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Fallon, Jennifer - Gezeitenstern Saga 1 - Der unsterbliche Prinz

Fallon, Jennifer - Gezeitenstern Saga 1 - Der unsterbliche Prinz

Titel: Fallon, Jennifer - Gezeitenstern Saga 1 - Der unsterbliche Prinz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Fallon
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wie auf Cayal. »Übrigens möchte ich immer noch wissen, wie Ihr das macht. Dies sind die am besten ausgebildeten Feliden in ganz Glaeba. Ich glaube nicht, dass sie Euch nur aus einem Instinkt heraus folgen.«
    »Es ist mehr als Instinkt. Es ist ein Zwang. Ich bin mit den Einzelheiten nicht sehr vertraut. Crasii-Zucht war nie meine besondere Leidenschaft.«
    »Crasii-Zucht?«
    »Sie entstanden nicht einfach durch Magic, versteht Ihr?« Cayal lächelte. »Das stimmt eigentlich nicht ganz. Sie wurden durch Magie erschaffen. Aber es musste nicht einfach nur einer von uns mit dem Arm wedeln, um eine neue Sklavenrasse zu erschaffen, Arkady. Es brauchte sehr viel Zeit, Anstrengung und Gezeitenwächter, um es richtig hinzubekommen.«
    Arkady schlang sich frierend die Arme um den Leib und merkte, wie sie wider besseres Wissen von seiner Argumentation beeindruckt war. »Was ist ein Gezeitenwächter?«
    »Der Halbblut-Nachkomme von Unsterblichen und Sterblichen«, erklärte er und führte ihr Pferd zu dem kleinen Wasserfall, um es trinken zu lassen.
    »Ihr habt Kinder?«, fragte sie überrascht.
    Ungeduldig verdrehte er die Augen. »Nein, Arkady. Ich habe ein Keuschheitsgelübde abgelegt und war seit achttausend Jahren mit keiner Frau zusammen.«
    Wer dumm fragt …, schimpfte sie im Stillen mit sich. »Ihr könntet also unsterbliche Kinder haben und nichts von ihnen wissen.«
    Er schüttelte den Kopf. »Es gibt keine unsterblichen Kinder. Unsterblichkeit unterbindet den Alterungsprozess des Körpers von dem Augenblick an, wenn sie einen erfasst. Zwei Unsterbliche können kein neues Leben erschaffen, weil das neue Leben ja sofort unsterblich wäre, was bedeutet, dass es sich nie über den Augenblick seiner Entstehung hinaus entwickeln kann.«
    Seltsamerweise ergab das für Arkady Sinn. Aber was er zuvor gesagt hatte, beunruhigte sie zutiefst. »Und die Gezeitenwächter? Diese Halbblut-Nachkommen? Habt Ihr Eure Sklaven etwa aus Eurem eigenen Fleisch und Blut erschaffen?«
    »Ihr sagt das, als wärt Ihr überrascht, Arkady?« 1 »Aber das ist … nun, es ist grausam. Es ist unmenschlich.«
    Cayal zuckte mit den Schultern. »Das ist ein Gezeitenfürst-Sein auch«, sagte er.
    Chikita und ihre Begleiter kehrten mit einer kleinen Hirschkuh zurück, als das letzte Tageslicht verblasste und die Nacht hereinbrach. Glücklicherweise hörte der Regen auf, als Cayal gekonnt den Hirsch mit einem Messer zerlegte, das er offenbar mit vorsorglichem Weitblick in Clydens Gasthof eingesteckt hatte. Die Kehle der Hirschkuh war aufgerissen und ihr Widerrist von einer ganzen Anzahl tiefer Kratzer aufgeschlitzt, aber Arkady war mittlerweile so hungrig, dass es sie nicht kümmerte. Das Wildbret schmeckte besser als alles, was ihr jemals im Palast serviert worden war.
    Nach dem Essen wanderte sie zur Kante des Felsvorsprungs und blickte in den Himmel. Die Wolken hatten sich genügend aufgelöst, um vereinzelt das Licht einiger Sterne durchzulassen.
    Irgendwo tief unter ihr befand sich das zerklüftete Urstromtal mit den Großen Seen, aber die Bäume versperrten ihr die Sicht, und so konnte sie nur raten, in welcher Richtung Lebec liegen mochte.
    »Von Kordanien aus kann man ihn nicht sehen.« Cayal stand plötzlich hinter ihr, und sie zuckte erschreckt zusammen.
    »Wen?«, fragte sie.
    Er deutete auf den hellsten Punkt direkt über dem Horizont, der in der samtigen Dunkelheit der mondlosen Nacht matt rötlich schimmerte. »Den Planeten Playnte.«
    »Ich dachte, das ist der Stern Trudini.«
    Er schüttelte den Kopf. »Ihr mögt ihn jetzt so nennen, aber wir nannten ihn Playnte, als ich ein Kind war. Und es ist ein Planet, kein Stern. Genau wie der andere da«, fügte er hinzu und zeigte nach links zu dem nächsten hellen Punkt, der über den Berggipfeln aufgegangen war, während sie aßen. »Das ist Carani. Wobei seine Bewohner ihn bestimmt ganz anders nennen.«
    Arkady lächelte bei seinen Worten. »Seine Bewohner?«
    »Sicher. Warum sollten dort keine Bewohner sein? Glaubt Ihr, wir wären die einzigen Lebewesen im Universum?«
    »Ich habe darüber noch nie nachgedacht.«
    »Schämt Euch«, schalt er sie. »Und Ihr nennt Euch Wissenschaftlerin?«
    Arkady bückte ihm ins Gesicht und stellte überrascht fest, dass er nicht scherzte. »Woher wollt Ihr wissen, dass es Welten wie unsere gibt?«
    »Lukys ist dort gewesen.«
    »Wirklich?«
    »Er behauptet es jedenfalls.«
    »Wie ist er dorthin gekommen?«
    Cayal zuckte die Achseln. »Ich weiß nicht genau,

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