Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Fallen Angels 02 - Der Dämon

Titel: Fallen Angels 02 - Der Dämon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.R. Ward
Vom Netzwerk:
Boston war er in diese Stadt geflogen worden, denn obwohl er theoretisch eine ganze Reihe von Luftfahrzeugen führen durfte, war er wegen seiner Verletzungen inzwischen seiner Flügel beraubt.
    Aber wenigstens war er immer noch imstande, ein Auto zu steuern, verdammt.
    Der Flug von Boston nach Caldwell war kurz und angenehm gewesen, und die Sicherheitsvorkehrungen des Internationalen Flughafens von Caldwell zu umgehen war ein Kinderspiel für ihn - wobei jemand auf seinem Machtlevel von den Jungs und Mädels von der Flugsicherung sowieso niemals behelligt wurde.
    Nicht, dass er irgendwelches Gepäck dabeigehabt hätte - abgesehen von dem, das er in seinem Kopf herumtrug.
    Sein Wagen war wieder ein schwarz-schwarzes Zivilfahrzeug mit Panzerung und Scheiben, die so dick waren, dass sich jede Kugel eine Gehirnerschütterung einfangen würde. Genau wie der, mit dem er Grier Childe einen Besuch abgestattet hatte ... und genau wie der, der ihm in jeder Stadt zur Verfügung stand, zu Hause oder im Ausland.
    Außer seiner Nummer zwei hatte er niemandem erzählt, wohin er fuhr - und selbst der Mann, dem er am meisten vertraute, kannte den Grund für seine Reise nicht. Die Geheimnistuerei allerdings war kein Problem: Das Gute daran, der dunkelste Schatten einer ganzen Legion von Schatten zu sein, war, dass einfach mal abzutauchen zum beschissenen Job gehörte und niemand irgendwelche Fragen stellte.
    Um die Wahrheit zu sagen: Dieser Ausflug war eigentlich unter Matthias' Würde. Normalerweise hätte er mit so etwas seine rechte Hand beauftragt - und doch musste er es selbst erledigen.
    Es kam ihm vor wie eine Wallfahrt.
    Wobei die Sache in dem Fall ruhig bald einmal etwas erbaulicher werden könnte. Bisher bestand die Straße, der er folgte, nur aus Nullachtfünfzehn-Geschäften und Drogerieketten sowie Tankstellen, die in jeder Stadt überall in den Staaten hätten stehen können. Es waren nicht viele Autos unterwegs, und die meisten davon nur auf der Durchfahrt. Sämtliche Läden hatten bereits geschlossen, also war man nur hier, wenn man auf dem Weg woandershin war.
    Die meisten Leute zumindest. Sein eigenes Ziel lag im Gegensatz zu den anderen ... genau hier.
    Matthias ging vom Gas, fuhr rechts an den Rand und parkte am Bürgersteig. Das McCready-Bestattungsinstitut war innen dunkel, draußen hingegen von allen Seiten beleuchtet.
    Kein Problem.
    Matthias wählte eine Nummer und wurde von einer Stelle zur nächsten verbunden, hüpfte wie ein Steinchen durch fremde Telefone, bis er bei dem Entscheidungsträger aufschlug, der ihm verschaffen konnte, was er wollte.
    Dann blieb er sitzen und wartete.
    Er hasste die Stille und die Dunkelheit des Wagens - aber nicht, weil er Angst hatte, es säße jemand auf dem Rücksitz oder jemand würde von draußen klick-klick, peng-peng machen. Sondern er saß einfach nicht gerne still. Solange er in Bewegung war, konnte er vor den nervösen Zuckungen fliehen, die seinen Adrenalinhaushalt attackierten, wenn er mal zur Ruhe kam.
    Stillstand bedeutete Tod.
    Und er verwandelte das Auto in einen Sarg ...
    Sein Handy klingelte, und er wusste, wer dran war, bevor er noch nachgesehen hatte. Und nein, es waren bestimmt nicht die Clowns, mit denen er gerade telefoniert hatte. Mit denen war alles geklärt.
    Nach dem dritten Klingeln ging Matthias ran, kurz bevor die Mailbox ansprang. »Alistair Childe. Na so eine Überraschung.«
    Die erschrockene Stille war ja so befriedigend. »Woher wusstest du, dass ich es bin?«
    »Du glaubst doch wohl nicht im Ernst, dass ich einfach jeden Penner zu diesem Telefon durchkommen lasse.« Durch die Windschutzscheibe betrachtete Matthias das Gebäude vor sich und fand es irgendwie witzig, dass Childe und er sich ausgerechnet vor einem Bestattungsinstitut unterhielten - wo er doch den Sohn des Mannes in eines befördert hatte. »Alles läuft zu meinen Bedingungen. Alles.«
    »Dann weißt du also, warum ich schon den ganzen Tag nach dir suche.«
    Ja, das wusste Matthias. Und er hatte absichtlich dafür gesorgt, für den Burschen schwer auffindbar zu sein: Er glaubte fest daran, dass Menschen wie Fleischstücke waren; je länger sie schmorten, desto mürber wurden sie.
    Und desto schmackhafter.
    »Ach, Albie, natürlich weiß ich Bescheid.« Ein leichter Regen setzte ein, die Tropfen sprenkelten die Frontscheibe. »Du machst dir Sorgen um den Mann, der gestern Abend bei deiner Tochter übernachtet hat.« Wieder Pause. »Wusstest du nicht, dass er die ganze Nacht in

Weitere Kostenlose Bücher