Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Fallen Angels 03 - Der Rebell

Titel: Fallen Angels 03 - Der Rebell Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.R. Ward
Vom Netzwerk:
Zimmer werfe?«
    »Nein, ich bringe sie hoch.« Sie wandte sich an Veck und Reilly. »Sie können jederzeit noch einmal herkommen.«
    »Vielen Dank«, sagte Reilly. »Das machen wir.«
    »Und wir finden allein raus«, murmelte Veck.
    Als Heron und die Mutter die Treppe erklommen, blieb Veck im Flur stehen und sah ihnen nach. Durch ein Fenster am oberen Absatz fiel helles Licht auf die beiden, die Sonnenstrahlen trafen sie mitten im Gesicht und wirkten wie ein Signalfeuer für ihre …
    Moment mal.
    Veck drehte sich zum Wohnzimmer um … wo die goldenen Strahlen von Westen hereinströmten.
    Unmöglich. Diesen Effekt konnte man nicht aus entgegengesetzten Richtungen erhalten, von vor und hinter dem Haus.
    »Was ist denn?«, fragte Reilly gedämpft.
    Vecks Blick schnellte zurück zur Treppe. Heron und Mrs Barten waren nicht mehr zu sehen, und das Licht auf dem oberen Absatz war jetzt auch verschwunden, durch das Fenster sah man nur die knospenden Zweige des Ahorns hinter dem Haus und darüber den klaren blauen Himmel.
    »Ich gehe da mal hoch«, teilte er seiner neuen Partnerin mit. »Nur eine Minute.«

Acht
    Als er hinter Sissys Mutter die Stufen hinaufstieg, war Heron geradezu körperlich überwältigt. Irgendwo im Hinterkopf wusste er, dass er Veck im Auge behalten musste, aber diese Gelegenheit würde sich nicht so bald wieder bieten.
    Oben im ersten Stock steigerte sich die Lautstärke des Hauses auf Heavy-Metal-Stufe. Alles, vom leisen Knarren des Fußbodens unter seinen Stiefeln über die gedämpfte Unterhaltung unten im Flur bis hin zu seinem eigenen Atem, schien ihm ins Ohr zu brüllen.
    Da tauchte unvermittelt Veck hinter ihnen auf und nuschelte irgendetwas von »Nur eine Minute«. Jim nickte – und vergaß sofort wieder, dass er überhaupt da war.
    »Sissys Zimmer liegt hier drüben.«
    Die drei blieben vor einer Tür auf der rechten Seite stehen, und als Mrs Bartens Hand auf der Klinke zögerte, hob Jim seine Hand, um sie ihr auf die Schulter zu legen … brachte es aber nicht über sich, die Frau tatsächlich zu berühren.
    »Möchten Sie, dass wir allein reingehen?«, fragte er.
    Mrs Barten nickte nur. »Ich war seit … seit jenem Abend nicht mehr da drin. Es ist noch genau, wie sie es verlassen hat.«
    In diesem Moment klingelte das Telefon, und man sah Sissys Mutter die Erleichterung an. »Ich gehe schnell dran. Machen Sie ruhig Schubladen und Türen auf, aber wenn Sie etwas mitnehmen, dann sagen Sie mir bitte Bescheid.«
    »Natürlich«, sagte Veck.
    Sie eilte über den Flur ins Elternschlafzimmer, und Jim öffnete die Tür einen Spalt.
    Oh … dieser Duft.
    Mit geschlossenen Augen trat er ein und versuchte, sich nicht wie ein Lüstling vorzukommen, als er tief einatmete. Parfüm. Lotion. Frische Wäsche.
    Es war … unbeschreiblich.
    Er gehörte nicht in dieses Zimmer. Er war ein erwachsener Mann, der Dinge getan hatte, die einen solchen Raum nicht mal in Form von flüchtigen Gedanken beschmutzen sollten – und der sichtbare Ausdruck dieser bösen Taten war mit Tinte auf seinen Rücken geschrieben. Außerdem hatte er Waffen bei sich. Mal ganz abgesehen von dem Mist, den er gestern Nacht mit der Dämonin abgezogen hatte.
    Er fühlte sich wie ein Schandfleck.
    Während Veck sich auf eigene Faust umsah, klappte Jim die Lider wieder auf und ging zu dem Schreibtisch am Fenster. Die Platte und die eingebauten Fächer waren weiß lackiert, aber der Stuhl hatte das gleiche Blau wie die karierten Vorhänge und die gestreifte Tapete. Auf dem Boden lag ein Teppich mit Fransen, auf dem Bett eine gesteppte Tagesdecke aus unterschiedlichen weißen und blauen Stoffstreifen. Handgemacht. Mit Sicherheit.
    Die ordentlich aufgereihten Bücher waren typisch Mädchen. Sie mochte Jane Austen, aber es gab auch ein ganzes Regalbrett voller Gossip-Girl-Bände, wahrscheinlich noch aus der Zeit, als sie dreizehn war. Ein paar Pfadfinderabzeichen, rot und blau. Leichtathletikpokale.
    Auf dem Schreibtisch stand ein Apple-Laptop neben zwei Lehrbüchern, eins über Analysis und eins über … höhere Trigonometrie?
    Hm. Seine Sissy war möglicherweise schlauer als er.
    Außerdem lag da eine Zeitschrift. Die aktuelle Cosmopolitan .
    Okaaaay, das Wort Orgasmus in ungefähr vierundsiebzig Punkt großen pinkfarbenen Lettern auf dem Titelblatt passte nicht so hundertprozentig zu diesem Märchenland der Unschuld und der Hausaufgaben … aber andererseits war sie eben erwachsen geworden.
    Im Umdrehen knallte er fast gegen das Fußende

Weitere Kostenlose Bücher