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Fallon, Jennifer - Gezeitenstern Saga 1 - Der unsterbliche Prinz

Fallon, Jennifer - Gezeitenstern Saga 1 - Der unsterbliche Prinz

Titel: Fallon, Jennifer - Gezeitenstern Saga 1 - Der unsterbliche Prinz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Fallon
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über die Schulter an. »Der Erste Spion des Königs schläft nie.«
    »Dieses Gerücht streust du selber aus, nicht wahr?«
    Er lächelte. »In diesem Spiel bedeutet ein guter Ruf alles.«
    Sie erwiderte sein Lächeln nicht. »Dann ist wohl dein Ruf als skrupelloses Monster, das alles tut, um zu bekommen, was es will, auch nur ein Gerücht?«
    Declan ließ von seinem Sattelgurt ab und drehte sich neugierig um. »Womit habe ich das jetzt verdient?«
    Arkady starrte ihn weiter wütend an und entschuldigte sich nicht. »Der König will, dass du aus Cayal ein Geständnis herausfolterst.«
    »Ich weiß. Er hat es mir gesagt, noch bevor er deinen Gemahl davon in Kenntnis setzte.«
    Arkadys Herz setzte einen Schlag aus. Ist Declan etwa schon auf dem Weg, um Cayal zu holen? Um mit seiner Folter zu beginnen?
    »Und was hast du vor? Wirst du es tun?«
    Er zuckte die Schultern. »Ich bin dafür bekannt, dass ich die Befehle des Königs gewissenhaft ausführe. Das ist eine der effektivsten Methoden, um meine Stellung als Erster Spion zu behalten.«
    Arkady ging nicht darauf ein. »Der Junge, mit dem ich aufgewachsen bin, würde niemals absichtlich ein anderes Lebewesen quälen.«
    »Das Mädchen, mit dem ich aufgewachsen bin, verachtete Frauen, die für Geld heirateten. Also sieht es so aus, als wären wir beide zur Enttäuschung verdammt, Euer Gnaden.«
    Arkady starrte ihn an und erkannte traurig, dass Declan ihr immer noch nicht verzieh, einen Desean geheiratet zu haben. Gezeiten! Was muss denn noch alles passieren? Es war über sechs Jahre her, dass sie zum letzten Mal darüber gestritten hatten, und noch immer stand ihre Heirat zwischen ihnen wie eine unsichtbare Wand. »Ich habe Stellan nicht seines Reichtums wegen geheiratet.«
    »Aus Liebe hast du es ganz bestimmt nicht getan.«
    »Wage es nicht, über mich zu urteilen, Declan Hawkes«, gab sie zurück. Es überraschte sie, wie weh ihr seine Missbilligung immer noch tat. »Ich habe Stellan geheiratet, um meinem Vater zu helfen.«
    »Dein Vater starb, während du die Nacht im Palast durchgetanzt und mit deinen königlichen Schwiegereltern auf deine glückliche Zukunft angestoßen hast, Arkady«, erinnerte sie Declan herzlos. »Ich sehe nicht, wie ihm das hätte helfen sollen.«
    »Stellan hat mir versprochen, meinen Vater zu entlassen.«
    » Nach der Hochzeit«, merkte er an. »War das deine Idee oder seine?«
    Sie schüttelte wütend den Kopf. Sie wusste, dass er sie provozieren wollte, und war ärgerlich über sich selbst, weil es ihm gelang. »Ich muss nicht hier stehen und mir anhören, wie du mich für etwas verurteilst, das du nicht verstehst, Declan Hawkes.«
    »Dann geht in den Palast zu Eurem Gemahl zurück, Euer Gnaden. Ich wollte sowieso gerade fort.« Wieder wandte er sich seinem Pferd zu, nahm den Sattelgurt und zog ihn so fest an, dass der Wallach erschrocken aufschnaubte.
    »Gehst du deinen Großvater besuchen?«
    Er zögerte nur kurz, bevor er ihr antwortete. »Nein.«
    »Du verdammst mich, weil ich versucht habe, meinem Vater zu helfen. Dabei hast du mit dem einzigen Familienmitglied gebrochen, das dir geblieben ist. Kommst du dir nicht etwas scheinheilig vor?«
    Als Declan antwortete, klang seine Stimme angespannt. »Mein Großvater weiß, warum ich ihn nicht sehen will.«
    »Genau wie jeder Slumbewohner von Lebec.«
    Das saß. Declan fuhr herum, die dunklen Augen voller Wut. »Du hast keine Ahnung, wovon du redest.«
    »Ach, nein?«
    »Nein.«
    »Du hast ihm das Herz gebrochen, Declan«, sagte sie, als ob es ihren eigenen Schmerz lindern könnte, ihn auf seine Fehler hinzuweisen. »Sein ganzes Leben hat er damit verbracht, anderen zu helfen, und du hattest nichts Besseres zu tun, als fortzulaufen und dich in den Dienst des Königs zu stellen, um alles zu verhöhnen, was er dich je gelehrt hat. Statt anderen zu helfen, die ein schwereres Los haben, wirst du nun dafür bezahlt, Jagd auf sie zu machen. Und was noch schlimmer ist, du scheinst es auch noch zu genießen.«
    »Arkady, du solltest jetzt lieber Ruhe geben … solange wir noch Freunde sind.«
    »Freunde? Gezeiten noch mal! Es ist dein Beruf, Menschen wie meinen Vater und deinen Großvater, die nur versuchen, Gutes zu tun, zu verhaften und zu foltern. Dein Großvater ist gramgebeugt von der Schande, wer du bist, was aus dir geworden ist.«
    Das schien ihn zu amüsieren. »Was ich geworden bin? Alles, was ich getan habe, war, mir eine Anstellung zu besorgen, bei der ich mich nicht totschuften oder

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