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Fallen Angels 02 - Der Dämon

Titel: Fallen Angels 02 - Der Dämon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.R. Ward
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Luftmoleküle in dem Raum zwischen ihren Körpern und Gesichtern gerieten in Bewegung.
    Er beugte sich noch dichter zu ihr. »Ich bin mehr der Typ, der Sie mit Haut und Haaren verschlingt.«
    Ihr keuchender Atem kitzelte ihn seitlich am Hals.
    Und dann setzte sie ihn schachmatt.
    »Dann tun Sie es doch«, stieß sie hervor.
    lsaac runzelte die Stirn und zog sich etwas zurück.
    Ihre Augen brannten, eine plötzliche Wut erfüllte ihr schönes Gesicht mit einer Leidenschaft, die ihn erschreckte und erregte.
    »Tun Sie's«, knurrte sie und griff nach einem seiner Arme.
    Sie riss seine Hand hoch und legte sie an ihre Kehle. »Los doch - tun Sie's. Oder wollen Sie mir bloß Angst einjagen, hm?«
    Er entriss ihr sein Handgelenk. »Sie haben ja den Verstand verloren.«
    »Das ist es also, stimmt's?« Ihre Wut hätte ihn eigentlich nicht schon wieder so anmachen sollen. Echt nicht. »Sie wollen mich einschüchtern, damit ich Sie in Ruhe lasse. Na, viel Glück dabei. Dann müssen Sie Ihre Drohung schon wahrmachen, denn ich gebe nicht nach, und ich habe auch keine Angst vor Ihnen.«
    Seine Lungen brannten, und obwohl es um einiges schlauer gewesen wäre, kehrtzumachen und eine der Türen in Anspruch zu nehmen, stützte er seine Hand wieder genau dort auf, wo sie vorher gewesen war ... sodass sie erneut zwischen seinen massigen Armen eingeschlossen war.
    Genau da wollte er sie haben, mehr oder weniger unter seinem Körper. Und er hatte die größte Achtung vor ihrer Demonstration von Stärke, ehrlich - wenn auch ihr Wagemut ihm etwas Sorge bereitete.
    »Stellen Sie sich einmal vor«, sagte er mit tiefer, heiserer Stimme.
    Wieder schluckte sie sichtlich. »Was denn?«
    Jetzt kam lsaac ganz nah, hielt den Mund dicht neben ihr Ohr. »Töten ist nicht das Einzige, was ich mit Ihnen machen kann ... Ma'am.«
    Es war lange her, dass Grier jeden Quadratzentimeter ihres Körpers gespürt hatte - zur gleichen Zeit. Aber Grundgütiger, genau das tat sie jetzt, und zwar nicht nur die Haut, in der sie steckte. Sie spürte auch jedes bisschen von lsaac Rothe, obwohl er sie an keiner Stelle berührte.
    Es gab einfach so viel von ihm. Und vielleicht hätte sie von seinem rohen, männlichen Gehabe abgestoßen sein müssen ... aber stattdessen konnte sie sich dem Sog der brutalen Realität seiner Kraft immer weniger entziehen. Sie waren nur Zentimeter voneinander entfernt, beide atmeten schwer, und Grier war völlig verwirrt, ihre Emotionen entfesselt, so als hätte er ihr tatsächlich den Kopf vom Hals gerissen und auf den Boden kullern lassen.
    Mein Gott, sie lechzte nach ihm: Sie wollte sich mit aller Kraft gegen ihn werfen und von dem Aufprall die Besinnung verlieren. Sie wollte, dass er die Mauer war, gegen die sie knallte. Sie wollte jede Vernunft abschütteln und ins Taumeln geraten und die Verbindung zu ihrer Realität verlieren ... wegen ihm und des Sexappeals, den er wie einen Duft verströmte, und wegen des wilden Ritts, der er wäre.
    Klar, es wäre nicht von Dauer. Und wenn sie wieder zu sich käme, würde sie sich furchtbar fühlen. Aber in diesem knisternden Augenblick war ihr das alles vollkommen egal.
    »lsaac ...«
    Er wich zurück. Im selben Moment, als sie heiser seinen Namen aussprach, machte er nicht nur einen Schritt nach hinten, sondern er riss sich geradezu aus dem Strudel.
    Dann tigerte er auf und ab, rieb sich die Stoppelhaare, als versuchte er, sein Gehirn blutig zu scheuern, und der physische Abstand gab ihr eine Ahnung davon, wie sie sich hinterher fühlen würde, wenn sie jemals mit ihm zusammen wäre: Sehr leer, leicht angeekelt und definitiv beschämt.
    »Das kommt nie wieder vor«, sagte er schroff.
    Während seine Verkündung noch in der reglosen Luft zwischen ihnen hing, redete sie sich ein, dass sie erleichtert war, sich nicht mit dem Sexkram herumschlagen zu müssen.
    Uuuuuuuuuuuuuund ... das Pochen zwischen ihren Oberschenkeln sagte ihr, dass das eine schamlose Lüge war.
    »Ich möchte trotzdem, dass Sie hier übernachten«, sagte sie.
    »Sie geben wohl nie auf.«
    »Nein. Nie.« Sie dachte an all die vielen Male, die sie versucht hatte, Daniel aus seinem Sturzflug zu reißen. »Niemals.«
    Isaacs Gesicht wirkte unendlich alt, als er sie ansah, die kühlen Augen nur mehr dunkle Löcher. »Wenn ich Ihnen einen guten Rat geben darf: Loslassen kann manchmal ein wichtiger Überlebensmechanismus sein.«
    »Und manchmal ist es ein moralisches Scheitern.«
    »Nicht, wenn man hinter einem Auto hergeschleift wird.

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