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Fallen Angels 03 - Der Rebell

Titel: Fallen Angels 03 - Der Rebell Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.R. Ward
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grinste. »Arschloch.«
    »Übrigens« – Veck atmete aus – »werde ich mich wohl bald nach einem neuen Job umsehen. Ich dachte mir, ich spreche mal für die Rolle des Michelin-Mannes vor. Meinst du, ich muss noch silberner werden?«
    »Ja, genau.« Nun wurde der Engel ernst. »Du bist jetzt frei, du kannst den ganzen Mist hinter dir lassen. Sie wird dich nie wieder belästigen.«
    Mit »sie« war ganz offensichtlich nicht Reilly gemeint. »Was war diese Dunkelhaarige?«
    »Eine teuflische Frau.«
    »Das kannst du laut sagen.«
    »Und du musst jetzt zu deiner Reilly fahren.« Der Tonfall drückte aus, dass er dachte: Worauf wartest du noch, du Trottel .
    Aber Veck starrte nur das glühende Ende seiner Zigarette an. »Ich glaube, sie hatte schon genug Ärger.«
    »Du bist frei.«
    »Genau wie sie.«
    Jim fluchte unterdrückt. »Schau mal nach unten.«
    »Wie bitte?« Als der Engel auf die Erde neben der Straße zeigte, gehorchte Veck – und verdrehte die Augen, weil er nichts entdecken konnte. »Was denn?«
    »Hinter dir, du Blödmann.«
    Veck murmelte etwas Unflätiges, drehte den Kopf und …
    Auf dem Boden hinter ihm dehnte sich … ein einzelner Schatten.
    »Wie gesagt, du bist frei.«
    Veck starrte den netten, normalen Anblick eine kleine Ewigkeit lang an. Endlich wandte er sich wieder dem Engel zu. »Mein Vater … Er glaubt, die Hinrichtung wird aufgeschoben. Er hat zu mir gesagt, er würde weiterleben.«
    »Darauf würde ich nicht wetten.« Jim schüttelte den Kopf. »Vielleicht, wenn du dich anders entschieden hättest, aber so wie sich alles entwickelt hat … Ich gehe davon aus, dass bald etwas Erfreuliches für dich in der Zeitung steht. Das ist genau das, was mein Boss mir schon die ganze Zeit erzählt – es gibt keine Zufälle.«
    »Ich dachte, du wärst der Boss.«
    »Schön wär’s.«
    »Veck? Mit wem sprechen Sie da?«
    Veck warf de la Cruz, der den Kopf aus dem Wagenfenster reckte, einen Blick zu. »Äh …« Als er sich wieder umdrehte, war Heron verschwunden, als wäre er nie da gewesen. Das kleine Tier auch. »Äh … mit niemandem.«
    »Hören Sie mal, von mir aus können Sie gern im Auto rauchen. Sonst kriegen Sie mir noch Frostbeulen.«
    Veck sah sich noch einmal zu der Stelle um, an der Jim gestanden hatte. Der Mann war weg, das Leuchten verblasst, und doch blieb seine Anwesenheit irgendwie bestehen.
    Geh zu deiner Frau, du Schwachkopf , verkündete Jim in seinen Kopf.
    »Veck?«, sagte de la Cruz. »Komm schon, Sie können auch hier drinnen rauchen.«
    »Lieber nicht«, erwiderte Veck nach einer kurzen Pause. Dann trat er die Glut mit der Schuhsohle aus. »Ich glaube, ich hör auf.«
    »Schon wieder.«
    Veck zog den Motorradschlüssel aus der Zündung und ging zurück zum Wagen. Er setzte sich, schloss die Tür und drehte den Kopf zur Fahrerseite.
    »Glauben Sie an Gott?«
    De la Cruz bekreuzigte sich. »Absolut.«
    »Heißt das auch, dass es Dämonen gibt?«
    »Die Hölle ist real. Oder haben Sie die Frau vergessen, die wir in dem Motelzimmer gefunden haben? Oder was mit Sissy Barten passiert ist?«
    »Das habe ich nicht vergessen.«
    De la Cruz nickte und fuhr los. »Aber ja, ich bin gläubig. Und ich rechne fest damit, dass Sünder für immer und ewig in Satans Wohnzimmer landen und die Gerechten in den Himmel kommen und der allmächtige Gott für sie sorgt. Ich gehe jede Woche mit meiner Familie zur Messe, und das Buch der Bücher« – er klopfte auf das Handschuhfach, woraufhin die Tür aufklappte und eine kleine rote Bibel aufblitzte – »habe ich immer dabei. Wenn mir das Leben eines beigebracht hat, dann dass Gott sich um uns kümmert.«
    »Sie glauben also … Menschen können erlöst werden.«
    »Nein, ich weiß es. Und wenn man glaubt – auf welche Art, ist mir ganz egal –, dann verwandelt einen das. Es gibt kein Zurück, und niemand und nichts kann einem das mehr nehmen. Man öffnet sein Herz, und der Glaube kommt herein, und in dem Moment weiß man, dass alles gut wird.«
    Veck nickte und blickte still durch die Windschutzscheibe.
    Sie holperten über den Feldweg. Bogen nach links auf die Landstraße. Steuerten auf den Highway zu.
    Als sie auf den Northway Richtung Curtis auffuhren, sagte Veck: »Endgültig.«
    »Was?«
    »Ich höre endgültig auf.«
    De la Cruz sah ihn von der Seite an. »Wissen Sie was? Dieses Mal glaube ich Ihnen.«
    »Fahren Sie mich bitte ins Krankenhaus.«
    »Notaufnahme oder Station?«
    Veck lächelte zaghaft. »Wo auch immer meine Partnerin

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