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Fallen Angels 03 - Der Rebell

Titel: Fallen Angels 03 - Der Rebell Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.R. Ward
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überschattete Vecks Erschöpfung. »Einer der Heerscharen.«
    »Ich weiß, dass du den … Ohrring nicht eingeschmuggelt hast. Bails … Er muss es gewesen sein. Er hat sich vor … meinen Augen erschossen.«
    »Das ist doch jetzt egal …«
    »Bitte entschuldige.« Da waren schon wieder diese verdammten Tränen, aber sie unternahm nichts dagegen. »Es tut mir so unendlich leid.«
    »Pst.« Er legte ihr die Fingerspitze auf die Lippen. »Komm, wir bringen dich hier weg.«
    »Das hast du doch schon.«
    »Nicht weit genug.«
    Einen langen Moment sahen sie einander nur an.
    »Ich rufe deine Eltern an.« Er strich ihr die Haare zurück. »Und gebe Ihnen Bescheid, dass du auf dem Weg ins Krankenhaus bist.«
    »Und was ist mit dir?«
    »Ich sorge dafür, dass sie dort auf dich warten.« Damit trat er zurück und warf dem Sanitäter einen Blick zu. »Sie fahren besser los.«
    Keine Bitte. Ein Befehl.
    »Veck …?«, flüsterte sie.
    Er wich ihrem Blick aus. »Ich rufe deine Eltern an.«
    »Veck.«
    Als sie Anstalten machte, sich aufzusetzen, schoben die beiden Sanitäter sie rasch zu ihrem Fahrzeug. Veck machte nur einen weiteren Schritt rückwärts.
    Eine Erschütterung, dann wurde das Rollen glatter, als sie im Wagen war.
    »Ich liebe dich«, rief sie so laut sie konnte. Was sich als nicht sonderlich laut herausstellte.
    Das Letzte, was sie sah, ehe die Türen geschlossen wurden, war Vecks schmerzlich verzerrte Miene … und dann sein langsames Kopfschütteln, hin und her … hin und her.
    Ein Abschied, erkannte sie mit einem plötzlichen Frösteln, musste nicht immer ausgesprochen werden, um real zu sein.
    Veck atmete die süßlichen Dieselabgase ein, als der Krankenwagen auf die unbefestigte Straße rollte, die vom Steinbruch wegführte. Der Motor heulte laut auf, dann fiel er in ein leiseres Brummen, das sich langsam entfernte.
    »DelVecchio?«, sagte sein Kollege hinter ihm. »Ich hätte nur noch ein paar Fragen.«
    Na, viel Glück , dachte Veck. Er war sich nicht mal sicher, ob er noch fehlerfrei Englisch sprechen konnte.
    »Als Sie eintrafen, hielt Bails Officer Reilly fest …«
    »Sie war aufgehängt«, verbesserte er gepresst. »An den Handgelenken.«
    »Und was geschah dann?«
    Tja, wie sollte man das erklären. »Mir wurde eine Falle gestellt … um sie zu töten.«
    »Officer Reilly?«
    »Genau.«
    »Aber warum?«
    Darauf konnte er mal mit der Wahrheit antworten: »Weil Bails wie jeder andere wissen wollte … wie ähnlich ich meinem Vater bin. Ich habe ihn enttäuscht. Schwer enttäuscht.«
    Die seltsame Frau ließe er besser weg. Es war ja eindeutig, dass sie nicht wirklich existierte – also nicht im konventionellen, 3- D- oder Polizeibericht-Sinne.
    »Sie sagten, Bails sei tot gewesen, als sie die Höhle verließen.«
    »Er war schon tot, als ich ankam. Kopfschuss.«
    »Durch wen?«
    »Reilly sagte gerade, er war es selbst.«
    Der Beamte nickte und kritzelte Notizen in seinen Block.
    Mann, dachte Veck, mit dieser Seite des Gesetzes war er so was von durch.
    »Gut, das wär’s erst mal von meiner Seite aus.« Der Polizist blickte auf. »Ich kann mir vorstellen, dass Sie gern ins Krankenhaus möchten. Kann ich Sie vielleicht im Wagen mitnehmen?«
    Veck schüttelte den Kopf. »Ich fahre einfach nach Hause.«
    Aber Mist, wie sollte er das eigentlich anstellen? Bestimmt nicht so, wie er mit Jim Heron hergekommen war. Wo steckte der Kerl überhaupt?
    In diesem Moment fuhr ein Zivilfahrzeug vor, und de la Cruz stieg aus. Der frische Wind wehte dem Kommissar durch Jacke und Haare.
    »Okay«, sagte der andere Polizist. »Dann passen Sie gut auf sich auf. Und bestimmt werden die Kollegen aus Ihrer Abteilung auch noch Fragen haben.«
    »Ich glaube, einer ist schon da.«
    Während der Uniformierte zu seinem Streifenwagen schlurfte, kam de la Cruz kopfschüttelnd angeschlendert.
    »Wir dürfen uns nicht mehr unter solchen Umständen treffen.« De la Cruz streckte ihm die Hand entgegen. »Wie geht’s Ihnen?«
    Veck schüttelte die angebotene Pranke kurz und merkte gleichzeitig, dass es langsam kalt wurde. »Geht schon.«
    »So sehen Sie auch aus«, meinte der Mann trocken. »Brauchen Sie eine Mitfahrgelegenheit in die Stadt?«
    »Ja.« Apropos, wie sollte er erklären, wie er hergekommen war?
    »Reilly ist schon auf dem Weg ins Krankenhaus.«
    »Hab ich gehört. Und auch, dass Sie sie gerettet haben.«
    Eigentlich eher umgekehrt. Aber es war ja nicht so, als würde hier jemand aufrechnen.
    »Sie war es übrigens«,

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