kennzeichen? Anhaltspunkte?«
Wenigstens könnte er sie ins Visier nehmen.
»Manchmal«, antwortete Eddie. »Aber sie kann ihre Spuren verwischen - und jetzt, wo sie weiß, dass Ad und ich an deiner Seite stehen, wird sie besonders vorsichtig sein. Es gibt allerdings einige reine Seelen, die sie niemals anfassen wird, und die leuchten.«
»Leuchten? Du meinst, wie ...« Shit, diese blonde Anwältin, die lsaac mit zu sich nach Hause genommen hatte, die hatte ein Licht um ihren ganzen Körper herum gehabt ... weshalb Jim sie auch so angestarrt hatte. »Wie ein Heiligenschein?«
»Genau so.«
Na gut, wenigstens eine Sache zu ihren Gunsten. Also hatte er sich das nicht nur eingebildet, er konnte wirklich komisches Zeug sehen. Gott sei Dank.
Jim holte seinen GPS-Empfänger heraus und rief Isaacs zwei kleine blinkende Punkte auf. Früher oder später würde Devina, falls sie mit dem Burschen etwas vorhatte, sich blicken lassen, in welcher Form auch immer. Und dann würden er und seine Kumpels auf sie warten.
»Gibt es so etwas wie einen Schutzzauber?«, fragte er. »Irgendwas, in das ich lsaac einhüllen kann, um ihn vor ihr abzuschirmen?«
»Da können wir uns etwas überlegen«, entgegnete Eddie mit einem boshaften kleinen Lächeln. »Wird sowieso höchste Zeit, dir mal etwas Sinnvolles beizubringen.«
Da hast du Recht, dachte
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