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Fallon, Jennifer - Gezeitenstern Saga 1 - Der unsterbliche Prinz

Fallon, Jennifer - Gezeitenstern Saga 1 - Der unsterbliche Prinz

Titel: Fallon, Jennifer - Gezeitenstern Saga 1 - Der unsterbliche Prinz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Fallon
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klumpte. »Oooh …«, quietschte sie und klatschte schadenfroh in ihre Patschhändchen, »Frischfleisch!«
    Lukys bemerkte meinen beunruhigten Gesichtsausdruck und neigte sich dicht an mein Ohr. »Du verstehst, warum sie immer noch die jungfräuliche Prinzessin ist«, kicherte er.
    »Wie war das, Lukys?«, blaffte Syrolec, die zutreffend erkannte, dass sein Kommentar alles andere als ein Kompliment gewesen war.
    »Nichts, Syrolee. Ich habe nur vom Wetter gesprochen.« Er lächelte Elyssa an. »Du siehst heute reizend aus, meine Liebe. Hast du abgenommen?«
    »Mein Gewicht ändert sich nie, Lukys«, erwiderte sie etwas verwundert. »Das tut es bei keinem von uns. Das weißt du doch.«
    »Er will dich nur aufziehen«, sagte Engarhod zu ihr, wobei er Lukys böse ansah. »Dies ist Dialas neueste Errungenschaft. Cayal.«
    »Der unsterbliche Prinz«, bemerkte Lukys mit einem süffisanten Grinsen in Syrolecs Richtung.
    Elyssa lächelte mich kokett an. »Bist du wirklich ein Prinz?«
    Ich nickte. »Das war ich zumindest. Ich bin nicht sicher, ob ich noch immer einer bin. Man hat mich in die Verbannung geschickt.«
    »Warum wurdest du verbannt?«, fragte der junge Mann hinter Elyssa.
    »Cayal, dies ist Tryan«, informierte mich Lukys. »Elyssas Bruder.«
    Tryan war so schön wie Elyssa unattraktiv – groß, dunkeläugig und von perfekten Proportionen. Als hätte Mutter Natur alle Schönheit in den einen Korb geschaufelt und allen Dreck in den anderen, und dann Bruder und Schwester daraus erschaffen. Der hübsche junge Mann trat vor und gab mir die Hand.
    »Willkommen in der Ewigkeit«, sagte er.
    Tryan lächelte, aber in seinem Willkommensgruß lag etwas zu Bemühtes, und ich ging instinktiv auf Abwehr. Wenn ich, was ihn betrifft, auf meinen ersten Instinkt gehört hätte, hätte Kordanien dieses Jahr vielleicht überdauern können.
    Aber das alles war so neu für mich, ich hatte noch nicht gelernt, auf mein Bauchgefühl zu hören. Damals war ich noch so dumm, anderen zu vertrauen und zu glauben, dass die Dinge sich im Allgemeinen zum Guten wenden.
    »Und diese beiden Tunichtgute hier«, fügte Lukys hinzu und zeigte auf zwei Männer, die hinter Tryan standen, »sind Krydence und Rance, Engarhods Söhne.«
    »Rance habe ich schon kennengelernt«, erklärte ich und nickte dem jüngeren Bruder grüßend zu.
    Der Altere musterte mich abschätzend. »Also, was hast du angestellt?«
    »Bitte?«
    »Um aus Kordanien verbannt zu werden«, präzisierte Krydence.
    »Ich habe mich in einen Kampf verwickeln lassen.«
    »Hast du jemanden getötet?«, fragte Tryan.
    Ich zögerte, nicht sicher, wie mein Strafregister bei ihnen ankommen würde. Schließlich nickte ich. Es hatte keinen Sinn, zu leugnen. Wenn meine Mission darin bestand, nach Kordanien zurückzukehren und die Lehre der Gezeiten zu verkünden, würden sie früher oder später sowieso von meiner Schande erfahren.
    Krydence schien belustigt. »Der sollte gut zu uns passen.«
    »Findet Ihr es nicht interessant«, bemerkte Lukys, »dass es nie Unschuldstäubchen mit reinem Herzen und unbefleckter Vergangenheit sind, die Diala unserer kleinen Familie zufuhrt? Das sagt doch etwas über die Unsterblichkeit aus, oder nicht?«
    »Brynden hält sich doch für einen, der reinen Herzens ist«, erinnerte Diala und warf Lukys einen bösen Blick zu. »Und damit kann er einem ganz schön auf die Nerven gehen.«
    »Brynden?«, fragte ich verwirrt.

»Noch eine von Dialas Errungenschaften«, erklärte Rance. »Gleich als Erstes ist er schreiend aus Magreth fortgerannt, weil er keine Ahnung hatte, wie er mit seiner Unsterblichkeit klarkommen sollte. Dann kam der Idiot ein paar Jahrhunderte später zurück und versuchte uns zu erklären, dass wir zu irgendeinem höheren religiösen Zweck unsterblich geworden wären und anfangen sollten, härene Kutten zu tragen und mildtätige Taten zum Segen der Menschheit zu begehen. Hat ihn einer von euch in letzter Zeit gesehen?«
    »Ich, vor etwa vierzig Jahren«, meinte Krydence. »Er lebte in einer Höhle in den Raupenbergen. Ich glaube, momentan versucht er, sein Dilemma durch Meditation zu lösen.«
    »Immer noch besser, als sich ständig in einen Zustand ewigen Vergessens zu saufen wie Jaxyn«, gab Rance zu bedenken.
    »Jaxyn, ist das auch ein Unsterblicher?«, fragte ich. Das alles ging mir viel zu schnell. Allmählich verlor ich den Überblick darüber, wer hier im Bankettsaal des Palastes wer war, geschweige denn, wen es außerdem noch alles

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