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Fallen Angels 02 - Der Dämon

Titel: Fallen Angels 02 - Der Dämon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.R. Ward
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schickte es mit der Absicht, wieder ins Bett zu kriechen und noch ein bisschen Schlaf nachzuholen, Richtung Beacon Hill.
    Landete aber in der Tremont Street.
    Natürlich war um den Block herum, in dem sich Isaacs Wohnung befand, kein Parkplatz frei, und wahrscheinlich war das ein Wink für sie, sich fernzuhalten. Aber ihre Hartnäckigkeit brachte sie in Schwierigkeiten, als ein VW Käfer ausparkte und eine Lücke hinterließ. Sie quetschte sich hinein, schloss den Wagen ab und ging zu dem Wohnhaus.
    Hoffentlich wäre die Vermieterin zu Hause - wobei Grier niemals gedacht hätte, dass sie sich freuen würde, so jemanden wiederzusehen ...
    Die Frau machte auf, und Grier stellte die Verbindung her, die sie am Vortag nicht hergestellt hatte: Es war Mrs Roper aus Herzbube mit zwei Damen. Von den falschen roten Locken bis hin zu den Plastikarmreifen.
    »Da sind Sie ja wieder«, lautete die Begrüßung.
    »Ich müsste nur noch ein letztes Mal in die Wohnung.«
    »Wo ist er?« Die Vermieterin versperrte ihr den Weg.
    Aha, eine Informationsmautstelle, dachte Grier. »Er war gestern Abend hier. Haben Sie ihn nicht gehört?«
    Einsatz Titelmusik von Jeopardy!. Dann ... »Der Mann ist wie ein Geist«, meckerte Mrs Ropers Doppelgängerin. »Man hört nie auch nur einen Mucks von ihm. Dass er da ist, weiß ich nur, weil er schon die Miete für nächsten Monat gezahlt hat. Er ist im Gefängnis, oder? Sind Sie seine Anwältin?«
    »Nein.« Sie hasste Lügen. Ehrlich.
    »Also, ich glaube ...«
    Genau da wurde die falsche Mrs Roper vom Klingeln ihres Telefons unterbrochen, und Grier hätte den Anrufer am liebsten geküsst.
    Leider wedelte die Vermieterin wegwerfend mit der Hand. »Das ist nur meine Schwester.«
    Na super. »Würden Sie mich bitte nach oben bringen? Es dauert auch nicht lange.«
    Das Telefonklingeln verstummte. »Hören Sie mal, ich mach das nicht mehr länger mit. Besorgen Sie sich Ihren eigenen Schlüssel.«
    »Sie haben völlig Recht, ich brauche einen. Und ich entschuldige mich.«
    Die Frau erklomm die Stufen stampfend und grunzend wie ein Bulle, ihr heutiges Sackkleid flatterte wie eine Fahne.
    Oben angekommen schloss sie die Wohnungstür auf. »Also, eins sage ich Ihnen ...«
    Erneut klingelte das Telefon, und als ihr Lockenkopf hin und her schwenkte, sah sie aus wie ein Hund, der sich nicht zwischen zwei Tennisbällen entscheiden kann.
    »Ich bin gleich wieder da«, verkündete Mrs Roper düster. Als wäre der Terminator zur Transe mutiert.
    Allein betrat Grier Isaacs Wohnung und schloss sich ein, in der Hoffnung, dass die Frau - sollte das Telefonat nicht allzu lange dauern - vermuten würde, sie sei schon wieder fort.
    Ein schneller Blick durchs Wohnzimmer verriet, dass er tatsächlich hier gewesen war, aber das war ja auch klar gewesen: Die Waffe, die er ihr gestern Nacht an die Schläfe gedrückt hatte, musste eine der beiden gewesen sein, die sie hier gefunden hatte, und das Sweatshirt das, was er als Kopfkissen benutzt hatte. Alles hatte er allerdings nicht mitgenommen; der Schlafsack war noch hier, außerdem eine Jogginghose und ein Paar Nikes. Aber die Sensoren an den Fenstern und Türen waren verschwunden.
    In der Küche fand sie einen ordentlichen Stapel Geldscheine - eindeutig als Entschädigung, weil er keine weitere Miete bezahlen würde.
    Sie lehnte sich an die Arbeitsfläche; was sie zu finden erwartet hatte, wusste sie selbst nicht ...
    Ein leises Knarren ließ sie aufschrecken, sie drehte den Kopf zur Tür. Da war nichts, also musste sie sich die Schritte wohl eingebildet haben ... doch da schob sich der Riegel des Bolzenschlosses langsam zurück.
    Grier richtete sich auf, ihr Herz hämmerte wie wild, als sie die Hand in ihre Tasche steckte und ihr Reizgas suchte, was auf Entfernung wirkungsvoller war als der Elektroschocker. »lsaac?«
    Aber es war nicht ihr desertierter Soldat.
    Der Mann, der in die Wohnung kam, hatte schwarze Haare und gebräunte Haut, und er trug einen Trenchcoat über einem dunklen Anzug. Über seinem rechten Auge hatte er eine Augenklappe, und er stabilisierte seinen hochgewachsenen Körper mit einem Gehstock.
    »Ich bin nicht lsaac«, sagte er mit sehr tiefer Stimme.
    Sein frostiges Lächeln war schaurig, unwillkürlich wollte Grier einen Schritt rückwärts machen. Doch sie stand schon mit dem Rücken an der Arbeitsfläche, also konnte sie nicht mehr weiter zurück.
    Und das war noch, bevor er die Tür zumachte, sodass sie beide zusammen in der Wohnung eingesperrt

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