Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Fallen Angels 02 - Der Dämon

Titel: Fallen Angels 02 - Der Dämon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.R. Ward
Vom Netzwerk:
sichtbar. »lsaac Rothe ist ein sehr gefährlicher Mann.«
    »Ich muss jetzt gehen«, sagte sie und schob die Karte in ihre Handtasche.
    »Niemand hindert Sie daran. Hier, ich halte Ihnen sogar die Tür auf.«
    Er zog sie weit auf, trat zur Seite und billigte die Art und Weise, wie sie sowohl ihn, als auch die Treppe, die jetzt in Sicht war, in Augenschein nahm. Vorsichtig, ach so vorsichtig ...
    Endlich wollte sie an ihm vorbeieilen ... und im letzten Moment, bevor sie es geschafft hatte, hielt er sie blitzschnell am Arm fest. »Ich habe Ihnen etwas in den Kofferraum gelegt. Die meisten Unfälle passieren ja bekanntlich im Haushalt, und es könnte sein, dass Sie einmal Hilfe holen müssen.«
    Sie entriss sich seinem Griff. »Drohen Sie mir gefälligst nicht«, fauchte sie.
    Als Matthias in ihre wunderschönen Augen blickte, fühlte er sich uralt. Uralt, gebrochen und in der Falle. Aber wie er zwei Jahre vorher gelernt hatte, konnte er den Lauf seines Lebens nicht aufhalten. Es war, als wollte man sich mit den bloßen Händen gegen eine Lawine schützen: Man wurde zermalmt, und die Flut aus Eis und Schnee nahm es nicht einmal zur Kenntnis.
    »Ich habe keine Angst vor Ihnen«, sagte sie.
    »Das sollten Sie aber.« Im Kopf deklinierte er die zwölf unterschiedlichen Methoden durch, die er anwenden konnte, um dafür zu sorgen, dass sie morgen nicht zum Frühstück erschiene. »Sie sollten große Angst haben.«
    Damit ließ er sie los, und sie raste davon wie eine Rakete, die blonden Haare hinter sich die Treppe hinunterwehend.
    Matthias stellte sich wieder an das Fenster über dem Spülbecken und beobachtete, wie sie um das Haus herum und auf die Straße lief.
    Sie würde sich in dieser Situation als sehr nützlich erweisen, dachte er.
    In verschiedenerlei Hinsicht.

Einundzwanzig
    Als Grier zu ihrem Audi marschierte, hatte sie den Funkschlüssel in der Hand und das Herz in der Kehle.
    Sie hatte diesen Mann schon einmal gesehen; irgendwo im Hinterkopf war ein Flackern, eine vage Erinnerung. Damals hatte er die Augenklappe und den Stock nicht gehabt, das hätte sie sich gemerkt. Aber sie hatte ihn definitiv schon einmal gesehen.
    Sie wartete erst einmal einen Augenblick neben ihrem Auto ab, jeden Muskel im Körper angespannt, als könnte das Ding jeden Moment Sopranos -mäßig in die Luft gehen. Und genau in dem Moment, als sie endlich aufschließen wollte, glitt eine schwarze Limousine mit getönten Scheiben an ihr vorbei. Sie blickte durch die Scheibe, konnte aber nichts erkennen. Der ganze Wagen war undurchdringlich, und auf der Windschutzscheibe glitzerte das Sonnenlicht, sodass sie auch den Fahrer nicht sehen konnte.
    Sie wusste jedoch verdammt genau, wer da im Inneren saß. Und sie hätte wetten mögen, dass er ihr kurz zuwinkte.
    Die Limousine hatte nicht einmal ein Nummernschild.
    Alle möglichen klugen Einfälle rasten durch ihren Kopf, einschließlich des unvermeidlichen 911-Notrufs oder einem Telefonat mit ihren Freunden von der Bostoner Polizei oder einem Anruf bei ihrem Vater. Aber eigentlich glaubte sie nicht, dass das, was sich da in ihrem Kofferraum befand, sie umbringen würde. Dieser Mann hatte sie schon vor der Flinte gehabt, wenn man so wollte: Er hätte sie mit Leichtigkeit betäuben und durch die Hintertür verschleppen oder sie einfach mit einem Schalldämpfer erschießen können.
    Jetzt eine dieser Nummern zu wählen würde die Sache nur verkomplizieren - und obwohl das Erste, was sie zu Hause täte, war, sich wegen dieser Visitenkarte mit ihrem Vater in Verbindung zu setzen, war sie nicht so sicher, ob es nötig war, ihn in heller Panik herhetzen zu lassen.
    Mist, ihr Handy war vielleicht auch angezapft.
    Sie drückte auf den Knopf, um den Kofferraum zu öffnen, und hob langsam den ...
    Die Stirn runzelnd beugte sie sich vor und fragte sich, ob sie recht sah. Dort auf dem dunkelgrauen Filz im Inneren lag ... tja, es sah aus wie einer dieser Notrufsender, die alte Menschen bei sich trugen, falls sie einmal stürzten oder sich nicht mehr selbst helfen konnten; einfach nur ein cremefarbenes, dreieckiges Plastikgerät mit dem roten Life-Alert- Logo vorne drauf. Es hing an einer Kette aus Silber, die so lang war, dass es, wenn man es als Medaillon um den Hals trüge, unter dem Herzen baumeln würde.
    Grier hob es mit einem Taschentuch auf, um es sich näher anzusehen; dann setzte sie sich ans Steuer und legte es neben sich auf den Beifahrersitz. Als sie den Schlüssel im Zündschloss drehte, zuckte

Weitere Kostenlose Bücher