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Fallen Angels 02 - Der Dämon

Titel: Fallen Angels 02 - Der Dämon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.R. Ward
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anderer Leute Wohnzimmer, ein cremefarbener Teppich umschmeichelte die Füße, Legionen von Klamotten hingen und stapelten sich nach Rubriken sortiert in Regalen.
    Es roch nach ihrem Parfüm.
    Sie machte sich an der hinteren Wand zu schaffen, schob etwa ein Dutzend seriöse Kostüme aus dem Weg und ... gab den Blick auf ein eins fünfzig mal einen Meter großes Gitter frei, das auf den ersten Blick nur wie eine altmodische Heizkörperabdeckung aussah. Aber Simsalabim - es glitt zur Seite, und dahinter lag ein kleines Kabuff.
    Mit einem leisen Klick ging das Licht an.
    Grier stieg zuerst hinein, und er folgte ihr dicht auf den Fersen in den engen Raum - und da war es.
    Heilige ... Scheiße.
    Er kniete sich neben sie und dachte, Mann, gut, dass er kein Technikfreak war, sonst wäre er vielleicht vor Verzückung in Ohnmacht gefallen. Die Anlage war so ausgeklügelt, wie man sich nur vorstellen konnte, kein simples Tastenfeldchen mit zehn Nummern plus den Knöpfen für An, Aus und Bereitschaft. Das hier war ein computergesteuertes System, das die verschiedenen Zonen des Hauses auf mehreren Ebenen überwachte. Und wenn er das richtig deutete, hatte man nur hier oben Zugang zu den Komponenten; die Anlage zu deaktivieren wäre knifflig.
    Allerdings ... »Ich habe gar nicht gesehen, dass Sie sie ausgeschaltet haben, als wir hereinkamen.«
    Sie gab ihm ein Gerät, das aussah wie der Funkschlüssel zu einem Auto. »Es ist auf meinen Daumen kalibriert. Das hier habe ich immer bei mir, und im Augenblick ist das System eingeschaltet.«
    Als er das Ding hin und her drehte, meinte sie: »Gut genug?«
    Er sah auf und blickte ihr in die Augen. »Gut genug.«
    Ein langer Blick folgte. Zu lang für den Ort, an dem sie sich befanden.
    Viel zu lang für die Menschen, die sie waren.
    »Noch was?«, fragte sie.
    Ja. »Nein.«
    Grier nickte und quetschte sich um ihn herum aus dem Kabuff. Nachdem auch er draußen war, brachten sie das Gitter wieder an und gingen zurück in ihr Schlafzimmer - wo er sich natürlich einen Blick auf ihr Bett nicht verkneifen konnte. Groß. Viele Decken und Kissen. Auf der anderen Seite stand ein kleiner Fernseher auf einem edlen antiken Nachttisch, daneben ein Bücherregal mit ordentlich sortierten DVDs.
    Er zog die Stirn in Falten und trat näher, obwohl es ihn an sich nichts anging - weil er ja wohl unmöglich richtig sehen konnte.
    Pretty in Pink. Der Frühstücksclub. Das darf man nur als Erwachsener. Stirb langsam. Alarmstufe: Rot.
    Sogar er kannte die.
    »Das ist mein Nachtprogramm.« Grier stellte sich neben ihn und rückte die schmalen Hüllen zurecht, obwohl sie alle sauber in Reih und Glied standen.
    »Anders als die unten im Wohnzimmer.« lsaac konnte nicht glauben, dass sie eine Blenderin war, die nach außen vorgab, ganz Jane Austen zu sein, und hier oben heimlich Jerry Seinfeld war.
    Sie zog Harry und Sally aus dem Regal und strich die herbstliche Szene auf dem Cover glatt. »Ich schlafe nicht sonderlich gut, und die hier helfen mir ein bisschen. Es ist, als würde mein Kopf zurück in die Zeit reisen, in der das im Kino lief. Ich sehe die Autos, die Supermärkte mit den billigeren Preisen, die Kleider, die damals in Mode waren, Frisuren, die keiner mehr trägt. Ich denke mich zurück in die Zeit, als ich sie zum ersten Mal gesehen habe, damals, als alles noch ... einfacher war.« Etwas verlegen lachte sie auf. »Filmische K.-o.-Tropfen könnte man das wohl nennen. Das Einzige, was bei mir funktioniert.«
    Er beobachtete sie, wie sie versonnen Meg Ryan betrachtete, und im Geiste sah er sie vor sich, zusammengerollt auf der Seite liegend, das blaue Flackern des Bildschirms über ihr Gesicht zuckend, während der Ausflug in die Vergangenheit ihre Nerven beruhigte und ihr Gehirn einlullte.
    Hatte sie einen Liebhaber, der die Filme mit ihr zusammen ansah?, fragte er sich. Einen Freund?
    Kein Ring, also war sie vermutlich nicht verheiratet oder verlobt.
    »Was ist denn?« Sie zupfte an ihrem wunderschönen schwarzen Kleid.
    Er ärgerte sich, dass er beim Starren erwischt worden war, und räusperte sich. »Welche Dusche soll ich denn benutzen?«
    Das brachte sie zum Lächeln. Zum ersten Mal.
    Und ja, Trottel der er war ... stockte ihm der Atem, und sein Herz blieb kurz stehen.
    Grier stellte den Film zurück ins Regal. »Zuerst kriegen Sie noch etwas mehr zu essen.« Damit drehte sie sich um und ging voran nach unten.
    Jim und seine Jungs landeten im Garten eines dreistöckigen Ziegelbaus, der schwer

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