Fallen Angels 02 - Der Dämon
kommen. »Wenn Sie hier sind, weiß ich wenigstens, dass Sie in Sicherheit sind. Ich weiß, dass Sie ein oder zwei vernünftige Mahlzeiten bekommen haben und etwas gestärkt losstarten. Im Moment benötigen Sie Erste Hilfe für Ihr Gesicht, noch ein Omelett und ein Bett, in dem Sie sich ausruhen können. Wie gesagt, dieses Haus ist über die üblichen zivilen Standards hinaus gesichert, und hier drinnen gibt es auch noch den ein oder anderen Gimmick, Sie brauchen sich also keine Gedanken über einen Einbruch zu machen. Außerdem wird mir meines Vaters wegen niemand, der Verbindungen zur Regierung hat, ein Haar krümmen.«
Childe ... Childe ... Nein, immer noch nichts. Andererseits war er ja bei den X-Ops nur ein kleines Licht und vollauf mit zwei Dingen beschäftigt gewesen: Die jeweilige Zielperson auszuschalten und lebend wieder herauszukommen. Er war nicht gerade der Typ, der sich mit militärischen Hierarchien auskannte.
Jim Heron allerdings schon. Und der Bursche hatte ihm seine Nummer zugesteckt ...
»Dann haben wir eine Abmachung?«, fragte sie streng.
»Sie legen das Mandat nieder«, konterte er barsch.
»Ja. Aber wenn ich das tue, werde ich denen alles erzählen müssen, was ich über Sie weiß. Und bevor Sie fragen: Da Sie eine Verbindung zu unserer Regierung weder bestätigt noch abgestritten haben ... vergesse ich einfach, dass wir überhaupt darüber gesprochen haben.«
Er wischte sich den Mund mit einer Serviette ab und hätte am liebsten laut über seinen Mangel an Optionen geflucht: Ihre Entschlossenheit war ihrem Kinn deutlich anzusehen - entweder sie machten es so, wie sie wollte, oder gar nicht.
»Zeigen Sie mir Ihre Alarmanlage.« Sie lockerte sichtlich die Schultern und legte die Gabel beiseite, aber er protestierte. »Nein, essen Sie erst auf.«
Während er wartete, wanderte er umher und prägte sich alles ein - von den Bildern an den Wänden bis hin zu den Fotos über der Couch. Schließlich stellte er sich vor die riesige Fensterfront.
»Kommen Sie, ich zeige sie Ihnen.«
Beim Klang ihrer Stimme fokussierten sich seine Augen auf ihr Spiegelbild in der Scheibe. In ihrem schwarzen Kleid stand sie hinter ihm, eine wunderschöne Erscheinung von einer Frau ...
Satt von dem Essen, das sie für ihn zubereitet hatte, und ruhig von der Stille des Hauses, saugte er gierig ihren Anblick in sich auf ... und die Lage wurde von kompliziert zu total chaotisch.
Er begehrte sie. Mit einem Hunger, der sie beide in Teufels Küche bringen würde.
»lsaac?«
Diese Stimme ... dieses Kleid ... diese Beine ...
»Ich muss gehen«, sagte er rau. Genau genommen musste er kommen ... in ihr. Aber das würde nicht passieren. Und wenn er sich seinen eigenen Schwanz abschneiden und in ihrem wunderschönen Garten vergraben müsste.
»Dann werde ich Ihr Mandat nicht niederlegen.«
lsaac wirbelte herum und war überhaupt nicht verwundert, als sie keinen Zentimeter zurückwich.
Noch ehe er den Mund aufmachen konnte, hielt sie eine Hand hoch. »Es spielt keine Rolle, dass ich Sie nicht kenne und Ihnen nichts schuldig bin. Den Text können Sie gleich für sich behalten. Sie und ich werden jetzt meine Alarmanlage inspizieren, und dann schlafen Sie in meinem Gästezimmer und morgen früh gehen Sie ...«
»Ich könnte Sie töten. Hier und jetzt.«
Das verschlug ihr die Sprache.
Als ihre Fingerspitzen zu der schweren Goldkette wanderten, als stellte sie sich vielleicht seine Hände um ihre Kehle vor, stapfte er auf sie zu.
Und dieses Mal wich sie zurück ... bis die Arbeitsfläche, auf der ihr leerer Teller stand, sie ausbremste.
lsaac kam immer näher, stützte die Arme rechts und links von ihr auf die Granitfläche und schnitt ihr damit den Fluchtweg ab. Dann sah er ihr in dem verzweifelten Versuch, sie durch einen anständigen Schrecken wieder zur Vernunft zu bringen, direkt in die großen blauen Augen.
»Ich bin nicht die Sorte Mann, an die Sie gewöhnt sind.«
»Sie werden mir nichts tun.«
»Sie zittern, und Ihre Kehle ist total zugeschnürt. Sagen Sie mir, zu was ich Ihrer Meinung nach fähig bin.« Sie schluckte, und er dachte sich, dass dieser Weckruf lange überfällig war - nur kam er sich trotzdem wie ein Verbrecher vor, weil er ihr eine solche Brutalität vorspielte. »Ich weiß, dass Sie auf diese Samaritersache abfahren. Aber ich bin nicht die Art von Sozialfall, mit der Sie Ihre Seele nähren können. Verlassen Sie sich drauf.«
Eine surrende Energie begann, zwischen ihnen zu schwingen, die
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