Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Fallon, Jennifer - Gezeitenstern Saga 1 - Der unsterbliche Prinz

Fallon, Jennifer - Gezeitenstern Saga 1 - Der unsterbliche Prinz

Titel: Fallon, Jennifer - Gezeitenstern Saga 1 - Der unsterbliche Prinz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Fallon
Vom Netzwerk:
Ihr seid. Die Unsterblichkeit mag Euch Macht verleihen, sie mag sogar dafür sorgen, dass die Menschen Euch fürchten, aber sie kann nichts dazu beitragen, dass man Euch mag.«
    »Ihr werdet es noch bereuen, dass Ihr mich nicht mögt«, warnte er. »Und das wird Stellan auch.«
    Arkady schüttelte den Kopf und ließ sich von seiner Drohung nicht einschüchtern. Sie hatte die vergangenen zwei Tage gründlich über alles nachgedacht und war sich ziemlich sicher, dass sie wusste, was zu tun war. Die Gezeitenfürsten mochten jetzt auferstehen, aber noch blieb Zeit, ehe sie wieder die Welt beherrschten.
    Vielleicht genug Zeit, um es zu verhindern.
    »Ihr werdet Stellan nicht bloßstellen«, sagte sie unerschütterlich. »Jedenfalls nicht so bald. Denn meinen Gemahl jetzt bloßzustellen würde Euch als seinen kriminellen Verbündeten brandmarken. Bis Eure Kräfte ganz zurückgekehrt sind, könnt Ihr es Euch gar nicht erlauben, Eure Stellung in unserem Haushalt einzubüßen. Selbst wenn wir nach Torlenien ziehen, habt Ihr über Kylia in Glaeba immer noch Zugang zu den Schaltzentralen der Macht. Ihr werdet das nicht aufs Spiel setzen, ehe Ihr wirklich bereit seid. Und dann spielt es ja wohl keine große Rolle mehr, was Ihr über Stellan verbreitet, oder?«
    »Ihr seid wirklich obergescheit, was, Arkady?«
    Sie zuckte die Achseln, insgeheim erfreut, dass sie ihn geistig ausgehebelt hatte, zumindest dieses eine Mal. »Das bleibt wohl abzuwarten.«
    »Aber begriffen habt Ihr es immer noch nicht«, sagte er warnend. »Ihr glaubt zu wissen, was geschehen wird, aber Ihr macht Euch nicht klar, was es bedeutet. Ihr beurteilt die einzigartige Beziehung zwischen Unsterblichen und Crasii nicht richtig, und das ist ein Jammer.«
    »Sie sind Eure Sklaven«, antwortete sie ungeduldig. »Ich habe es verstanden, Jaxyn. Ja, wirklich.«
    »Nein, habt Ihr nicht. Niemand kann das. Niemand, der es nicht selbst zu bezeugen vermag.«
    »Ich war unzählige Male Zeugin Eurer Macht über die Crasii, Jaxyn. Ich bin davon sogar gebührend beeindruckt. Fühlt Ihr Euch jetzt besser?«
    Er lächelte. »Ich glaube, Ihr braucht eine Vorführung.«
    »Ihr könnt sie dazu bringen, durch Reifen zu springen. Ich habe es verstanden.«
    »Wer ist Euer Günstling?«
    »Was?« -
    »Wir haben an die zwanzig Crasii dabei, und Ihr kennt die meisten von ihnen beim Namen. Welche mögt Ihr am liebsten?«
    Ihr schauderte, und sie hoffte, dass es an der eisigen Dunkelheit lag, die sie zittern ließ. »Das ist eine absurde Frage.«
    »Nun gut, wer von ihnen ist am loyalsten? Wem würdet Ihr Euer Leben anvertrauen?«
    Arkady wollte bei diesem Spiel nicht mitmachen, aber sie erkannte, dass sie nicht drum herum kam. »Chelby, glaube ich.«
    »Der Canide? Er ist Euer bester Spurenleser, oder?«
    »Das wisst Ihr doch. Deswegen habt Ihr ihn doch mitgenommen, oder nicht?«
    »Dann passt mal gut auf«, sagte er ausgesprochen unheilvoll. Er drehte sich zur Seite und rief über die Schulter: »Chelby! Komm her!«
    Ergeben wie immer eilte der Canide durch das Lager und kam zum Feuer. »Herr?«
    Jaxyn zog sein Messer aus dem Gürtel. Die Waffe, die er benutzt hatte, um Cayal zu verstümmeln – zwar nicht zu töten, aber für längere Zeit aufzuhalten, wie Arkady jetzt wusste. Er hielt Chelby das Messer entgegen, der es mit einem verwirrten Ausdruck entgegennahm.
    »Herr?«
    »Schneide dir deine Kehle durch«, befahl Jaxyn gelassen.
    Der Canide blinzelte erstaunt, erhob aber keine Einwände.
    »Nein!«, rief Arkady und sprang auf.
    Chelby sah sie an, seine Augen glänzten. Er schüttelte den Kopf, aber er zögerte nicht einen Augenblick, als er die Klinge an seinen Hals führte. Die Feliden um sie herum hielten inne, um zuzusehen. Sie alle starrten den Caniden mit dunklen, fragenden Augen an. Chelby war sichtlich bedrückt über Jaxyns unerbittlichen Befehl, doch seine Hand bewegte sich weiter aufwärts, und das Messer kam immer näher an seine Kehle.
    »Jaxyn, beendet das!«
    »Ihr braucht einen Beweis. Oder nicht?«
    »Das könnt Ihr nicht tun! Hört auf damit!«
    Jaxyn sah sie eingehend an, offenkundig amüsiert über ihre Besorgnis. Chelby drückte sich das Messer gegen die Kehle, etwas Blut sammelte sich auf der Klinge.
    »Ich sage Euch was, ich halte ihn auf, wenn Ihr einen Handel mit mir eingeht.«
    »Was Ihr wollt, nur beendet es! Sofort!«
    Jaxyn musterte sie prüfend und wandte sich dann dem Caniden zu. »Halt!«
    Mit großer Erleichterung ließ Chelby die Klinge sinken. Er

Weitere Kostenlose Bücher