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Fallen Angels 02 - Der Dämon

Titel: Fallen Angels 02 - Der Dämon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.R. Ward
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Jim.
    Er schloss die Augen und entfaltete seine Flügel, spürte ihr enormes Gewicht auf Wirbelsäule und Schultern lasten, während sie sichtbar wurden. »Sie fahren in die Stadt. Dann mal los ...«
    »Warte noch«, sagte Eddie, dessen Flügel jetzt ebenfalls zu sehen waren. »Wir müssen noch beim Hotel vorbei und ein paar Sachen einsammeln. Vorausgesetzt, du willst, dass wir das Haus nicht betreten?«
    »Solange Devina nicht auftaucht, bleibe ich draußen.«
    »Das wird nicht so besonders lange dauern.«
    »Sollte es auch nicht.«
    Als Jim ein paar Schritte Anlauf nahm, um Schwung zu bekommen, empfand er das Absurde des Ganzen wie einen starken Aufwind unter seinem Körper: Niemals hätte er geglaubt, dass es Engel gab oder dass der ewige Kampf zwischen Gut und Böse nicht nur real war, sondern er aktiv daran teilnehmen würde.
    Andererseits, wenn man gute hundert Kilo in reiner Muskelmasse wog und in der Lage war, mithilfe eines Geflechts metaphysischer Federn vom Boden abzuheben ... verlieh das der eigenen durchgedrehten Realität Glaubwürdigkeit.
    Er wollte verflucht sein, wenn es Devina gelang, ihre Klauen in lsaac zu schlagen - in welcher Gestalt auch immer. lsaac war sein Junge, und die Vorstellung, dass der Mann in die Hände seines Feindes fiel, war nicht hinnehmbar für Jim - besonders nicht, wenn dieser Dämon rein zufällig ein wohl bekanntes Gesicht trug.
    Rein zufällig eines mit einer Augenklappe.

Dreizehn
    Isaac war erst zweimal in der Umgebung von Boston gewesen, beide Male nur auf der Durchreise nach Übersee - weswegen sein Aufenthalt hier sich auf einen Marsch über ein Rollfeld der Otis Air Force Base unten in Cape Cod beschränkt hatte.
    Davon einmal abgesehen, brauchte er, als Grier von einer gewissen Charles Street links abbog, dennoch keinen Reiseführer, um zu wissen, dass sie sich in Luxusimmobilienland befanden. Die Stadthäuser auf beiden Seiten des Hügels, den sie hochfuhren, waren alle adrett aus Backstein gemauert und hatten schwarz lackierte Fensterläden und Türen. Durch saubere Fenster konnte er Räume erkennen, die bis zum Ersticken mit Antiquitäten vollgestopft waren und genug Stuck an den Decken besaßen, um Versailles zum Einstürzen zu bringen.
    Das hier war eindeutig der natürliche Lebensraum der blaublütigen Yankees.
    Jetzt bog Grier links auf einen kleinen Platz ab, der von einem schmiedeeisernen Zaun und auf allen vier Seiten von einem rot gepflasterten Weg umgeben war. Im Park in der Mitte standen elegante Bäume, an denen schon winzige Knospen zu erkennen waren, und die Altbauten um den Platz herum waren die besten Adressen in dieser allerallerbesten Gegend.
    Wenig überraschend.
    Nachdem sie den Audi entlang des Zauns geparkt hatte, stiegen beide aus. Grier hatte unterwegs nicht viel gesprochen, und er ebenso wenig. Wobei er sowieso nicht der gesprächige Typ war - und sie hatte einen flüchtigen Verbrecher als Passagier. Nicht gerade die ideale Situation für netten SmallTalk übers Wetter.
    Das Haus, auf das sie jetzt deutete, war ein Eckhaus mit rundem Erker und weißen Marmorstufen, die zu einer schwarzen Tür führten. Auf beiden Seiten des Eingangs standen geriffelte schwarze Blumenkübel in der Größe Deutscher Doggen, und der Messingtürklopfer war so dick wie Isaacs Kopf. Im zweiten Stock brannte ein Licht; an der Fassade mehrere weitere, lsaac konnte in der Umgebung nichts Ungewöhnliches entdecken - keine vorbeispazierenden Zivilbullen, keine Geräusche, die hier nicht hingehörten, keine verdächtigen Personen auf der Lauer.
    Als sie über das unebene Pflaster der Straße liefen, hätte er sie angesichts ihrer hohen Absätze gern gestützt - aber das wagte er nicht. Erstens wollte sie ihn wahrscheinlich immer noch ohrfeigen ... und zweitens hielt er, nur für den Fall der Fälle, beide Pistolen unter seiner Windjacke fest umschlossen.
    Was seine eigene Sicherheit betraf war er ja schon immer vorsichtig gewesen, aber mit ihr im Schlepptau hob er seine Wachsamkeit auf ein völlig neues Level.
    Außerdem machte Grier auf dem Weg zu ihrer Haustür einen sehr guten Eindruck, obwohl sie diese Stilettos trug und gerade von einem mit Drogen vollgepumpten Arschgesicht überfallen worden war.
    Echt schade, dass sie sich nicht in einer anderen Welt über den Weg gelaufen waren. Er hätte wirklich gerne ...
    Nee, klar. Sie etwa zum Essen eingeladen?
    Was auch immer. Selbst wenn er den gesetzestreuen Weg eingeschlagen und sich von Mord und Totschlag ferngehalten

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