Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Fallen Angels 02 - Der Dämon

Titel: Fallen Angels 02 - Der Dämon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.R. Ward
Vom Netzwerk:
hätte, befänden sie sich an entgegengesetzten Enden des menschlichen Spektrums: Er war ganz der Bauerntölpel und sie durch und durch Märchenprinzessin.
    Und er musste wirklich mal das Doppeldenk einstellen, wenn es um ihre Attraktivität ging.
    Sobald sie die Tür öffnete, ging der Alarm los, und er war froh darüber, wenn er auch nicht guthieß, dass sie Gesindel wie ihn in ihr Haus ließ. Wie krank war das denn?
    Während Grier ihren Code eintippte, inspizierte er die Sohlen seiner Kampfstiefel: Sie waren zentimeterdick mit Schlammklumpen und Schmutz verkrustet. Er ging in die Hocke, löste die Schnürsenkel, zog die Treter aus und parkte sie vor der Tür.
    Der schwarzweiße Marmorfußboden fühlte sich warm unter seinen Socken an ...
    Als er den Kopf hob, merkte er, dass sie seine Füße mit einem merkwürdigen Ausdruck auf ihrem schönen Gesicht anstarrte.
    »Ich wollte den Dreck nicht mit reinschleppen«, murmelte er, machte die Tür zu und schloss ab.
    Nachdem er seine Windjacke ausgezogen hatte, holte er die Plastiktüte mit seinen Ersparnissen heraus, dann standen sie beide einfach nur da: Sie in ihrem schwarzen Designermantel und ihrer schmutzigen Tasche, deren Griff an einer Seite abgerissen war, er in seinem Sweatshirt mit einer Tüte voll schmutzigem Geld in der blutverschmierten Hand und zwei Pistolen, von denen sie nichts wusste, in den Taschen.
    »Wann haben Sie zuletzt etwas gegessen?«, fragte sie sanft.
    »Ich hab keinen Hunger. Aber danke.« Er blickte sich um und fand sich in einem in sattem Rot gestrichenen Raum mit hoher Decke wieder. Über dem majestätischen Marmorkamin hing ein Ölgemälde von einem Mann, der sehr gerade auf einem vergoldeten Stuhl saß und dem ein altmodischer Zwicker auf der Nase klemmte.
    Es war so still hier, dachte er. Und nicht nur, weil keine Geräusche zu hören waren.
    Friedlich. Es war ... friedlich.
    »Dann mache ich Ihnen ein Omelett«, sagte sie, stellte ihre Tasche ab und schälte sich aus dem Mantel.
    Er trat auf sie zu, um ihr beim Ausziehen zu helfen, aber sie wich zurück. »Geht schon, danke.«
    Das Kleid darunter ... du lieber Gott, dieses Kleid. Schlicht und schwarz hatten in seinen Augen noch nie so sexy ausgesehen, aber das lag eigentlich mehr an ihr als am Schnitt oder dem Stoff.
    Und diese Beine. Scheiße nochmal, diese Beine in der durchsichtigen schwarzen Strumpfhose ...
    lsaac pfiff seine unverschämte Libido zurück und erinnerte sich selbst daran, dass noch nicht einmal geklärt war, ob jemand wie sie jemanden wie ihn überhaupt auch nur ihr Auto waschen lassen würde, geschweige denn, ihn in ihr Bett holen. Außerdem - hätte er überhaupt eine Ahnung, was man mit einer Frau wie ihr anstellte? Klar, im rohen Rammeln war er gut, er war oft genug um Nachschlag gebeten worden, um an der Front selbstbewusst zu sein.
    Aber eine Dame wie sie verdiente es, ausgekostet zu werden ...
    Verflucht noch einmal. Er hatte das Gefühl, sich die Lippen geleckt zu haben.
    »Die Küche ist da hinten«, war ihr knapper Kommentar, als sie ihre Tasche aufhob und losging.
    Er folgte ihr durch den Flur, registrierte die Zimmer, Fenster und Türen, prägte sich Fluchtwege, Ein- und Ausgänge ein. Das machte er in jedem Gebäude, das er betrat, war jahrelanges Training. Aber heute tat er mehr als das. Er suchte nach Anhaltspunkten über sie.
    Und es war seltsam - das Friedliche blieb bestehen, was ihn wirklich überraschte. Normalerweise hieß altmodisch und teuer auch gleichzeitig spießig. Aber hier atmete er tief und ruhig durch - obwohl das nicht nachvollziehbar war.
    Im Gegensatz zum Rest des Hauses bestand die Küche nur aus Weiß und Edelstahl, und als Grier sich an die Arbeit machte und Schüsseln, Eier und Käse hervorkramte, stellte lsaac sein Geld auf der Arbeitsfläche ab und konnte sich kaum beherrschen, nicht sofort aus dem Raum zu rennen: Gegenüber befand sich eine ganze Wand aus Fensterscheiben, jede vermutlich etwa zwei mal zweieinhalb Meter groß.
    Was bedeutete, dass jeder, der zwei Augen besaß, sie klar und deutlich sehen konnte.
    »Was ist da hinten?«, fragte er beiläufig.
    »Mein Garten.«
    »Ist da eine Mauer drum?«
    Mit vollen Händen ging sie zum Kochfeld in der Granitplatte der Kücheninsel. »Sicherheitscheck?«
    »Ja, Ma'am.«
    Mit einem Handgriff schaltete sie das Außenlicht an und löschte das in der Küche - was ihm ohne großes Aufhebens einen perfekten Blick auf den Garten ermöglichte. Himmel, sie war gerissen.
    Und ihr Garten

Weitere Kostenlose Bücher