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Fallen Angels 02 - Der Dämon

Titel: Fallen Angels 02 - Der Dämon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.R. Ward
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Sturzflug aus dem stürmischen Himmel heran. Außerdem konnte er da draußen niemanden sehen.
    Die Minuten zogen sich in die Länge, ohne dass etwas anderes als der Wind zu hören war, und er dachte, vielleicht hatte er jetzt endgültig den Verstand verloren.
    »Alles klar bei dir?«, flüsterte er, ohne sich umzudrehen.
    Er hörte ein Rascheln, dann hockte Grier Schulter an Schulter neben ihm auf dem Fußboden. »Was ist da los? Kannst du irgendetwas erkennen?«
    Sie hatte seine Frage nicht beantwortet - aber komm schon, musste sie das? »Nichts, woran wir uns beteiligen müssten.«
    Dem Anschein nach passierte überhaupt nichts. Wobei ... also, wenn er die Augen zusammenkniff, dann schienen die Schatten Muster zu bilden, die in etwa in einen Nahkampf verwickelten Gestalten entsprachen. Bloß, dass da draußen natürlich niemand war - was auch nur logisch war. Um auch nur annähernd den Effekt zu erzeugen, den er sah, hätten Tausende Lichter aus allen unterschiedlichen Richtungen leuchten müssen.
    »Das fühlt sich nicht richtig an«, sagte Grier.
    »Geht mir genauso.« Er sah sie von der Seite an. »Aber ich pass auf dich auf.«
    »Ich dachte, du wolltest weg aus Boston.«
    »Bin ich aber nicht.« Das mit dem konnte ich nicht behielt er für sich. »Ich werde nicht zulassen, dass dir was zustößt.«
    Sie legte den Kopf schief. »Weißt du ... ich glaube dir.«
    »Du kannst dich darauf verlassen.«
    Mit einer raschen Bewegung drückte er seinen Mund fest auf den ihren, um das Versprechen zu besiegeln. Und dann, genau als er den Kopf wieder zurückzog, hörte der Sturm auf - als hätte man das Gebläse, das den ganzen Wind veranstaltete, ausgestöpselt: Im Garten herrschte absolute Stille.
    Was zum Teufel ging da vor?
    »Bleib hier.« Er stand auf.
    Selbstverständlich gehorchte sie nicht, sondern erhob sich ebenfalls, die Hand auf seine Schulter gelegt, als wollte sie ihm folgen. Das gefiel ihm nicht, aber er wusste, streiten hätte keinen Zweck - er konnte nur versuchen, sie mit Brust und Schultern vor Schüssen abzuschirmen.
    Vorsichtig rückte er vor, bis er draußen besser sehen konnte. Die Schatten waren verschwunden, und die Bäume und Büsche bewegten sich nicht. Schwache Verkehrsgeräusche und das weit entfernte Heulen eines Krankenwagens berieselten die gesamte Nachbarschaft wieder mit dem üblichen Stadtkonzert.
    Er sah sie an. »Ich gehe da jetzt raus. Kannst du mit einer Schusswaffe umgehen?« Als sie nickte, gab er ihr eine seiner Pistolen. »Hier.«
    Sie zögerte keinen Moment, aber lsaac fand den Anblick seiner Waffe in ihren blassen, eleganten Händen schrecklich.
    Er deutete mit dem Kopf auf die Pistole. »Ziel und schieß mit beiden Händen. Entsichert ist sie schon. Alles klar?«
    Auf ihr erneutes Nicken hin küsste er sie noch einmal, weil er einfach nicht anders konnte; dann schob er sie wieder hinter die Kücheninsel. Von dort aus konnte sie jeden sehen, der von vorne oder von hinten hereinkam, aber gleichzeitig auch die Tür überblicken, die seiner Einschätzung nach zur Kellertreppe führte.
    Die Waffe im Anschlag trat lsaac schnell in den Garten.
    Sein erster Atemzug erfüllte seine Stirnhöhlen und die Kehle mit einem widerwärtigen Gestank. Was zum ...? Es roch nach Chemieabfällen ...
    Aus dem Nichts tauchte einer der beiden Männer auf, die zu Jim gehörten. Es war der Kerl mit dem Zopf, und er sah aus, als wäre er mit Schmieröl besprüht worden - und hätte sich Trockeneis in die Taschen gestopft: Rauchfäden dampften aus seiner Lederjacke, und igitt ... dieser Geruch.
    Bevor er auch nur eine blöde Frage stellen konnte, kam Jims Kumpel ihm zuvor. »Tu uns einen Gefallen und halt die Füße still. Aber die Luft ist erst einmal rein. Falls du verstehst, was ich meine.«
    lsaac sah dem Mann in die Augen und erkannte ganz klar, dass sie zwar Fremde waren, aber dieselbe Sprache sprachen: Der Bursche war ein Soldat.
    »Willst du mir erzählen, was da draußen gerade los war?«
    »Nein. Aber zu ein bisschen Essig würde ich nicht Nein sagen, wenn sie welchen hat.«
    lsaac runzelte die Stirn. »Nimm's mir nicht übel, aber ich glaube, ein Salatdressing zu mixen ist jetzt gerade das geringste deiner Probleme. Deine Jacke gehört mal mit dem Schlauch abgespritzt.«
    »Ich muss Brandwunden verarzten.«
    Tatsächlich, auf seinem Hals und den Händen hatte er rohe, rote Flecken. Als hätte er eine Art Säure abbekommen.
    In Anbetracht seiner Verletzungen sollte man vielleicht nicht mit dem

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