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Fallon, Jennifer - Gezeitenstern Saga 1 - Der unsterbliche Prinz

Fallon, Jennifer - Gezeitenstern Saga 1 - Der unsterbliche Prinz

Titel: Fallon, Jennifer - Gezeitenstern Saga 1 - Der unsterbliche Prinz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Fallon
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»Vielleicht hättest du doch auf Tilly hören sollen. Sie hat schließlich vorhergesagt, dass Kylia bald heiratet, weißt du noch? Und dass ihr Zukünftiger groß, dunkel und gut aussehend ist und ihr das Herz brechen wird.«
    »Tilly und ihr Tarot sind Unsinn«, sagte er ungeduldig. »Nun geh. Lass dir von deinem Unsterblichen wieder eine fantastische Geschichte erzählen. Und dann komm zurück und fang mit Packen an, meine Liebe. In ein paar Monaten wirst du wie jede gute torlenische Ehefrau ins Seraglium eingesperrt und dort vor Langeweile Däumchen drehen, während meine Nichte in den Palast von Herino einzieht und ihre Ausbildung in den Staatskünsten beginnt.«
    Er ging auf die Tür zu. Arkady starrte ihm nach. Die Neuigkeiten über das Verlöbnis und Cayals drohende Folter hatten sie so überwältigt, dass sie gar nicht bedacht hatte, was das torlenische Exil für Stellan bedeutete.
    »Gibt es keine Möglichkeit, den König umzustimmen?«, fragte sie.
    Er zögerte und wandte sich wieder zu ihr um. »Ich bezweifle es.«
    »Was wird Jaxyn tun, wenn du es ihm erzählst?«
    »Ich habe keine Ahnung.«
    »Ich nehme an, es wird ihm nicht erlaubt sein …«
    »In Torlenien?«, fragte Stellan mit einem kurzen bitteren Lachen. »Soviel ich weiß, steht auf außereheliche Verhältnisse in Torlenien die Todesstrafe, Arkady. Ich weiß, Jaxyn hebt mich, aber so sehr dann doch wieder nicht.«
    »Es tut mir leid, Stellan.«
    »Nein, das tut es nicht.«
    »Nicht für Jaxyn«, gab sie zu, »aber für dich schon. Du hast das nicht verdient.«
    »Vielleicht habe ich es verdient«, meinte er achselzuckend. »Es heißt ja, irgendwann wird man von seinen Sünden eingeholt.«
    »Deine einzige Sünde bestand darin, dem König eine große Peinlichkeit zu ersparen.«
    Er lächelte traurig. »Ist es nicht ein trauriger Witz, dass wir vermutlich nicht nach Torlenien müssten, wenn du schwanger wärst?«
    Er klagte sie nicht an, sondern stellte lediglich eine Tatsache fest. »Ist es das, was du willst, Stellan? Ich werde es tun. Wenn uns das vor dem Exil bewahrt, dann tu ich’s.«
    »Ich fürchte, dafür ist es zu spät, Arkady. Aber ich weiß das Angebot zu schätzen.« Er legte ihr mitfühlend die Hand auf die Schulter. »Soll ich nach dem Essen schauen, und du fasst dich erst ein wenig, bevor du dich wieder zu unseren Gästen gesellst?«
    »Wenn es dir nichts ausmacht.«
    Stellan lächelte sie an und verließ den Raum. Arkady blieb allein zurück und fragte sich, ob es etwas gab, das sie tun konnte, um Stellan vor dem Exil oder Cayal vor Declan Hawkes zu retten.

33
     
     
    Das ganze Abendessen brütete Arkady über die Lage und konnte sich nur mühsam dazu durchringen, freundlich zum König und zu ihren anderen Gästen zu sein. Sie kam zu dem Schluss, dass Stellans Rat, bei Declan Hawkes ein gutes Wort für Cayal einzulegen, wirklich die einzige Möglichkeit war, die ihr noch offenstand. Eine offizielle Petition beim König einzureichen würde gar nichts bringen, und nachdem der König sie ins Exil geschickt hatte, würde auch Stellan ihr keine große Hilfe mehr sein. Immerhin stand es in Declans Macht, dafür zu sorgen, dass Cayal zumindest eine menschenwürdige Behandlung erfuhr. Auch wenn sie nicht genau wusste warum, war sie bereit, einiges für seine Sicherheit zu riskieren.
    Declan war beim Abendessen nicht zugegen. Schließlich fand sie ihn später am Abend, wie er in den Ställen sein Pferd sattelte. Obwohl er befugt war, jedem Sklaven der fürstlichen Güter Befehle zu erteilen, tat Declan solche Dinge grundsätzlich lieber selbst. Nicht etwa, weil er sie besonders gern tat – Arkady vermutete vielmehr, dass es an seinem Misstrauen anderen gegenüber lag. Argwohn war ein Instinkt, den er in seiner Zeit in den Elendsvierteln von Lebec geschärft hatte und der viel zu seiner Standfestigkeit beitrug.
    »Ist es nicht etwas spät für einen Ausritt?«, fragte sie und schüttelte die Regentropfen von ihrem Umhang. Sie waren allein im Stall. Draußen trommelte der Regen unablässig auf die Dachschindeln. Es hatte schon den ganzen Tag über geschüttet, der erbarmungslose Dauerregen begann allmählich selbst die geduldigsten Seelen zu zermürben.
    Declan zog seinen Sattelgurt fest, er drehte sich nicht zu ihr um. Seinem Wallach widerstrebte es offensichtlich, so spät noch ausreiten zu müssen, besonders weil man dazu den warmen, trockenen Stall verlassen musste.
    »Ich habe in der Stadt zu tun.«
    »So spät noch?«
    Er sah sie

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