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Fallen Angels 02 - Der Dämon

Titel: Fallen Angels 02 - Der Dämon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.R. Ward
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Oder in ein Rattenloch hinuntergezogen wird. Manchmal muss man aussteigen, um sich zu retten.«
    Sie wusste, dass sie sich jetzt seiner Wahrheit näherten, und ließ ihre Stimme so gleichmäßig klingen, wie sie nur konnte. »Woraus steigen Sie aus, lsaac? Wovor retten Sie sich?«
    Er starrte sie nur an. Und dann ... »Wo ist die Alarmanlage?«
    Dieses Ablenken war enttäuschend, aber sein Zugeständnis, über Nacht zu bleiben, bedeutete auch einen kleinen Sieg. Und als sie ihn in den vorderen Teil des Hauses führte, riss Grier sich so gut es ging zusammen, auch wenn ihre Knie weich waren, ihre Haut überhitzt und sich in ihrem Kopf alles drehte.
    Ihre Empfindungen in diesem Moment kamen ihr so schrecklich vertraut vor, aber damit wollte sie sich jetzt nicht befassen ... Möglicherweise würde sie es aber ihrem Bruder gegenüber ansprechen, wenn sie ihn das nächste Mal sah. Daniel sprach nie von der Nacht, in der er gestorben war, auch nicht von der Selbstzerstörung, die vorher stattgefunden hatte. Vielleicht jedoch ... mussten sie über alles reden.
    »Wie gesagt, das hier ist nur Attrappe.« Sie zeigte auf das an der Wand befestigte Ziffernfeld der Alarmanlage. »Die richtige Anlage ist in meinem Schlafzimmerschrank. An jedem Fenster und jeder Tür sind normale Sensoren angebracht, aber das eigentliche System wird von Radiowellen und Infrarotstrahlen sowie Kupferplättchen gesichert. Genau wie das Ihre.«
    »Zeigen Sie mir die Konnektoren und das Motherboard. Bitte.«
    Was bedeuten würde, ihn mit nach oben zu nehmen.
    Sie warf einen Blick auf die mit Teppich ausgelegten Stufen und konnte kaum fassen, dass sie ernsthaft darüber nachdachte, ob sie sich ihm ernsthaft anvertrauen sollte ...
    So nah bei einem Bett.
    Was zum Teufel passierte mit ihr?

Fünfzehn
    Als lsaac von Grier in einen gemütlichen, an eine Bibliothek erinnernden Raum geführt wurde, wusste er, dass sie hier ihre freien Stunden verbrachte. In einem Flechtkorb neben einem Ohrensessel steckten Teile der New York Times und des Wall Street Journals, und auf dem Breitbildfernseher an der gegenüberliegenden Wand lief zweifellos an den meisten Abenden CNBC oder CNN oder FOX News.
    Wer saß hier und schaute mit ihr zusammen fern? Dieser Bruder?
    »Sehen Sie?« Sie zog einen der Vorhänge in blaugrünem Schottenkaro beiseite.
    lsaac trat näher und beugte sich vor - und der Duft ihres Parfüms war genau das, was er momentan nicht gebrauchen konnte.
    Unter Aufbietung all seiner Selbstbeherrschung konzentrierte er sich auf die winzigen Kupferplättchen und billigte, was er da sah. Das Neueste vom Neuesten.
    Wer zum Henker war ihr Vater?
    Bevor er noch etwas Blödes anstellte - sie berühren zum Beispiel -, ging er weg. Im Vorbeigehen bemerkte er eine DVD-Sammlung neben dem Fernseher, die ihn nicht im Geringsten überraschte. Viel ausländisches Zeug und ernste Filme, von denen er noch nie gehört, geschweige denn einen gesehen hatte. Andererseits war er auch seit den späten Neunzigern nicht mehr im Kino gewesen.
    lsaac wandte sich wieder Grier zu. »Zeigen Sie mir bitte das Motherboard.«
    Das ›Und das Bett‹ ließ er weg. Was für ein Gentleman er doch war.
    »Natürlich.«
    Auf dem Weg nach oben hielt er extragroßen Abstand zu ihr - was insofern gut war, als er seine Hände bei sich behielt, aber dann wiederum auch nicht so super, weil er dadurch reichlich Ausblick hatte. Diese Hüften brachten ihn zum Zähneknirschen.
    Im ersten Stock blieb er kurz stehen und verschaffte sich einen raschen Überblick über die drei Zimmer, deren Türen offen standen. Sie waren in demselben teuren, klassischen Stil eingerichtet wie das Erdgeschoss, strahlten aber etwas Gemütliches aus. Viel mehr die Atmosphäre von »Familie« als »Hotel«.
    Er jedenfalls hatte noch nie so gewohnt. Als Kind hatte er sich ein Minizimmer mit zwei von seinen Brüdern geteilt. Bei den X-Ops haute er sich aufs Ohr, wo es gerade ging - meistens aufrecht in einem Stuhl sitzend, mit dem Gesicht zu einer Tür gewandt und in der Hand eine Knarre.
    »Ich bin im zweiten Stock«, hörte er sie von weiter oben sagen.
    Er nickte und setzte sich in Bewegung. Wie sich herausstellte, nahm ihr Schlafzimmer das gesamte zweite Stockwerk ein: Der Raum war eine einzige riesige Fläche mit eigener Sitzecke, Kamin und einer Flügeltür, die, wie er vermutete, auf einen Balkon führte.
    »Hier drin.«
    Er folgte ihrer Stimme und steuerte auf den begehbaren Kleiderschrank zu. Das Ding war so groß wie

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