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Fallon, Jennifer - Gezeitenstern Saga 1 - Der unsterbliche Prinz

Fallon, Jennifer - Gezeitenstern Saga 1 - Der unsterbliche Prinz

Titel: Fallon, Jennifer - Gezeitenstern Saga 1 - Der unsterbliche Prinz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Fallon
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gab.
    »Jaxyn war Dialas erstes erfolgreiches Brandopfer«, erklärte mir Lukys. »Das war damals schon ein Grund zum Feiern.«
    »Zumindest dachte Jaxyn das«, meinte Syrolee, die offensichtlich nicht gern über die abwesenden Unsterblichen redete. »Jaxyn ist wie du«, fügte sie an mich gewandt hinzu. »Einer von hohem Geblüt. Denkt, er wäre was Besseres.«
    »Das habe ich nie behauptet!«, protestierte ich.
    »Gut so.« Elyssa zeigte mir ihre zackigen Zahnreihen und nahm mich am Arm. »Wenn das so ist, dann darfst du neben mir sitzen. Ich will alles über Kordanien wissen.«
    Elyssas Interesse an mir schien Syrolee etwas zu besänftigen. Mit dem mulmigen Gefühl, dass ich mich vermutlich in eine ungute Situation gebracht hatte, ließ ich zu, dass Elyssa mich zu einem Stuhl an der langen Tafel führte. Als ich Platz nahm, sah ich mich um und erhaschte zufällig einen Blick von Lukys. Er zwinkerte mir zu und formte mit den Lippen das Wort ›später‹, dann wandte er sich nach links, wo Krydence gerade irgendetwas erklärte, und schenkte mir während des ganzen Mahles keinerlei Beachtung mehr.
    Aber einige Tage später kam Lukys zum Tempel hinauf, um mit mir zu reden. Das war der Tag, als Pellys den Goldfisch umbrachte.
    Pellys entdeckte Lukys als Erster, er sah auf und grinste breit, als er ihn herankommen sah. »Lukys!«
    »Hallo, Pellys. Du siehst aus, als amüsiertest du dich.«
    »Ich zeige Cayal, wie man Fische fängt. Er ist mein neuer Freund«, verkündete der riesige Mann und schlug mir so fest auf die Schulter, dass ich unter dem Schlag einknickte. »Mein bester Freund.«
    »Da hat er aber Glück, unser Cayal«, erwiderte Lukys lächelnd.
    Pellys grinste und zeigte auf Coron, der wie üblich auf Lukys’ rechter Schulter saß. »Dein bester Freund ist eine Ratte.«
    »Was eine Menge über mich aussagt, findest du nicht? Darf ich mir deinen neuen Freund eine Weile ausborgen? Ich muss ihn nur etwas fragen.«
    Pellys dachte darüber nach und nickte schließlich. »Aber nur bis zum Geländer«, warnte er und zeigte auf die Marmorbalustrade in etwa dreißig Schritt Entfernung, die die Tempelgärten vom Wasserfall und dem darunterliegenden See trennte.
    »Keinen Schritt weiter«, versprach Lukys. »Cayal?«
    Neugierig folgte ich ihm durch den Garten zur Balustrade. Ich erinnere mich, dass ich kurz in den tiefen Abgrund hinabsah und mir davon mulmig wurde. Dann wandte ich mich Lukys zu. »Ich schätze, meine Höhenangst sollte ich mir allmählich abgewöhnen, jetzt, wo ich jeden Sturz überlebe.«
    Zu meiner Überraschung schüttelte Lukys den Kopf. »Gezeiten, bloß nicht! Erhalte dir all deine Phobien, mein Junge. Die machen deine Menschlichkeit aus.«
    »Bin ich denn noch ein Mensch?«, fragte ich. Die Antwort auf diese Frage weiß ich übrigens bis heute nicht.
    »Das habe ich noch nicht ganz herausgefunden. Was sind jetzt deine Pläne?«
    Ich sah ihn verwirrt an. »Pläne?«
    »Was gedenkst du mit dem Rest des langen Lebens zu tun, das dir beschieden ist? Ich meine, nachdem du deinem Volk die Lehre der Gezeiten gebracht hast, oder was immer das für ein Unsinn war, den Engarhod da für dich ausgeheckt hat. Die Ewigkeit ist eine sehr lange Zeit, Cayal. Dein größter Feind ist nun nicht mehr aus Fleisch und Blut. Es ist die Langeweile.«
    »Darüber habe ich noch nicht nachgedacht.« Und bei den Gezeiten, das war die Wahrheit. Ich war überglücklich, weil ich bald nach Hause zurückkehren würde. An die weiteren Folgen meiner Unsterblichkeit hatte ich keinen Gedanken verschwendet.
    »Dann will ich dir mal etwas geben, worüber du nachdenken kannst«, meinte Lukys. »Da draußen gibt es noch fast ein Dutzend andere Unsterbliche, mein Junge, und die meisten von ihnen werden allmählich unruhig. Merk dir meine Worte, es wird Ärger geben. Und in Anbetracht der Tatsache, dass einige von ihnen die Fähigkeit haben, die Elemente zu lenken, und das in recht beeindruckendem Ausmaß, könnte die Lage recht unangenehm werden.«
    »Ich bin mir nicht sicher, ob ich dir folgen kann.«
    Lukys drehte sich zum Wasserfall um und hob den Arm. Sofort verbreitete sich Stille in den Gärten – er hatte den Wasserfall angehalten. Kristallene Wassertröpfchen schwebten in der Luft und warteten auf die Erlaubnis, ihren Fall wieder aufzunehmen. Ich konnte spüren, wie Lukys die Kraft der Gezeiten um die Wassertropfen schlang. Es war, als krabbelte mir etwas über die Haut, und ich konnte den Widerstand der Materie fühlen, als

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