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Fallen Angels 02 - Der Dämon

Titel: Fallen Angels 02 - Der Dämon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.R. Ward
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war und sich an ihre Stoßstange geheftet hatte.
    Ohne eigenen fahrbaren Untersatz hatte er den beiden nicht folgen können, und sein gottverdammtes Herz pochte wild vor hilfloser Wut. Sein erster Impuls war gewesen, Jim Heron zu informieren - aber er war sich immer noch nicht sicher, ob er dem Kerl vertrauen konnte.
    Das Einzige, was lsaac hatte unternehmen können, war, das Signal zu ersetzen, das er an ihre Laterne gebunden hatte. Mit einem im Haus vergessenen Malerhut, den er sich tief in die Augen gezogen hatte, war er kurz herausgehuscht, um einen weiteren Stoffstreifen um den Eisenpfosten zu binden - nur für den Fall, dass wer auch immer in diesem Wagen saß den ersten nicht bemerkt hatte, bevor Grier ihn losgebunden hatte. Wobei das unwahrscheinlich war. Die Frage war nur, ob die X-Ops-Methode, eine Situation als geklärt zu markieren, überhaupt eine Rolle spielen würde: Im Feld hinterließ ein Mitglied des Teams nach Ausführung eines Auftrags immer irgendwo auf dem Gelände oder am Fahrzeug oder am Tatort eine weiße Kennzeichnung.
    lsaac hoffte, das würde seine Gegenwart und Vergangenheit von Grier weglotsen. Aber wie auch immer: Als sie zurückkam, hatte sie die Stirn so tief in Falten gezogen, als würde die Sonne sie blenden, und sie hatte etwas in der Hand gehalten, das sie in einem Taschentuch trug.
    Als wollte sie keine Fingerabdrücke darauf hinterlassen oder die nicht verschmieren, die schon darauf waren.
    Dann hatte sie den zweiten Stoffstreifen losgebunden.
    Und jetzt ... war die schwarze Limousine wieder da, fuhr an ihrem Haus vorbei und die Straße weiter hoch. Kam zurück. Parkte.
    »Scheißdreck. Scheißdreck ...«
    Am liebsten hätte er seine Deckung aufgegeben, wäre quer über die Straße marschiert und hätte mit dem Lauf seiner Pistole an die Scheibe des schwarzen Wagens geklopft. Dann hätte er demjenigen, der da drinnen saß, in die Augen gesehen, während er abdrückte und das Gehirn dieses Arschlochs in einen Milchshake verwandelte.
    Und er hatte auch so eine Ahnung, wer das wäre.
    Er hoffte, dem gebrochenen Arm dieses Wichsers ginge es schon wieder besser.
    Mann, vergiss das mit der Flucht aus Boston; er würde nirgendwohin gehen, bis er nicht sicher war, dass Grier aus der Schusslinie war ... und ja, verdammt, er war es gewesen, der ihr die Zielscheibe auf die Brust gemalt hatte.
    Auf diesem fröhlichen Gewissensbiss kaute er noch herum, als ein Mercedes in der Größe eines kleinen Einfamilienhauses vor ihrer Tür hielt. Kein verstohlen durch die Gegend Schleichen und unauffällig Abwarten; die Karre parkte einfach mitten vor dem Bürgersteig, und das einzige Zugeständnis an die Straßenverkehrsordnung war die Warnblinkanlage.
    Der Mann, der ausstieg, war über eins achtzig groß und durchtrainiert wie ein Soldat. Sein graues Haar war voll und von einem Seitenscheitel aus zurückgekämmt, und selbst in Pulli und Sportklamotten stank er nach Geld. Und sieh mal einer an, er spazierte schnurstracks zur Haustür und betätigte den Türklopfer - einen Löwen aus Messing -, als gehörte ihm der Kasten.
    Griers Vater. Garantiert.
    Sobald sie die Tür aufzog, trat er ein, und dann, zack, waren sie beide im Inneren, und lsaac konnte nichts mehr sehen.
    Generell war es bei einer Observation angebracht, sich einen guten Platz zu suchen und dann die Füße stillzuhalten. Seine Stellung zu verändern erhöhte die Wahrscheinlichkeit, entdeckt zu werden - besonders am helllichten Tag in einer Gegend, mit der man nicht vertraut war, und wenn sowieso schon nach einem gesucht wurde.
    Und in seinem Fall wäre es nicht nur schlechter Stil, aufgespürt zu werden - es wäre Selbstmord.
    Es half also nichts. Auch wenn sein Körper danach schrie, seine Stellung zu wechseln, näher ranzugehen, er musste bleiben, wo er war.
    Dunkelheit. Er müsste bis zum Einbruch der Dunkelheit warten und selbst dann noch sehr vorsichtig sein. Diese Alarmanlage war praktisch nicht zu knacken: Seine Spezialität war es, Leute umzubringen, nicht hypermoderne Hightech-Systeme zu entschärfen, daher war es für lsaac völlig aussichtslos, ins Haus zu kommen, ohne Alarm auszulösen.
    Vorausgesetzt, er wollte überhaupt da hinein. Worum es ging, war ja, sie möglichst gut zu beschützen, und es war schwer zu sagen, was schlimmer war - sie da drinnen allein, mit ihm hier in Reichweite. Oder er da drinnen bei ihr.
    Dumpf hörte er seinen Magen knurren, und das Geräusch erinnerte ihn unsanft daran, wie lange es her war,

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