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Fallon, Jennifer - Gezeitenstern Saga 1 - Der unsterbliche Prinz

Fallon, Jennifer - Gezeitenstern Saga 1 - Der unsterbliche Prinz

Titel: Fallon, Jennifer - Gezeitenstern Saga 1 - Der unsterbliche Prinz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Fallon
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Unsterblichkeit«, sagte er achselzuckend.
    »Ist das auch eine Selbstregulierungsfunktion Eures Körpers?«, fragte sie. »Wie nicht zu dick oder zu dünn zu werden?«
    Cayal unterbrach das Reiben ihrer Arme und schüttelte den Kopf. Er wirkte belustigt. »Ihr seid kurz davor, wegen Unterkühlung ohnmächtig zu werden, Arkady. Hört Ihr denn niemals auf, alles analysieren zu wollen?«
    Sie zuckte mit den Schultern. »Tut mir leid. Ich kann wohl nicht anders.«
    Anstelle einer Antwort zog er sie an sich und schloss sie in eine warme Umarmung. Sie machte die Augen zu und versuchte, nicht an die Kälte zu denken. Es war befremdlich, so eng gehalten zu werden, aber sie war viel zu dankbar für die unnatürliche Warme seines Körpers, um daran Anstoß zu nehmen. Sie hörte, wie Cayal über ihren Kopf hinweg den Crasii befahl, ein Feuer in Gang zu bringen. Als ihre Zähne zu klappern aufhörten, sah sie zu ihm auf. »Wohin bringt Ihr mich?«
    Cayal hielt sie noch immer fest an sich gedrückt. »Warum?«
    »Ich habe ein Recht, es zu wissen, meint Ihr nicht?«
    Er dachte darüber einen Augenblick nach, dann schüttelte er den Kopf. »Eigentlich nicht.«
    Ein Teil von Arkady wollte ihn wütend wegstoßen, aber der Teil von ihr, der gerade auftaute, widerstand der Versuchung.
    »Ihr wisst, dass man Euch aufspüren wird. Mein Gemahl wird bereits seine Späher ausgeschickt haben, um diese Berge zu durchkämmen. Wir haben eine meilenweit sichtbare Spur hinterlassen. Die Crasii versuchen nicht einmal, unsere Spuren zu verwischen. Selbst ein Blinder könnte uns folgen.«
    Cayal zuckte unbekümmert die Achseln. »Eigentlich versuche ich gar nicht, mich zu verstecken, Arkady. Ich brauche lediglich einen guten Platz, von dem aus ich verhandeln kann.«
    Sie sah zu ihm auf und war ein wenig überrascht, wie sehr sie ihm glauben wollte. »Man wird Euch nicht davonkommen lassen, Cayal«, warnte sie ihn leise.
    Er lächelte ausgesprochen siegessicher auf sie herab. »Wir werden sehen.«
    Arkady erschauerte, als die Taubheit ihrer Glieder sich zu lösen begann. Unwillkürlich drängte sie sich noch ein wenig tiefer in Cayals Umarmung. Sie spürte, wie er seine Arme fester um sie legte. Arkady nahm seine unnatürliche Wärme in sich auf, schloss wieder die Augen und ließ sich ganz von dieser festen Kraftquelle einhüllen. Sie versuchte an nichts anderes zu denken, als diesen Albtraum zu überleben, um zu ihrem Gemahl und ihrem perfekt eingerichteten Leben voller Lügen zurückkehren zu können – als bestünde die leiseste Chance, dass das nach allem, was sie getan hatte, noch möglich war.
     

43
     
     
    Warlock hatte zunächst kein bestimmtes Ziel im Sinn, außer dass er in die Stadt strebte. Seine Freilassung war zu plötzlich und unerwartet erfolgt, als dass er Zeit gehabt hätte, um Pläne zu schmieden. Er nahm seine Begnadigung und seine dürftige Habe und machte, dass er wegkam. Als sich die Tore hinter ihm schlossen, wäre er am liebsten gerannt, um den hohen, trostlosen Mauern des Kerkers von Lebec zu entfliehen.
    Trotz des hartnäckigen Sprühregens entledigte er sich als Erstes der Gefängniskluft, die er die letzten zwei Jahre hatte tragen müssen. Kleidung war eine Laune der Menschen, die sie brauchten, weil ihre haarlose Haut sie nicht vor den Elementen schützen konnte. Die Crasii trugen selten Kleidung, eigentlich nur, wenn ihre Besitzer es verlangten, um zu zeigen, welchem Haus sie angehörten, oder in manchen Fällen auch bloß, damit sie zur Einrichtung passten. Aber Warlock war jetzt frei. Er musste für niemanden Kleidung tragen.
    Sobald er das grobe Tuchzeug hinter einem Stein im Schatten der Bäume an der Landstraße losgeworden war, machte er sich auf den Weg zur fernen Stadt. Er schritt wacker aus und verschwendete keine Mühe auf den Versuch, die Handlungen des Fürsten von Lebec oder seiner erstaunlich hochherzigen Frau zu ergründen.
    Das war nicht sein Problem.
    Warlocks Problem war jetzt, dass er frei war in einem Land, in dem seine Art nur als Sklaven geduldet war. Für ihn gab es unter Umständen ein gewisses Maß an Schutz auf den rauen Straßen von Lebec, aber keine Perspektive für die Zukunft. Selbst wenn er sich nicht aktiv in Schwierigkeiten brachte, würde es nicht lange dauern, bis die Behörden für ein paar unaufgeklärte Verbrechen einen Verdächtigen brauchten. Irgendwie würden sie es fertigbringen, dem herrenlosen Caniden, der durch die Straßen von Lebec streunte, etwas anzuhängen – und

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