Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Fallen Angels 03 - Der Rebell

Titel: Fallen Angels 03 - Der Rebell Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.R. Ward
Vom Netzwerk:
Küchentisch vor sich, den Kopf in den Nacken geworfen, die Brüste entblößt, die Strumpfhose ausgezogen und den Rock um die Taille geknüllt.
    Veck rieb sich den schmerzenden Kopf. Er war mit einem heftigen Pochen in den Schläfen aufgewacht, die verschwommenen Ausläufer eines furchtbaren Traums noch im Kopf – und das war noch längst nicht alles. Er war fest davon überzeugt gewesen, dass jemand nachts in seinem Haus gewesen war. Doch eine Überprüfung der Fenster und Türen hatte nichts ergeben; keine Einbruchspuren. Auch nichts am falschen Platz.
    Nachdem Bails Reilly zugenickt und das Büro verlassen hatte, kam sie an seinen Tisch. »Guten Morgen.«
    »Morgen.« Veck sah sich um. Niemand beachtete sie, und das war ihm ein totales Rätsel – er hatte das Gefühl, sie trügen beide Neonschilder um den Hals, auf denen stand: Wir haben gestern geknutscht . Aber offenbar bemerkten nur er und Reilly die Dinger, denn sie schielte ebenfalls verstohlen zu den Kollegen hinüber.
    »Sollen wir uns die Barten-Akte vornehmen?«, fragte sie, als sie ihre Sachen auf dem Nachbartisch abstellte und ihm einen Ausdruck reichte.
    Die Blätter waren ordentlich gestapelt und an der Ecke mit einer Büroklammer zusammengeheftet. Eindeutig neu ausgedruckt.
    Während er seinen Stuhl zu ihr herumdrehte, überlegte er, was sie wohl mit den alten Zetteln gemacht hatte. Bestimmt weggeworfen, nachdem sie erst unter ihren beiden sich herumwälzenden Körpern zerknüllt worden und dann auf den Boden geflattert waren.
    Erneut massierte er sich die Schläfen. »Haben Sie das von Kroner gehört?« Da Reilly offenbar wild entschlossen war, so zu tun, als wäre gestern nichts passiert, ging er lieber wieder zum Sie über.
    »De la Cruz hat mich angerufen.«
    »Es überrascht mich, dass nicht Sie den Kerl befragen.«
    »Das werde ich schon noch. Darauf können Sie wetten.« Sie zog die Klammer von ihrem Stapel ab und breitete die einzelnen zusammengetackerten Abschnitte aus. »Beim Durchlesen hat mich eine Sache gestört.«
    Er ertappte sich dabei, ihren Mund anzustarren, und hätte sich am liebsten in den Hintern getreten: Das war nicht nur unangebracht, es fühlte sich respektlos an.
    »Nämlich?« Tut mir leid wegen gestern . »Welche Stelle meinen Sie?«
    »Seite zwei, der Abschnitt mit dem anonymen Hinweis. Ein Anrufer hat gemeldet, dass er Sissy vor dem Supermarkt in einen schwarzen Wagen habe steigen sehen.«
    »Alles klar.« Ich hätte dich nicht in diese Situation bringen dürfen . »Ja, das wurde aber nicht weiterverfolgt. Der Mann hat seinen Namen nicht genannt.«
    »Ich musste an das denken, was ihre Mutter uns erzählt hat. Sissy kommt mir nicht wie jemand vor, der so etwas täte. Sie würde nicht zu einem Fremden ins Auto steigen.«
    »Vielleicht war der Hinweis ja falsch, oder erlogen.« Ich wünschte, ich könnte dir sagen, dass ich dich nicht begehre, aber das kann ich nicht . »Wäre nicht das erste Mal.«
    Jetzt sah sie ihm direkt in die Augen. »Aber genau das ist es ja. Warum hat sie sonst niemand auf dem Parkplatz gesehen? Sie hatte doch ihr Auto dort abgestellt, richtig? Warum hat niemand beobachtet, was passiert ist – besonders, wenn sie sich gewehrt hat? Da waren doch Angestellte, die die Einkaufswa gen eingesammelt haben. Kunden, die kamen und gingen. Wenn wir davon ausgehen, dass Sissy gewaltsam in einen Wagen gezerrt wurde, dann muss doch jemand etwas bemerkt haben.«
    Er überflog die anderen Hinweise und nickte. »Ja, und bei der Lage des Supermarkts gibt es eigentlich auch sonst nichts, wohin sie gegangen sein könnte, keine anderen Läden oder so etwas.«
    »Irgendjemand hätte etwas sehen müssen.«
    Es war fast wie bei ihm mit Kroner: Es gab nur ein Danach … umgeben von einem riesigen schwarzen Loch.
    Vielleicht war etwas im Wasser von Caldwell, das Amnesie auslöste.
    »Fangen wir noch einmal ganz von vorne an.« Er ordnete seinen Stapel neu. »Ein Schritt nach dem anderen.«
    Ihm fiel Bails ein, der jetzt gerade mit Kroner sprach, und er legte sein Handy auf den Tisch, falls der Kollege ihn anrief.
    Sissy Barten passte definitiv in Kroners Opferprofil und war eine von nur zwei als vermisst Gemeldeten in der Stadt, auf die das zutraf: Kroner hatte nie Männern, Kindern oder Frauen über dreißig nachgestellt, und das andere Mädchen auf der Liste war seit fast einem Monat verschwunden, also könnte sie gut und gern aus dem zeitlichen Rahmen fallen.
    Sissy war eins von Kroners Opfern, das spürte

Weitere Kostenlose Bücher