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Fallen Angels 03 - Der Rebell

Titel: Fallen Angels 03 - Der Rebell Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.R. Ward
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Sammlung stürzen würde.
    Die Gläser mit den Hautstücken übersprang er – weil Cecilia Barten keine Tattoos gehabt hatte – und konzentrierte sich auf die Unzahl an Ringen, Armbändern, Spangen, Ketten …
    Wo bist du, Sissy? , dachte er.
    Er bückte sich und hob eine durchsichtige Plastiktüte hoch, die mit dem Kürzel eines der anderen Kriminaltechniker versehen war. Darin befand sich ein fleckiges Lederarmband mit einem Totenschädelanhänger. Nicht Cecilias Stil.
    Als Nächstes kam eine silberne Creole. Auf allen Bildern im Haus der Bartens trug sie Gold.
    Wo bist du, Sissy … wo zum Teufel steckst du?
    Ein Stück entfernt im St. Francis Hospital marschierte Reilly zielstrebig durch einen der Tausende von Fluren des Krankenhauses. Sie begegnete weißen und grünen Kitteln, blauen Kasacks und normal gekleideten Patienten sowie Angehörigen.
    Die Intensivstation lag rechts, und als sie sich dem Schwesternzimmer näherte, holte sie ihre Dienstmarke hervor. Ein kurzes Gespräch später schickte man sie noch ein Stückchen weiter nach links. Schließlich bog sie um die letzte Ecke, und der Wachmann vor der Scheibe stand auf.
    »Officer Reilly?«
    »Genau.« Sie zeigte ihm ihre Marke. »Wie geht es ihm?«
    Der Mann schüttelte den Kopf. »Hat gerade gefrühstückt.« Die knappe Antwort triefte vor Missbilligung, als wünschte der Mann sich, der Verdächtige würde in den Hungerstreik treten. Oder vielleicht verhungern. »Angeblich werden sie ihn bald verlegen, weil er sich so gut erholt. Soll ich mit hineingehen?«
    Reilly lächelte und holte einen kleinen Block aus der Tasche. »Ich komme schon mit ihm zurecht.«
    Der Wachmann musterte sie prüfend, dann nickte er. »Ja, den Eindruck machen Sie.«
    Sie öffnete die Glastür, schob den hellgrünen Vorhang zur Seite – und erstarrte beim Anblick einer Schwester, die sich über Kroner beugte. »Oh, Entschuldigung –«
    Die Dunkelhaarige sah sie freundlich an. »Bitte kommen Sie doch herein, Ms Reilly.«
    Als Reilly in Augen blickte, die so schwarz waren, dass sie überhaupt keine Iris zu haben schienen, empfand sie schlagartig eine panische Furcht: Instinktiv wollte sie wegrennen. So schnell sie konnte. So weit wie möglich.
    Doch Kroner war derjenige, vor dem sie auf der Hut sein musste, nicht irgendeine Frau, die nur ihre Arbeit machte.
    »Äh … ich komme einfach später wieder«, sagte Reilly.
    »Aber nein.« Die Schwester lächelte und entblößte perfekte weiße Zähne. »Er ist bereit für Sie.«
    »Trotzdem, ich warte einfach, bis Sie …«
    »Bleiben Sie bitte. Ich lasse Sie beide gern allein.«
    Reilly runzelte die Stirn und dachte: So, als wären sie und Kroner ein Paar?
    Die Schwester drehte sich wieder zu Kroner um, sagte leise etwas zu ihm und streichelte ihm die Hand auf eine Weise, bei der Reilly leicht übel wurde. Und dann kam die Frau auf sie zu und wurde immer schöner – bis sie so prachtvoll war, dass man sich fragen musste, warum sie kein Model war.
    Und dennoch wollte Reilly nur weg von ihr. Was doch absurd war.
    In der Tür blieb die Schwester stehen und lächelte erneut. »Lassen Sie sich ruhig Zeit. Er hat alles, was Sie brauchen.«
    Und damit war sie verschwunden.
    Reilly blinzelte einmal. Ein zweites Mal. Dann steckte sie den Kopf aus dem Zimmer und sah sich um.
    Der Wachmann blickte auf. »Alles okay?«
    Bis auf einen Notfallwagen, einen Rollcontainer voller schmutziger Bettwäsche und einer leeren Bahre ohne Patient darauf war der Korridor verlassen. Vielleicht war die Schwester in ein anderes Zimmer gegangen? So musste es sein. Zu beiden Seiten waren Türen.
    »Ja, alles prima.«
    Reilly riss sich zusammen, ging wieder ins Zimmer zurück und konzentrierte sich auf den Patienten. Ihr Blick begegnete dem Mann, der mindestens ein Dutzend Frauen im ganzen Land getötet hatte.
    Kluge Augen. Das war ihr erster Gedanke. Schlaue, glänzende Augen, wie bei einer hungrigen Ratte.
    Der zweite: Er war so klein. Schwer zu glauben, dass er überhaupt nur eine Einkaufstüte heben konnte, ganz zu schweigen davon, junge, gesunde Frauen zu überwältigen – andererseits hatte er seine Opfer vermutlich mit Drogen wehrlos gemacht, um sowohl das Fluchtrisiko als auch den Lärm zu verringern. Zumindest anfangs.
    Ihr letzter Gedanke war … Mann, das war viel Verbandszeug. Er sah aus wie eine Mumie. Mull war um seinen Schädel und Hals gewickelt, quadratische Wundauflagen klebten auf Wangen und Kiefer. Doch obwohl er aussah wie ein noch unfertiges

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