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Fallon, Jennifer - Gezeitenstern Saga 1 - Der unsterbliche Prinz

Fallon, Jennifer - Gezeitenstern Saga 1 - Der unsterbliche Prinz

Titel: Fallon, Jennifer - Gezeitenstern Saga 1 - Der unsterbliche Prinz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Fallon
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alle einig, dass es sie heute nicht mehr gibt. Die Crasii glauben, dass sie im Weltenende untergegangen sind.«
    »Zumindest behaupten sie das uns gegenüber«, merkte Tilly an. »Wie auch immer, nun gönnt mir schon etwas Klatsch über Euren Gezeitenfürsten. Sicht er gut aus?«
    »Ich denke schon.« Arkady dachte an den eindringlichen Blick, mit dem er sie zum ersten Mal angesehen hatte. Ihr fiel auf, dass sie sich nicht an seine Gesichtszüge erinnern konnte, nur an diese Augen, die ihr tief in die Seele schauten.
    »Welcher Gezeitenfürst behauptet er denn zu sein?«
    »Cayal. Der unsterbliche Prinz.«
    Tilly nickte, offenbar nicht sonderlich überrascht, und rührte einen großzügigen Löffel Honig in ihren Tee. »Tja, ich schätze, das ergibt Sinn.«
    Arkady führte ihre Tasse zum Mund und nahm einen Schluck. Über den Tassenrand sah sie Tilly fragend an. »Inwiefern ergibt das Sinn?«
    »Nun, über Cayal wurde ungleich mehr geschrieben als über die anderen. Wenn jemand in die Rolle eines Gezeitenfürsten schlüpfen will, wird er sich wohl den aussuchen, über den sich am meisten in Erfahrung bringen lässt.«
    »Was meint Ihr damit, dass über Cayal mehr geschrieben wurde -wo denn, Tilly? Die Einzigen, die etwas über die Gezeitenfürsten wissen, sind eine Handvoll tattriger Wissenschaftler – die ich allesamt persönlich kenne – und die Crasii. Mit denen arbeite ich schon seit Jahren und habe es trotzdem kaum geschafft, ihr Vertrauen zu erringen. Glaubt mir, ich habe gesehen, wie dieser Mann die Crasii behandelt. Und wie Crasii auf ihn reagieren. Dem werden sie nichts erzählt haben. Zumindest nicht freiwillig.«
    »Dann kennt er sich vielleicht mit dem Tarot aus.«
    Arkady lächelte skeptisch. »Ihr denkt doch nicht, dass er übernatürliche Hilfe bekommen hat?«
    Tilly setzte die Tasse ab und nahm ihre Karten zur Hand. Sie begann sie auf dem Tisch auszulegen, wobei sie die Zahlkarten aussortierte und nur die Karten der großen Arkana übrig ließ. Diese ordnete sie in einem Muster an, das für Arkady keinerlei Sinn ergab.
    »Was ich meine«, erklärte die Witwe und teilte die Karten vollends auf, »ist, dass das Tarot die Geschichte des unsterblichen Prinzen erzählt.«
    »Ich dachte, es weissagt die Zukunft?«
    »Das auch«, stimmte die alte Dame zu. »Aber die Karten erzählen auch ihre eigene Geschichte. Seht!«
    Arkady studierte die Karten, genauso klug wie zuvor. »Was soll ich sehen?«
    »Die Geschichte des unsterblichen Prinzen. Seht hier die erste Karte … das Bild … das ist Cayal als junger Mann, der auszieht, um sein Glück zu suchen. Auf der nächsten Karte sehen wir, wie er Arryl, die Zauberin, trifft, die vom Geist des Gezeitensterns besessen ist. Sie ist es, die ihn überredet, unsterblich zu werden. In der nächsten Karte begegnet er Diala, der Hohepriesterin, die ihn lehrt, was er wissen muss … und so weiter. Wenn Ihr Bursche vorgibt, ein Gezeitenfürst zu sein, und die Crasii ihn nicht in ihre Legenden eingeweiht haben, dann möchte ich wetten, dass er sein Wissen aus dem Tarot bezieht.«
    Arkady schüttelte den Kopf, sie war nicht überzeugt. »Aber ihm wäre doch sicherlich klar, dass jeder, der Zugang zu einem Satz Tarotkarten hat, seine Masche durchschauen kann?«
    »Es sei denn, er nutzt das Tarot als Beleg für seine Behauptung.«
    »Ihr meint, wenn er keine andere Informationsquelle hat, kann er einfach sagen, schaut doch im Tarot nach, wenn ihr mir nicht glaubt?«
    »Genau«, bestätigte Tilly. »Wenn er sich gut genug auskennt, findet er auf jede Eurer Fragen mit Leichtigkeit eine passende Antwort.«
    »Und wenn nicht?«
    »Dann ist er auch mit Sicherheit kein Gezeitenfürst, Liebes.«
    Eine Zeit lang betrachtete Arkady die Karten, dann nickte sie nachdenklich. »Wisst ihr was, es wäre interessant, seine Reaktion zu beobachten, wenn er merkt, dass ich ihm auf die Schliche gekommen bin. Könnte ich mir die ausborgen?«
    »Bedient Euch«, meinte Tilly. »Aber wenn Ihr nicht die Bedeutung jeder einzelnen Karte kennt, werden sie Euch nicht viel nützen.«
    »Da habt Ihr auch wieder recht.«
    Mit einem verschwörerischen Lächeln beugte Tilly sich vor. »Also, ich könnte Euch gern begleiten, wenn Ihr Euren Gezeitenfürsten das nächste Mal besucht …«
    Arkady schüttelte den Kopf. »Auf gar keinen Fall.«
    Tilly lehnte sich auf ihrem Stuhl zurück und warf die Hände in die Luft. »Ach kommt schon, Arkady! Jaxyn hat recht. Ihr seid wirklich eine

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