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Fallen Angels 03 - Der Rebell

Titel: Fallen Angels 03 - Der Rebell Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.R. Ward
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wusste genau, wann sie das Wort zu ergreifen hatte, und wie schon bei Mrs Barten nahm sie den Leuten die Nervosität – weshalb sie mehr redeten. Unterdessen kundschaftete er selbst die Umgebung aus und schnappte all die Dinge auf, die ihre Gesprächspartner nicht sagten, aber in ihren Mienen zeigten.
    Draußen vor dem Büro schüttelte er dem Filialleiter die Hand, und Reilly tat es ihm gleich.
    »Vielen Dank, dass Sie sich so viel Zeit genommen haben«, sagte sie zu dem Mann. »Wir wissen das zu schätzen.«
    »Ach, ich glaube nicht, dass wir helfen konnten.« Er schob sich seine rechteckige Brille auf der Nase hoch. »Weder jetzt noch vorher. Die ganze Sache ist furchtbar.«
    »Hier ist meine Karte.« Sie gab sie ihm. »Rufen Sie mich jederzeit an, ich stehe rund um die Uhr zur Verfügung. Und ganz ehrlich, Sie waren offen und aufrichtig, mehr können Sie nicht tun.«
    Veck gab dem Mann ebenfalls seine Visitenkarte, dann machten er und Reilly sich auf den Weg zum Ausgang.
    »Essen Sie doch heute Abend mit mir«, sagte er unvermittelt. Ein zweiter Versuch musste doch besser laufen als das Frühstück heute Morgen. Vorausgesetzt er benahm sich nicht wieder wie ein Volltrottel …
    Als Antwort verlangsamte sie nur ihren Schritt und zögerte lange. »Ähm …«
    Kein gutes Zeichen, also stützte er die Einladung mit vernünftigen Argumenten: »Wir müssen die Aktenlage im Lichte der ganzen Befragungen heute Nachmittag neu bewerten. Das können wir genauso gut beim Essen machen – und Sie müssen doch inzwischen halb verhungert sein.«
    Mann, hört euch das an. Locker, geschmeidig. Perfekt.
    Vor einem turmhohen Aufbau aus Nacho-Chips-Tüten, Salsa-Gläsern und einer Kühltheke voller Käse blieb er stehen. »Ich bekoche Sie. Mexikanisch – meine Spezialität.«
    Das stimmte sogar vergleichsweise: Er hatte zwar keinen blassen Schimmer von feuriger Fiesta, aber in Anbetracht dieser Auslage konnte man das gar nicht komplett verbocken. Den Pizzadienst anzurufen war seine einzige Fachkompetenz in der Küche, aber wenn er hier zuschlug? Sich eine Schachtel Tacos-für-Anfänger schnappte? Das musste doch zu bewältigen sein.
    »Wir sollten es lieber beim Beruflichen belassen«, meinte sie ausweichend.
    »Es ist kein Date, versprochen. Dazu sind Sie viel zu toll, und so viel Glück habe ich nicht.«
    Obwohl ihre Augenbrauen gen Himmel schnellten, ließ er den Satz unkommentiert stehen. Es war die Wahrheit, und das wussten sie beide.
    »Also, was sagen Sie? Scharf wird nur das Essen sein.«
    Dafür bekam er ein echtes Lächeln, ihre Mundwinkel wölbten sich nach oben. »Ich esse gern Mexikanisch.«
    »Dann bin ich Ihr Mann.«
    Einen Moment lang sahen sie einander nur an; dann sagte sie langsam und vorsichtig: »Okay. Aber wo?«
    »Bei mir.«
    Damit marschierte er an ihr vorbei, griff sich einen Einkaufswagen und schaufelte Sachen aus der Auslage hinein. Das war wirklich ein Geschenk des Himmels: Alle Zutaten waren aufgereiht, also musste er keine Auswahl treffen. Das allerdings war nur die Einleitung, und er steuerte das Schild mit der Aufschrift Mexikanische Lebensmittel an.
    »Starren Sie mich an?«, fragte er, als er ihren Blick auf sich spürte.
    »Ich bin nur … überrascht, weiter nichts.«
    »Worüber?«
    Er parkte den Einkaufswagen vor den Regalen voller leuchtend gelber Schachteln und wartete auf ihre Antwort.
    »Tacos oder Enchiladas?« Da sie auf keine der beiden Fragen antwortete, nahm er die nächstbeste Fertigmischung aus dem Regal. »Dann also Tacos.«
    Schnell die Kochanleitung überflogen; Salat, Käse. Tomaten fehlten noch.
    Alles klar. »Wo ist die Gemüseabteilung?«
    »Hier runter und dann links. Aber Sie brauchen Hackfleisch.«
    »Ach ja, genau.«
    Die Fleischtheke und die Tiefkühltruhen waren ganz hinten im Laden, und er entschied sich rasch für ein Paket mageres Bio-Rinderhack, weil sie seiner Einschätzung nach eher der Typ für naturbelassene Lebensmittel war. Im Reich von Gemüse und Grünzeug suchte er ein paar Tomaten und einen Eisbergsalat aus.
    »Reden Sie mit mir«, bat er ruhig.
    »Sie kommen mir nur … Sie kommen mir nicht wie ein Mann vor, der Glück bei den Frauen braucht.«
    »Sie würden sich wundern.« Während er den Wagen an der Feinkosttheke und der Salatbar vorbeischob, verspürte er aus unerfindlichen Gründen das Bedürfnis, sich zu erklären. »Wissen Sie, mein Vater ist nun einmal aus einem schlimmen Grund sehr bekannt, und die Menschen fühlen sich von mir angezogen, weil

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