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Fallen Angels 03 - Der Rebell

Titel: Fallen Angels 03 - Der Rebell Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.R. Ward
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Überfluss hatte ihr Coach Nigel es offenbar nicht sonderlich eilig damit, ein Stockwerk höher mal Protest einzulegen.
    Die ganze Sache war doch zum Kotzen.
    Adrian hob die Dienstmarke vom Boden auf und schob sie sich in die Tasche. Als Jim anhob, Beschwerde einzulegen, erstickte er diese im Keim: »Sorry. Aber du brauchst erst mal eine Weile, bis du den Gestank ganz losgeworden bist. Wenn du das Ding jetzt anfasst, haben wir dasselbe Problem gleich noch einmal, nur schlimmer.« Er hielt Eddie den Zeigefinger unter die Nase. »Und du hältst du Klappe.«
    Denn es war klar, dass sein Kumpel ihm verbieten wollte, was er vorhatte.
    »Ich bringe nur die Marke zurück.« Mehr oder weniger. »Wenn DelVecchio aufwacht und sie nicht da ist, wird er das Gefühl haben, noch mehr von seinem Verstand zu verlieren. Wollt ihr das etwa? Na also. Freut mich, dass wir einer Meinung sind.«
    Ehe einer der beiden wieder den Mund aufmachen konnte, ging er in sein und Eddies Zimmer und zog sich aus – was mühsam war. Die Lederhose ging ja normal schon schwer ab, mit der Zitronenpampe aber war sie wie angeklebt.
    »Schwör mir«, sagte Eddie aus dem Türrahmen, »dass du ihn nicht anfasst. Egal wie.«
    Adrian zog sich eine saubere Tarnhose an. »Ich schwöre bei Gott.«
    Das Geräusch von jemandem, der versuchte, seine Leber her auszuhusten, war genau die richtige Gesprächsunterbrechung. Jim hatte einen Höllentrip vor sich, und Eddie mochte vielleicht nicht aussehen wie eine typische Krankenschwester, aber darin, jemanden zu pflegen, war er großartig – wie Ad aus eigener Erfahrung wusste.
    »Ich bin wieder zurück, ehe du merkst, dass ich weg war.« Adrian lächelte. »Verlass dich auf mich.«
    Eddie verdrehte nur die Augen und ging ins andere Zimmer zurück, zweifellos um Jim einen Mülleimer unters Gesicht zu halten.
    Innerhalb einer Sekunde stand Adrian auf dem Rasen vor DelVecchios trautem Heim. Der Wind hatte aufgefrischt und blies aus Norden; die kalte, kristallklare kanadische Luft, die von der Grenze heranwehte, kitzelte ihn in der Nase.
    Klopfen war überflüssig. Er schob sich einfach ins Wohnzimmer, wo DelVecchio immer noch auf der Couch schlief.
    Adrian legte die Dienstmarke auf den Boden neben die Pistole und das Messer und kniete sich hin. Mit einer Handfläche wischte er vor DelVecchios Gesicht entlang, wodurch er den Mann in einen noch tieferen Schlaf versetzte und beruhigte.
    Der sich daraus ergebende Trancezustand enthüllte die Wahrheit; unbehindert von seinem Bewusstsein war das Ausmaß von Devinas Inbesitznahme klar zu erkennen: Sie steckte in jedem Zentimeter seines Körpers.
    Möglicherweise waren sie schon zu spät, dachte Ad, während er gleichzeitig die Hand über dem Kopf des Schlafenden kreisen ließ.
    »Hey, Mann«, flüsterte er. »Ich möchte, dass du zurück zu letzter Nacht gehst. In den Wald. Geh zurück in den Wald. Den Wald neben dem Motel. Du hast deine Karre geparkt – übrigens, P . S ., würde es dich umbringen, auf was Klassischeres umzustei gen? Ich meine, eine BMW , jetzt mal ehrlich. Genauso gut kannst du dich auf eine Küchenmaschine setzen.« Als DelVecchios Augenbrauen zuckten, befand Ad, dass ein Fachgespräch über Motorräder doch noch warten konnte.
    »Jedenfalls hast du deine alberne Maschine geparkt und läufst jetzt durch den Wald. Du suchst Kroner. Du wartest auf Kroner. Sag mir, was du machst.«
    Immer noch kreiste Ads Hand über DelVecchios Kopf. »Sprich mit mir. Was machst du …?«
    »Ich werde … ihn töten.«
    Die Worte waren leise und wurden durch einen Mund gesprochen, der sich kaum bewegte.
    »Womit?«, fragte Adrian nach. »Erzähl mir alles, mein Freund.«
    »Mein Messer. Ich habe … mein Messer dabei, und ich … warte …« Erneut runzelte DelVecchio die Stirn, dieses Mal aber wirkte es eher, als blickte er trotz seiner geschlossenen Augen in die Ferne. »Ich weiß, dass er auftauchen wird.«
    »Und als er dann kommt – was machst du da?«
    Ad betete um ein Wunder. Er hatte den Bericht in den Nachrichten gesehen, daher wusste er, dass jemand diesen Kroner übel zugerichtet hatte. Wenn das nicht Veck gewesen war, dann wären sie immerhin auf einem besseren Weg.
    »Ich mache einen Schritt nach vorn, ich habe mein Messer in der Hand. Ich werde … ihn umbringen. Mit meinem Messer.« Seine rechte Hand zuckte neben dem Oberschenkel, als umklammerte sie einen Dolch. »Ich werde – da ist noch jemand.«
    DelVecchio hielt den Atem an und bewegte sich überhaupt

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