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Fallen Angels 02 - Der Dämon

Titel: Fallen Angels 02 - Der Dämon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.R. Ward
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Schlagen aufhörte, aber im Nu war es vorbei. lsaac unterbrach seine Rocky-Nummer von allein, drehte den Mann auf den Bauch und zog ihm die Arme auf den Rücken, damit er sich nicht mehr bewegen konnte.
    Nichts gebrochen dieses Mal.
    Und lsaac war nicht einmal außer Atem, als er sie ansah. »Alles okay bei Ihnen?«
    Sein Blick war scharf, die Miene tödlich und ruhig, die Stimme gleichmäßig und höflich. Es war unübersehbar, dass er sich und die Situation absolut unter Kontrolle hatte. Und Grier dämmerte allmählich, dass er sie womöglich vor etwas Schrecklichem gerettet hatte. Bei Junkies wusste man nie, was sie machen würden.
    »Hat er Ihnen wehgetan?«, fragte lsaac. »Geht es Ihnen gut?«
    »Nein«, gab sie schroff zurück, selbst unsicher, welche Frage sie damit beantwortete.
    Mit purer, roher Kraft hob lsaac den Mann auf und gab ihm einen Schubs, und es gab keine Widerworte, nicht einmal eine Bemerkung. Der Angreifer hastete von dannen, als wüsste er nur zu gut, dass er um ein Haar die Abreibung seines Lebens bekommen hätte.
    Und dann hob lsaac ihre Sachen auf. Ein Teil nach dem anderen sammelte er vom Boden auf, was in der Tasche gewesen war, wischte den Schlamm an seinem eigenen Sweatshirt ab und reihte alles auf der Motorhaube ihres Wagens auf.
    Grier ließ sich gegen die Fahrertür fallen. Es faszinierte sie, wie unheimlich sorgsam er vorging, die blutigen Hände so sanft.
    Unmittelbar tauchte Daniel neben ihm auf, offenbar ebenfalls verblüfft, wie lsaac mit dem umging, was ihr gehörte. Lass dich von ihm nach Hause fahren, Grier. Du kannst jetzt kein Fahrzeug steuern.
    »Er hat ja noch nicht gefragt«, murmelte sie.
    »Was gefragt?«, meinte lsaac mit einem Seitenblick.
    Als sie nur abwinkte, holte er ihre Tasche und hielt sie ihr entgegen. »Ich würde Sie gerne nach Hause fahren. Wenn ich darf.«
    Bingo, sagte ihr Bruder.
    Sie machte den Mund auf, um Daniel zum Schweigen zu bringen, hatte aber einfach nicht die Energie dazu.
    »Miss Childe?« In dem Südstaatenakzent ihres Mandanten klang das wie ein einziges Wort: MizzzzChaaaaailde.
    Mist, was tun. Natürlich wäre »Kommt ja gar nicht in Frage« die gesündeste Reaktion - trotz Daniels Meinung zu dem Thema.
    Vertrau mir, sagte Daniel.
    Isaacs Stimme wurde etwas leiser. »Bitte, ich will Sie nur sicher nach Hause bringen.«
    Aus irgendeinem unerfindlichen Grund riet Grier ihr Instinkt, diesem Fremden mit der schlimmen Vergangenheit und der kriminellen Gegenwart zu vertrauen. Oder setzte sich einfach nur ihr Helfersyndrom gegen ihren gesunden Menschenverstand durch?
    Oder aber ... es war der Ausdruck auf dem Gesicht eines Geistes: Als sähe Daniel in diesem Zusammentreffen von ihr und diesem gefährlichen Fremden mit dem weichen Südstaatenakzent etwas, was sie nicht erkennen konnte.
    »Ich brauche keinen Fahrer. Das kann ich selbst.« Sie nahm ihm ihre Tasche ab. »Aber wozu ich Sie brauche, ist, sich Ihrer Anklage zu stellen.«
    lsaac suchte die Umgebung ab. »Wie wär's, wenn wir bei Ihnen zu Hause weiterreden?«
    »Ich habe Tränengas dabei, wissen Sie.«
    »Da bin ich froh.«
    »Und einen Elektroschocker.« Der ihr ja gerade ganz toll weitergeholfen hatte.
    Gütiger Himmel, sie konnte nicht fassen, dass sie auch nur in Betracht zog, lsaac mit nach Hause zu nehmen. Der Junkie war ein nervöser Amateur gewesen ... und ihr Mandant machte verdammt nochmal den Eindruck eines Profis.
    Seine hellgrauen Augen sahen sie durchdringend an. »Ich werde Ihnen nichts tun. Das schwöre ich.«
    Fluchend riss sie die Wagentür auf. »Ich fahre.«
    Die Frage war nur, wohin zum Henker würde sie fahren? Und mit wem?
    Jim sah dem Audi nach. Aus dem kalten Auspuffrohr kräuselten sich milchig die Abgase empor. Er machte sich keinerlei Gedanken darüber, wohin die beiden fuhren - er hatte sowohl in Isaacs Sweatshirt als auch in die Geldtüte einen Sender gesteckt.
    »Du hättest mich auch einfach einen Ortungszauber sprechen lassen können«, murmelte Eddie.
    »Ich bin eben aus meinem alten Job noch an den Einsatz von GPS-Kram gewöhnt.« Und wer hätte gedacht, dass er jemals an Technologienostalgie leiden würde?
    Apropos - dies betreffend war die ein oder andere Klärung überfällig: Er sah zwar ein, wie und warum lsaac der nächste auf der Liste der sieben Seelen sein könnte, aber eine kleine Unterredung mit seinem englischen Dandychef war der einzige Weg, um sicherzugehen.
    Es würde den Druck auf ihn merklich verringern, wenn sich herausstellen sollte,

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