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Fallen Angels 03 - Der Rebell

Titel: Fallen Angels 03 - Der Rebell Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.R. Ward
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des schmalen Bettes.
    Mist, jetzt wusste er, warum die Mutter nicht hier hereinkam. Die Tagesdecke war zurückgeschlagen und die Kissen noch eingedellt, als hätte Sissy gerade ein kurzes Nickerchen gemacht.
    »Ich mach mich auf die Socken«, sagte Veck. Woraufhin Jim sich fragte, wie lange sie wohl schon in diesem Zimmer waren.
    »Bis bald«, sagte Jim abwesend.
    »Alles klar.«
    Als er allein war, strich Jim mit zitternder Hand über das Bettzeug. Bei der Berührung des Stoffs, der mit ihrer Haut in Kontakt gekommen war, musste er an Devina denken und an das, was die Dämonin diesem Mädchen und ihrer Familie angetan hatte.
    Adrian und Eddie lagen falsch. Wenn sie wollten, dass er sich auf den Krieg konzentrierte, dann war dies genau der richtige Ort dafür. Denn das hier war seine Motivation, um zu gewinnen: Sissy würde nie wieder in ihrem Bett liegen. Sie würde nie den Artikel beenden, den sie gerade gelesen hatte. Und nie wieder rechnen. Aber wenigstens konnte Jim einen besseren Ort für ihre Seele suchen, an dem sie auf ihre Eltern und ihre Schwester warten konnte, bis sie in alle Ewigkeit wieder vereint würden.
    Und dann würde Devina tausendfach dafür bezahlen.
    Auf dem Nachttischchen stand ein weißer Wecker, außerdem lagen dort eine weitere Zeitschrift – die In Touch – und die Fernbedienung ihres kleinen weißen Fernsehers. Er vermutete, dass sie, obwohl sie auf dem College war, häufig am Wochenende nach Hause kam, und ein Blick in den Schrank bestätigte das. Angesichts der Anzahl von Blusen und Hosen, Röcken und Kleidern sah es nicht so aus, als wären die Lieblingsstücke herausgepflückt worden. Schuhe standen auch reichlich auf dem Boden.
    Die Kommode ließ er in Ruhe, weil er nicht genau wusste, in welcher Schublade sich ihre … Unterwäsche befand. Wahrscheinlich in einer der beiden obersten, aber er wollte nichts riskieren. Er war hier sowieso ein Voyeur, denn er war nicht in der Hoffnung gekommen, etwas zu finden, womit er ihr helfen könnte. Nichts auf der Welt konnte das. Nein, er hatte ihr einfach nur … nahe sein wollen.
    Genau. Super. Exakt über solchen Quatsch machten Ad und Eddie sich Sorgen.
    Apropos, er musste los. Wobei er immer noch nicht wusste, wie lange er schon hier war, es konnten zwei Minuten oder zwei Stunden sein, und auf keinen Fall sollte Sissys Mutter das Gefühl haben, sie müsste klopfen und sich erkundigen, ob es ihm gut ging, oder um sich zu vergewissern, ob er vielleicht schon weg war.
    Er würde nichts mitnehmen, obwohl die Versuchung groß war, einen Gegenstand zu behalten, einen Fokus … etwas, das Sissy gehört hatte. Ihre Familie hatte schon zu viel verloren, und er würde ihnen nicht noch mehr wegnehmen.
    Jim sah sich ein letztes Mal um, dann zwang er sich, zu gehen. Draußen im Flur schloss er die Tür hinter sich und lauschte. Sissys Mutter war immer noch in dem Zimmer gegenüber und sprach leise mit versagender Stimme.
    Unten im Erdgeschoss wartete er diskret neben der Haustür. Er lehnte sich etwas zur Seite und betrachtete die Fotos neben den großen Fenstern im Wohnzimmer. Eines davon zog ihn magnetisch an, eine Nahaufnahme von Sissy. Sie sah nicht in die Kamera, sondern zur Seite, und sie lächelte nicht. Sie war tief in Gedanken versunken, und der Ausdruck auf ihrem Gesicht hatte nichts Mädchenhaftes. Eher etwas Starkes, Zähes.
    Sie sah aus, als hätte sie einen eisernen Willen.
    »Sie hatte keine Ahnung, dass sie fotografiert wurde.«
    Jim richtete sich auf und sah ihre Mutter an. »Ach nein?«
    Mrs Barten kam zu ihm und nahm den Rahmen in die Hand. »Wenn sie wusste, dass eine Kamera in der Nähe war, lächelte sie stets. Auf dem Bild hier beobachtet sie ihre Mannschaftskameradinnen bei einem Spiel – sie war im Hockeyteam. Damals hatte sie sich den Knöchel verstaucht und saß auf der Bank … und sie wäre gern bei den anderen auf dem Feld gewesen.« Die Frau sah ihn von der Seite an. »Sie war härter im Nehmen, als sie wirkte.«
    Als ihre Blicke sich trafen, atmete Jim tief durch und dachte: Gott sei Dank – dann hält sie durch, bis ich sie holen kann .
    Mrs Barten legte den Kopf schief. »Sie sind anders als die anderen.«
    Es war Zeit, abzuhauen. »Ach, ich bin ganz normal.«
    »Nein, sind Sie nicht. In den vergangenen drei Wochen habe ich mehr Polizisten, Agenten und Kriminalbeamte gesehen als ein Leben lang im Fernsehen.« Sie betrachtete ihn eingehend. »Ihre Augen …«
    Er drehte sich zur Tür um. »Mein Kollege DelVecchio

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