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Fallen Angels 02 - Der Dämon

Titel: Fallen Angels 02 - Der Dämon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.R. Ward
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sie sagen konnte: »Aber Euer Ehren, ich war nur wegen meines Mandanten da.« Immerhin hatte sie schon Fünfundzwanzigtausend vorgeschossen, was zwar kaum ihr Konto sprengen würde ... aber wie viel mehr hätte man mit dieser Summe erreichen können, wenn man damit ein Programm für gefährdete Jugendliche finanziert hätte?
    Ihr Kopf begann zu pochen, doch sie sah ihr eigenes Verhalten seit heute Morgen, neun Uhr, ganz klar vor sich. Und was sie sah, war weniger jemand, der Gutes in der Welt vollbrachte, als eine Frau außer Kontrolle, die ...
    Daniel erschien auf der anderen Seite ihres Wagens, das Geistergesicht todernst. Steig ein, Grier. Steig in den Wagen und schließ die Türen ab.
    »Was?«, fragte sie. »Warum ...«
    Jetzt sofort. Ihr toter Bruder schien die Luft hinter ihrer rechten Schulter zu fixieren. Verdammt nochmal, Grier ...
    »Jetzt weiß ich wieder, wer du bist.«
    Grier kniff die Augen zusammen. Gütiger Himmel, das wurde ja wirklich immer besser. Der Junkie von vorhin.
    Sie drehte sich um und wollte ihrem Verehrer von vorhin noch eine ...
    Der Mann packte ihre Arme und schob sie so grob mit dem Gesicht gegen das Auto, dass ihre Zähne vibrierten. Als er sie mit seinem Körper festklemmte, wurde sie wieder einmal daran erinnert, dass Männer tatsächlich anders gebaut waren als Frauen: Sie waren einfach höllisch viel stärker. Besonders, wenn sie auf Droge und verzweifelt waren.
    »Du bist Dannys Schwester.« Der Atem auf ihrer Wange war heiß und roch nach einem vom Auto überfahrenen Pelztier im August. »Du warst ein paarmal bei ihm. Was ist mit ihm passiert?«
    »Er ist gestorben«, stieß sie krächzend hervor.
    »Oh mein Gott. Das tut mir leid ...« Der Junkie wirkte aufrichtig traurig. Auf eine verzerrte Tim-Burton-Totenreich-Art. »Hör mal, hast du vielleicht bisschen Geld übrig? Eine reiche Braut wie du hat doch sicher was Bares dabei. Aber nur, wenn du's entbehren kannst.«
    Mhm, klar. Sie wusste, sie würde ihm geben, was er wollte, ob es ihr passte oder nicht - denn egal, wie er es formulierte, so lief ein Raubüberfall eben ab.
    Raue Hände wühlten herum, die Handtasche wurde ihr von der Schulter gerissen. Sie spielte mit dem Gedanken, zu schreien, aber das Gewicht, das auf ihrem Brustkorb lastete, machte alles außer flaches Atmen unmöglich, und außerdem hatte sie weit abseits geparkt. Wer sollte sie hören?
    Als ihre weit aufgerissenen Augen den sich entfernenden Autos nachblickten, erinnerte sie sich absurderweise plötzlich an die ersten Minuten von Der weiße Hai - als die Frau von dem Tier nach unten gezogen wird und die schimmernden Lichter von Häusern an der Küste sieht.
    »Ich tu dir nichts ... ich brauch nur Geld.«
    Immer noch presste er sie gegen das Auto und leerte ihre Handtasche auf den schlammigen Boden aus: Handy, Portemonnaie, Schlüssel, alles landete im Dreck. Und dann warf er ihre sechzehntausend Dollar teure Birkin Bag über die Motorhaube des Audis.
    Was für ein Trottel. Für das Ding hätte er auf eBay mehr bekommen, als der gesamte Inhalt ihrer Geldbörse hergab.
    Halb war sie in Panik, gleichzeitig spürte sie aber auch eine eisige Ruhe in sich, und sie hielt sich an Letztere, da sie durch und durch die Tochter ihres Vaters war: Irgendwann würde dieser durchgeknallte Junkie sie umdrehen, weil er an ihren Schmuck heranwollte. Und wenn er das tat, hatte sie eine gute Chance, ihm das Knie dahin zu rammen, wo es wehtat.
    Auch wenn sie größte Mühe hatte, sich nicht selbst auf die Schuhe zu kotzen.
    Das erdrückende Gewicht auf ihr war nicht nur weg, es war verdampft, verschwunden, als wäre es nie da gewesen: Gerade noch bekam sie keine Luft, und plötzlich gab es so viel Sauerstoff, wie sie nur wollte.
    Während sie einen riesigen Atemzug nahm und sich am Autodach festhielt, um nicht umzukippen, ertönten Grunzlaute neben ihr.
    Mühsam drehte sie sich um und musste ein paarmal blinzeln, um zu begreifen, was sie da vor sich sah - aber egal, wie oft sie sich die Augen rieb, es blieb dabei: lsaac war aus dem Nichts aufgetaucht, hatten ihren Angreifer unter sich auf den Boden gepinnt und verpasste ihm eine Wurzelbehandlung auf die harte Tour.
    Nämlich mit der Faust.
    »lsaac ...« Ihre Stimme versagte, sie musste husten. »lsaac! Hören Sie auf!«
    Die Stimme des Privatdetektivs Louie hallte ihr durch den Kopf: Der Kerl könnte ein Mörder sein.
    »lsaac!«
    Sie rechnete damit, auf seinen Rücken springen oder um Hilfe rufen zu müssen, damit er mit dem

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