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Fallen Angels 03 - Der Rebell

Titel: Fallen Angels 03 - Der Rebell Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.R. Ward
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Es ist einfach total seltsam. Wie kann man nur die Kameraaufzeichnungen verlieren und sonst gar nichts?«
    Vecks Nacken fing an zu kribbeln. Himmel noch mal, wo hatte er das schon mal gehört …
    »Also, das ist echt seltsam.«
    »Das kannst du laut sagen.«
    Bails legte den Kopf schief und kniff die Augen zusammen. »Hey, alles klar bei dir?«
    Veck wandte sich seinem Bildschirm zu und öffnete sein E-Mail-Programm. »Alles super.«
    »Wenn du es sagst.« Es folgte eine Pause. »Deine Partnerin knöpft sich wohl heute Kroner vor.«
    Veck riss den Kopf herum. »Ach ja?«
    »Wusstest du das nicht?« Bails zuckte die Achseln. »De la Cruz hat mir gestern Abend noch spät eine SMS geschickt. Ich wollte heute noch einmal hin, aber den nächsten Versuch dürfen wohl erst einmal die von den Internen Ermittlungen starten – bestimmt, um ein für alle Mal zu klären, dass du es nicht warst.«
    Ach du große Scheiße. Die Vorstellung, dass Reilly auch nur in die Nähe dieses Monsters kam, ließ Veck das Blut in den Adern gefrieren. »Wann?«
    »Jetzt gerade, soweit ich das verstanden habe.«
    Sieh mal einer an, er wäre am liebsten spontan im Schweinsgalopp ins St. Francis gerast. Was garantiert auch der Grund war, warum Reilly ihm nicht Bescheid gesagt hatte.
    »Na ja, bis demnächst also. Ich muss zurück an die Arbeit.«
    Hastig griff Veck nach seinem Handy. Tatsächlich, da war eine SMS , deren Ankunft er nicht gehört hatte: Komme heute später, R.
    »Mist.«
    Er sah sich um, als würde das etwas helfen. Dann versuchte er, sich auf seinen Bildschirm zu konzentrieren.
    Sinnlos … völlig unmöglich, still auf seinem Hintern zu sitzen, während sie einen Wahnsinnigen befragte.
    Und eigentlich … war das doch eine gute Gelegenheit.
    Mit seinem Kaffee in der Hand spazierte er aus dem Büro, drehte nach links ab und steuerte den Notausgang an. Er nahm immer zwei Betonstufen auf einmal, stieß oben die Stahltür auf und hastete Richtung Asservatenkammer.
    Dort meldete er sich beim Empfang an, hielt ein bisschen Smalltalk – ganz so, als wäre das reine Routine – und stand ein paar Minuten später im Magazin.
    Als Streifenpolizist in Manhattan hatte er viel mit Beweismitteln wie Drogentütchen, Handys und beschlagnahmtem Geld zu tun gehabt – Dinge, die benutzt wurden. Jetzt in der Mordkommission ging es mehr um blutige Kleidungsstücke, Waffen, persönliche Gegenstände – Dinge, die zurückgelassen wurden.
    An den langen Regalreihen vorbei lief er in die hintere Ecke des riesigen Lagers, wo die Tische standen.
    »Hallo, Joe«, grüßte er, als er die zwei Meter hohe Trennwand umrundet hatte.
    Der altgediente Kriminaltechniker blickte von seinem Mikroskop auf. »Hallo.«
    »Wie läuft’s?«
    »Wir kämpfen uns durch.«
    Als der Mann die Arme über den Kopf reckte und sich ausstreckte, lehnte Veck sich ganz beiläufig an den Tisch. »Ganz schön heftig, was?«
    »Die Nachtschicht ist einfacher als die Tagschicht. Wobei nach dieser Woche natürlich beide schlimm sind.«
    »Braucht ihr denn noch sehr lange, bis ihr alles habt?«
    »So achtundvierzig Stunden, schätze ich. Wir sind ja zu dritt. Haben rund um die Uhr gearbeitet, bis auf gestern Abend.«
    Veck betrachtete die Sammlung von Gegenständen, die schon katalogisiert und versiegelt war, und daneben das Tablett mit den Dingen, die bisher nur vorläufig erfasst worden waren und noch untersucht und ordnungsgemäß eingetütet werden mussten.
    Mit einer Pinzette holte der Kriminaltechniker ein Haargummi unter der Mikroskoplinse hervor. Nachdem er es in einen Plastikbeutel gesteckt hatte, nahm er einen langen, dünnen neongelben Aufkleber und verschloss die Öffnung damit. Im Anschluss notierte er etwas mit einem blauen Stift darauf, setzte sein Kürzel darunter und tippte etwas in einen Laptop ein. Der letzte Schritt bestand darin, den Barcode der Tüte über ein Lesegerät zu ziehen, dessen Piepen bestätigte, dass der Gegenstand nun offiziell in der Datenbank gespeichert war.
    Veck nahm einen Schluck Kaffee. »Also, ich arbeite an einem Vermisstenfall. Junge Frau.«
    »Willst du mal einen Blick auf die Sachen werfen, die wir gefunden haben?«
    »Wenn du nichts dagegen hast?«
    »Aber nicht doch. Nimm bloß nichts mit.«
    Veck begann am hinteren Ende des niedrigen Regals, das provisorisch aufgestellt worden war. Keines der Objekte hatte bisher einen dauerhaften Platz zugeteilt bekommen, weil jeder – von der Polizei von Caldwell bis hin zum FBI – sich auf die

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