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Fallon, Jennifer - Gezeitenstern Saga 1 - Der unsterbliche Prinz

Fallon, Jennifer - Gezeitenstern Saga 1 - Der unsterbliche Prinz

Titel: Fallon, Jennifer - Gezeitenstern Saga 1 - Der unsterbliche Prinz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Fallon
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»Seht Ihr? Alles wieder gut.«
    Sie konnte sehen, dass seine Hand vollständig verheilt war. Ware da nicht das Blut gewesen, das er sich noch nicht hatte abwaschen können, sie hätte nie geglaubt, dass seine Finger je verletzt gewesen waren, schon gar nicht abgetrennt von einer Holzfälleraxt.
    »Das war nur ein Trick«, sagte sie beharrlich und versuchte sich selbst ebenso wie ihn zu überzeugen. »Ihr habt nicht wirklich …«
    »Doch, Arkady. Wirklich. Hungrig?«
    »Ah … ich nehme es an«, antwortete sie, zu überwältigt von den Ereignissen der letzten Stunden, um über Essen nachzudenken. »Benötigt Ihr Nahrung?«
    »Nicht unbedingt.«
    »Was passiert, wenn Ihr nicht esst?«
    »Dann werde ich etwas hungrig.« Er drehte sich weg und rief Chikita zu sich. »Jagst du, Gemang?«
    Sie nickte. »Ja, Herr.«
    »Nimm noch zwei andere mit und finde etwas zu essen für uns.«
    »Gewiss, Herr.« Chikita verbeugte sich und eilte davon, um Cayals Befehl nachzukommen.
    Er lächelte über Arkadys Gesichtsausdruck. »Ihr werdet mit alledem nicht besonders gut fertig, oder?«
    »Ihr seid ein Lügner, Cayal. Dies ist nur irgendein komplizierter Plan, den Ihr Euch ausgedacht habt, um die glaebischen Crasii glauben zu machen, die Gezeitenfürsten wären zurückgekehrt.«
    »Ach so?« Er sah ziemlich verdrossen aus. Offenbar ärgerte ihn ihr starrköpfiges Beharren darauf, dass die Geschehnisse bei Clydens Gasthof unmöglich wahr sein konnten. »Ich wünschte wirklich, ich wäre so schlau, wie Ihr glaubt.«
    »Ich denke, das seid Ihr.«
    »Ich schätze, wenn ich so schlau wäre, hätte ich mich an Euren Ersten Spion ausliefern und von ihm nach Herino eskortieren lassen, wäre irgendwo auf dem Weg geflohen und ins Reich der Legenden verschwunden.«
    »Aber das habt Ihr nicht getan. Warum nicht?«
    Er zuckte mit den Schultern. »Ich mag Euch.«
    »Ihr mögt mich?«, keuchte sie. »Ihr habt Euch drei Finger abgehackt, weil Ihr mich mögt?«
    »Ich habe nicht behauptet, dass meine Entscheidung besonders gut durchdacht war.«
    Sie schüttelte den Kopf, leugnete verzweifelt, was sie doch mit eigenen Augen gesehen hatte, und versuchte sich selbst davon zu überzeugen, dass man Ihr einen Streich spielte. »Ich glaube, ich hatte von Anfang an recht. Ihr seid wahnsinnig!«
    »Dann erklärt dies«, schlug er vor und hielt erneut seine Hand hoch. »Ah! Ganz recht. Es ist nicht wirklich passiert, weil Arkady Desean nicht an Magie glaubt?«
    »Das war keine Magie!«
    »Was war es dann, Arkady? Glaubt Ihr, ich hätte irgendwie arrangiert, dass Euer Freund vom Gasthof seine richtige Axt mit einer unechten vertauscht? Und dass ich für den Notfall Ersatzfinger mit mir herumtrage? Glaubt Ihr im Ernst, von allen Crasii, die Ihr heute Morgen als Eskorte mitbringen konntet, hättet Ihr zufällig genau die ausgewählt, die ich Euch schlauerweise untergeschmuggelt habe, um Euer Reich zu infiltrieren?« Er wartete einen Augenblick, und als sie nicht antwortete, wandte er sich dem Sattelgurt ihres Reittiers zu. »Und Ihr sagt, ich sei wahnsinnig.«
    »Es ist nur, ich denke …« Sic brach ab. Sie wusste gar nicht, was sie dachte. Natürlich hatte er recht. Es war absurd, sich an die Überzeugung zu klammern, dies sei ein bizarrer, komplizierter Plan, ausgeheckt von Glaebas Feinden, einfach weil ihr die Tatsachen etwas darboten, das sie nicht verarbeiten konnte. Es war ja schon verrückt, zu glauben, dass solch ein Plan überhaupt möglich war. »Bei den Gezeiten! Ich weiß nicht, was ich denken soll …«
    »Ihr leugnet meine Wirklichkeit, und doch ruft Ihr die Gezeiten an«, stellte er fest und legte ihren Sattel auf den Boden. »Habt Ihr Euch nie gefragt, warum?«
    Sie seufzte, erschöpft von ihren Zweifeln. »Ich bin sicher, Ihr werdet es mir sagen.«
    »Nicht, wenn Ihr Euch so benehmt.«
    »Ich bin nicht in der Stimmung, Euch zu unterhalten, Cayal. Ich bin Eure Geisel, erinnert Ihr Euch? Eure sichere Passage raus aus Glaeba?«
    »Dann habt Ihr gar keine andere Wahl, als mich bei Laune zu halten.«
    Sie runzelte die Stirn. »Womit genau soll ich Euch denn bei Laune halten?«
    »Ihr könntet damit anfangen, dass Ihr zugebt, dass Ihr mir glaubt.«
    »Na schön, ich glaube Euch.«
    »Kommt mir nicht so gönnerhaft, Arkady.«
    Sie warf ungeduldig die Hände in die Luft. »Was erwartet Ihr, Cayal? Respekt? Bewunderung? Wollt Ihr, dass ich mich vor Euch verneige wie die Crasii?« Ihre Frustration und ihre Furcht machten sie wütend, auf sich selbst ebenso

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