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Fallen Angels 03 - Der Rebell

Titel: Fallen Angels 03 - Der Rebell Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.R. Ward
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leeren Tank auf, verlieh ihm neue Energie, zog ihn aus der Todesspirale, während sie ihn gleichzeitig heilte und stärkte.
    Und die Menschen verließen sich auf ihre Notfallwagen. Wie unterentwickelt war das denn?
    Kroner schlug genau in dem Moment die Augen auf, als sie sich zurückzog und ihre Gestalt wieder annahm. Er richtete den Blick auf sie.
    Liebe lag darin.
    Jämmerlich, aber nützlich.
    »Lebe«, befahl sie. »Und wir werden uns bald wiedersehen.«
    Er versuchte zu nicken, aber der Intubationsschlauch in seinem Hals war zu sperrig. Er würde überleben. Die Überwachungsgeräte zeigten, dass sein Herzschlag sich zu einem stetigen Rhythmus beruhigte und sein Blutdruck sich normalisierte. Die Sauerstoffsättigung stieg aus den siebzigern in die neunziger Prozentwerte.
    »Braver Junge«, sagte sie. »Und jetzt ruh dich aus.«
    Sie hob die Hand und versetzte ihn in einen tiefen Heilschlaf, dann nahm sie wieder die Gestalt des guten alten Dr. Phil lips an.
    Rein, raus, weg.
    Sie verließ den verglasten Raum, nickte dem Wachmann zu und spazierte an den ganzen Kriechern und Schleimern vorbei, die bei ihrem Anblick fast auf die Knie gingen. Was sie so kurzweilig fand, dass sie am liebsten noch ein Weilchen durch die Klinik flaniert wäre, nur um das Gefühl in sich aufzusaugen.
    Andererseits wäre es wirklich schlecht, jemandem zu begeg nen, der den Mann tatsächlich kannte. Außerdem hatte sie gleich früh am nächsten Morgen einen Termin bei ihrer Therapeutin, und sie musste sich noch überlegen, was sie anziehen würde – was Stunden dauern konnte.
    Weshalb sie ja eben einen Seelenklempner brauchte.
    Sie musste los.

Dreizehn
    Angel Airlines, die schimmernden Flügel, an die Jim sich immer noch nicht so ganz gewöhnt hatte, brachte ihn und die Jungs in null Komma nichts zurück ins Marriott Hotel. In Jims Zimmer versammelten sie sich, während Hund ein Freudentänzchen aufführte, weil das Rudel jetzt wieder vereint war.
    »Also, was muss ich tun?« Als Jim die Frage in den Raum stellte, grübelt er darüber nach, wie viele Jahre es wohl noch dauern würde, bis er sie Eddie nicht mehr würde stellen müssen. Wahrscheinlich einige. Der Job war ohne Ausbildung ver geben worden, dafür aber mit schweren Problemen und grauen haften Begleiterscheinungen.
    Eigentlich doch ideal für Monster.de.
    »Sei still«, sagte Eddie, »und halt die Dienstmarke fest. Stell dir vor, DelVecchio säße dir mit den Händen auf den Knien gegenüber und würde dir in die Augen sehen. Wie immer gilt: Je genauer das Bild, desto besser funktioniert es. Stell dir vor, wie du den Arm ausstreckst und ihm die Fingerspitze auf die Stirn legst, und wisse, dass dir diese Verbindung die Macht gibt, ihm seine Erinnerungen zu entziehen, obwohl du ihn nicht körperlich berührst. Es findet alles im Geiste statt.«
    »Ba-da-bam«, schloss Adrian.
    Jim setzte sich mit der Dienstmarke aufs Bett und kam sich total bescheuert vor. Früher als Soldat oder auch damals, als er nur ein nichtsnutziger Zivilist gewesen war, hatte er es nie so mit dem Transzendenten, dem Pendeln oder anderem Guru-Quatsch gehabt. Wahrscheinlich würde er sich nach genügend Sitzungen wie dieser irgendwann daran gewöhnen, aber er würde immer ein Macher bleiben, kein Jogi-Typ.
    Egal jetzt.
    Als er sich auf die Metallplakette konzentrierte, fühlte sich das Ding an wie ein Eiswürfel, nur dass es nicht tropfte. Es hätte geholfen, wenn er DelVecchio etwas besser gekannt hätte, aber er gab sich alle Mühe, den Mann vor sich zu sehen: dunkle Haare, ein Gesicht so schön wie die Sünde, kalte blaue Augen …
    Von einem Moment auf den anderen verwandelte sich das Bild in 3 D, als hätte er in einen Fernseher gestarrt und plötzlich wäre der Schauspieler durch den Bildschirm gestiegen und hätte sich vor ihn hingesetzt.
    Nur dass das Bild völlig falsch war.
    Der Mann hatte zwei Gesichter.
    Wie um das Problem zu verscheuchen, schüttelte Jim den Kopf. Doch es nützte nichts. Das primäre Gesicht gehörte DelVecchio … und das andere auch, wie ein doppelt belichtetes Foto.
    Etwas warnte Jim davor, weiterzugehen.
    Er tat es trotzdem.
    Er legte seinen imaginären Finger auf die imaginäre Stirn des primären DelVecchios …
    Sobald er ihn berührte, durchfuhr ihn ein Stromschlag, brachte sein Herz zum Stillstand und seinen Körper zum Zucken. Dann, als wäre er eine Stimmgabel, setzte sich eine Schwingung in ihm fest … und übernahm die Kontrolle. Es begann als unterschwelliges

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